Fränkisches Volksfest 2010

Am Wochenende war wieder das Fränkische Volksfest in der Heimatstadt meines Arbeitgebers, in Crailsheim. Wir waren im Engel – Zelt, das nicht so heißt, weil die Kellnerinnen so besonders wären, sondern weil es dort das Engel – Bier gibt. So heißt nämlich ein lokales Bier dort. Elegant gelöst war das Problem mit dem Platz auf dem Festplatz. Das große Festzelt wurde nämlich einfach um die Bäume herumgebaut. Zum Glück war’s trocken.

Ihr seht, es war gut gefüllt und auch schon vor der Eröffnung des Münchner Oktoberfests war es so im süddeutschen Raum möglich, in bierseelige Stimmung zu gelangen……

…… was auch gelang, wie diese Bilder hier zeigen.

Ich bin ganz ehrlich und oute mich jetzt als Partybremse: ich kann mit diesen Veranstaltungen nur begrenzt etwas anfangen. Klar sitze ich gerne mit Freunden und Kollegen zusammen, trinke ein, zwei, drei und mehr Bier und klöne. Aber beim Fliegerlied auf die Bänke steigen und mich dann zum Affen machen — nein, sorry, das fällt mir auch nach mehr als einer Maß nicht ein. Da habe ich einfach keinen Zugang zu. Da bleibe ich lieber sitzen und schaue, was man dann im sitzen halt schauen kann. Das ist auf alle Fälle besser als das Fliegerlied oder ähnliche „Gaudimusik“.

In Crailsheim darf übrigens im Zelt noch geraucht werden. Das könnte für den ein oder anderen im Bundesland Bayern wohnenden vielleicht ein Anreiz sein, zukünftig dorthin zu gehen. Draußen, vor dem Zelt, ist es übrigens meiner Meinung nach deutlich gemütlicher. Da ist die Musik auch besser. Mal sehen, ob wir das nächstes Jahr besser hinbekommen ;-)

Jüdischer Friedhof in Altona

In den letzten knapp zwei Wochen war ich recht schreibfaul; das nennt man wohl ein krea-Tief. Dabei habe ich durchaus eine Menge erlebt, aber ich hatte einfach nicht die Lust und die Zeit, darüber zu schreiben. Ein wenig davon will ich noch nachholen. Letztes Wochenende war beispielsweise der bundesweite Tag des Denkmals, an dem viele Stätten geöffnet waren, die normalerweise nicht zu besichtigen sind. Unter anderem war ich in Hamburg auf dem jüdischen Friedhof in Altona, den es schon seit dem 16. Jahrhundert gibt und der, wie fast alle jüdischen Friedhöfe, ob seiner Anlage auf die „Ewigkeit“ in einem wunderschön – verwunschenen Zustand ist.

Beerdigt wurden dort in der Vergangenheit deutsche (sprich: eher osteuropäische) und portugisische Juden, die ganz unterschiedliche Bestattungstraditionen haben. Die Deutschen statten ihre Gräber mit aufrecht stehenden, hebräisch beschrifteten Steinen aus, die Portugiesen bevorzugen liegende Steine mit eher einheimischer (portugisischer, französischer, oder deutscher) Beschriftung. Auch sind diese Grabsteine viel bildreicher und scheuen auch Menschendarstellungen nicht, was deutsche Juden niemals tun würden. Sie beschränken sich auch eher symbolische Bilder.

Ich mag Friedhöfe und wir sind in Hamburg ja wahrlich verwöhnt mit schönen Anlagen. Viel mehr will ich Euch gar nicht erzählen, schaut Euch einfach die Bilder an.

Respekt

Am Wochenende war ich viel unterwegs und es gäbe eine Menge zu berichten. Da ich aber auf der anderen Seite gerade auch gut zu tun habe, erzähle ich erst einmal nur vom Wichtigsten. In Hamburg war eine Menge los, nicht nur das Alsterfreßfest, offiziell auch Alstervergnügen, wurde veranstaltet, sondern auch das Schanzenfest. Das war wie immer tagsüber wirklich sehr schön, aber abends wird es ja dann leider regelmäßig recht rumpelig. Ich war mit auswärtigen Freunden unterwegs und weil sie dort unbedingt auch mal hinwollten, sind wir abends um neun dann tatsächlich zum Schulterblatt (so heißt eine Straße dort) gegangen. Im Gegensatz zu meinen sehr unangenehmen Erfahrungen im letzten Jahr war dieses Jahr die Polizeistrategie ganz anders und das ergab auch tatsächlich eine ganz andere, erst einmal deutlich bessere Stimmung. Im ganzen Viertel war keine Polizei zu sehen; nirgends. Das wurde allgemein sehr positiv aufgenommen, nur Gruppen von 15 – 25 Jährigen, deutlich nicht politisch, sondern nur krawallmotiviert, frugen regelmäßig „Wann geht es denn jetzt hier endlich mal richtig los ?“, zeigten sich deutlich enttäuscht und zündeten dann auch die ersten Feuer an.

Hier setzt dann auch die einzige Kritik an, die man der städtischen Strategie machen kann: wäre nach acht Uhr die Stadtreinigung mit einem knackigen Trupp durch die Straßen gezogen, dann hätte nicht mehr der reichliche Müll des Trödelmarkts auf der Straße gelegen, der jetzt natürlich die perfekte Grundlage für alle Feuer bildete. Das sollte man einfach im kommenden Jahr noch besser machen.

Kaum hatten die jugendlichen Krawallsucher die Feuer entzündet, waren ganz schnell Anwohner und andere Leute da, die die Feuer wieder löschten; teilweise unter wüsten Beschimpfungen der Jugendlichen. Selbst Leute, die ich spontan eher dem Schwarzen Block zugeordnet hätte, beteiligten sich an den Löscharbeiten und riefen die Schimpfenden zur Mäßigung auf.

Erst als dann unsere Krawalltouristen begannen, Steine auszugraben, um die Scheiben der Haspa (Bankfiliale im Viertel) einzuschmeißen — am nächsten Tag sah ich, daß alle bis auf eine zerstört waren — und dann auch in Richtung „Neuer Pferdemarkt“ zogen, um den Polizisten entgegenzugehen, gab es dann einen Einsatzbefehl für die Polizei. Wir sind dann gegangen, ich hörte aber am nächsten Tag, daß der Einsatz mit 1,5h wohl recht kurz war.

Am Ende bleibt auf meiner Seite großer Respekt für die Polizei, die sich wirklich sehr zurückhielt und auf mich einen tatsächlich besonnenen Eindruck machte. Das zuzugeben fällt mir schwer, denn meine persönliche Erfahrung mit Polizisten war in der Vergangenheit allgemein eher nicht so gut. Weiterhin habe ich großen Respekt vor allen Zivilisten, die sich deeskalierend einsetzten und versuchten, die Stimmung ruhig zu halten. Völlig verständnislos stehe ich aber 15jährigen „ey Alder“ – Jugendlichen gegenüber, die ausschließlich gekommen waren, um Randale zu machen und das in einer Art und Weise, daß selbst altgediente Linksradikale wohl den Drang verspürten, sich davon zu distanzieren. Manche der Jugendliche waren so jung, daß ich mich frug, warum die eigentlich nicht um 22:00 Uhr zuhause sein müssen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn die Entwicklung des Engagements der Anwohner weiter an Kraft gewänne und die völlig unnötige zerstörerische Randale aus dem Viertel gedrängt würde, würde mich freuen, wenn die Polizei durch Besonnenheit dieses Engagement unterstützte.

Nochn Gedicht

Finsterwalde scheint nicht nur Sängerstadt, sondern auch Stadt der Sprüche zu sein. Diesen hier fand ich in der Trinitatis Kirche. Und eigentlich gefällt mir die Doppelbedeutung sogar ;-)

Chance

Dieser Spruch ziert groß die Wand über meinem Bett im heutigen Hotel in Finsterwalde. Ich sarret ma so: da haben aber in letzter Zeit verdammt viele ihre Chance nicht mal ansatzweise genutzt.

Dockland

Das Dockland – Gebäude steht auch an der Elbe und zwar stromabwärts des Fischmarkts. Abends in der blauen Stunde wechselt das Licht ja sehr schnell und damit dann auch die Stimmung rund um den Bürokomplex.

Durch seine außergewöhnliche Form bietet es viele schöne Perspektiven zum Photographieren. Tagsüber kann man auch das Dach als Aussichtsplattform nutzen. Nach 20:00 Uhr (im Winter ab 18:00 Uhr) ist der Zugang aber leider gesperrt.

Gegenüber des Docklands sind auch große Hafenanlagen, die nachts schön beleuchtet sind und trotz der industriellen Geschäftigkeit so eine fast romantische Atmosphäre haben.

Im Hafen

Wenn ich schon mal in Hafen war, dann konnte ich ja auch direkt ein paar andere Hafenbilder machen. Gerade als ich aus der U-Bahn an den Landungsbrücken stieg stand die Sonne perfekt auf diesen Kränen.

Die Cap San Diego ist ein alter Stückgutfrachter, der noch voll funktions- und fahrfähig als Museumsschiff an der Überseebrücke liegt. Schiffe dieser Art sind im täglichen Leben faktisch komplett ausgestorben und wurden durch die allgegenwärtigen Containerschiffe ersetzt.

Das Dock 10 von Blohm & Voss ist eines der größten Schwimmdocks der Welt und wird häufig für Instandsetzungsarbeiten genutzt. Neubauten von großen Nutzschiffen kommen leider hier nur noch ganz selten vor.

Für die Sicherheit auf der Elbe gibt es überall Radartürme, mit denen der Verkehr genau überwacht wird. Bei Nebel gibt es auch die Radarberatung, da wird dann den Schiffern recht genau gesagt, was sie an Gegenverkehr zu erwarten haben, wer überholen will und wie man am besten fährt.

Der Michel, eine der Hamburger Hauptkirchen, darf natürlich nicht fehlen. Vom Hafen aus kann man ihn sehr schön sehen. Eigentlich müßte ich mal wieder auf den Kirchturm klettern und Euch ein Panoramabild mitbringen.

Kräne in allen möglichen Ausführungen gehören zu einem Hafen unweigerlich dazu. Ganz oben Montagekräne einer Werft, darunter alte Stückgutkräne und dann drei moderne Containerbrücken, mit denen sich auch große Containerschiffe recht schnell ent- und beladen lassen. Mittlerweile gibt es Schiffe mit bis zu 15.000 TEU, also 15.000 20 Fuß – Container können damit transportiert werden. Das entspricht 7.500 großen LKW bzw. Eisenbahnwaggons.

Dieser Kran hier steht zwar auch am Hafen, ist aber nicht für Schiffe, sondern für eine Baustelle. Ich fand die Konstruktion ganz interessant und dachte erst, er würde gerade auf- oder abgebaut. Tatsächlich steht er aber so während des Betriebs.

Queen Marry 2

Schon letzten Montag lag die Queen Mary 2 im Hamburger Hafen. Ich fuhr Abends hin um ein paar Bilder zu machen und erst jetzt komme ich dazu, diese Bilder auch zu verbloggen. Aber besser spät als nie :-)

Das Schiff ist schon ein echter Pott, auch den Vergleich zu den großen Containerschiffen braucht es nicht zu scheuen. Jedenfall sehen auch die großen der Hamburger Touristenschiffe (links außen die Louisana Star) deutlich wie Spielzeug aus dagegen.

Am Oberdeck des Schiffes gab es Party mit Livemusik, wie deutlich zu hören war.

Und hier entschwindet sie in Richtung Norwegen. In diesen Tagen ist sie schon wieder aus Norwegen zurück, kommt morgen nach Hamburg und wird dann übermorgen in Richtung New York in See stechen. Wer also schon immer mal eine Atlantiküberquerung machen wollte, kann sich jetzt noch kurzfristig entscheiden ;-)