Bunte Stadt am Meer

Dieser Mann, Theodor Storm, trägt die Schuld daran, daß die Stadt Husum sich mit dem ewigen Ruf der grauen Stadt am Meer abfinden muß. Dabei hatte der dort geborene und später als gewählter Landvogt zurückgekehrte Storm durchaus eine positive Verbundenheit zur Stadt. Und die Stadt scheint ihm diese Einordnung auch verziehen zu haben; gibt es doch ein Museum und mehrere Häuser seines Lebens dort.

Für mich viel auffälliger als grau sind die unglaublich vielen Rosensträucher an den Gebäuden und in den Gärten der Stadt; hier am Schloß vor Husum, das mit seinem Schloßpark vor allem im Frühjahr eine echte Attraktion ist, wenn dort Millionen von Krokussen blühen.

Auch zeigen die Husumer einen äußerst guten Sinn für Gemütlichkeit; überall finden sich einladende Bänke. Manche sind ganz offen und in der Sonne, manche ganz versteckt hinter Büschen (wie hier am Storm – Museum).

Die Architektur der seit der Steinzeit besiedelten Stadt ist so, wie man das von einer friesischen Stadt erwarten würde und wie man es auch in Holland oder Dänemark sieht: kleine, schmucke Häuser mit Farbe und enge Sträßchen. Alles recht gut erhalten. Teilweise gibt es Häuser aus dem 17. Jahrhundert.

Neben Rosen prägen noch Schafe das Bild des heutigen Husums. Die trifft man nicht nur überall auf den Deichen, die die Stadt vor den Launen der Nordsee schützen, sondern auch auf vielen flachen Weiden im Umland. Dabei fällt mir auf, daß auch hier der Ökobau im kommen ist; viele sind nicht mehr kupiert.

Sommerdom

Seit gestern gibt es den Sommerdom in Hamburg. Also vier Wochen lang Gelegenheit, durch rasante Fahrgeschäfte alles wieder von sich zu geben, was man an Liebesäpfeln, Reibekuchen und Bratwurst vorher in sich gestopft hat. Also Genuß pur.

Neben Klassikern wie Achterbahn und Raupe gibt es mit über 50m Höhe auch ein ganz nettes Kettenkarussell. Immer wieder auch statisch interessant finde ich ein Fahrgeschäft namens Airwolf, das sich in drei Achsen gleichzeitig bewegen kann; mit keinem erkennbaren Muster. Damit ist für den Besucher sicher nicht mehr voraussehbar, in welche Bewegung er denn als Nächstes geschleudert wird.

Auch GoKart – Fahren ist möglich; dabei ist die Bahn dieses Mal sogar etwas aufwendiger als sonst. Und auch alle weiteren Dinge, die man so auf einer Großkirmes erwartet, sind hier zu finden.

Sogar die Pharaonen haben es zum Dom geschafft. Etwas enttäuscht war ich ja von der großartig angekündigten Cuba – Sonderfläche. Mal abgesehen davon, daß ich die Sandzonen zum Relaxen schon ganz gemütlich finde, hätte man sich insgesamt doch etwas mehr Mühe geben können.

Trotzdem bleibt der Dom für mich natürlich weiterhin eine Pflichtveranstaltung. Schon allein wegen der Dampfnudeln die man essen kann, nachdem man sich vorher Platz geschaffen hatte…

Reisen

Reisen an einem Ferienbeginnfreitag macht keinen Spaß. Nicht daß das eine neue Erkenntnis wäre, aber ich wollte das nur noch mal festhalten. Volle Autobahnen, volle Raststätten, extrem dreckige Toiletten. Zum Glück war ich dann auch um 23:45 im Hotel; um 24:00 hatte die Rezeptionistin Feierabend. Netterweise hätte sie aber auf mich gewartet.

Shoppen in Berlin

Konnopke in Berlin

Gestern war sowas wie ein freier Tag in Berlin. Ich war noch etwas unterwegs, um ein paar Kleinigkeiten zu besorgen, die wir morgen auf dem Gendarmenmarkt benötigen werden, aber ich habe die Gelegenheit auch genutzt, um mein kleines privates touristisches Programm abzuspulen; immerhin habe ich ja mal eine Zeit in Berlin gelebt. Unter anderem war ich (weil ich sowieso zu Sound & Drumland wollte) bei Konnopke, einem Imbiß, der von sich behauptet, Erfinder der Currywurst zu sein und um den es in der Vergangenheit sogar gewissermaßen Erbfolgekriege gab. Ich muß sagen: die Qualität hat in den letzten Jahren deutlich nachgelassen. Die berühmte Sauce nach geheimen Familienrezept schmeckt heute wie ganz normaler Tomatenketchup, über den einfach ein wenig Curry gestreuselt wird.

Besonders auffällig war für mich die ausgesprochene Freundlichkeit der Leute in den Läden, die ich besuchte. So ganz berlinuntypisch. Nicht eine Berliner Schnauze, sondern überall richtig freundliche Menschen. Unglaublich. Besonders auffällig war es im neuen MediaMarkt am Alex: es gab ausreichend viele (!), freundliche (!), motivierte (!) und informierte (!) Verkäufer. Das habe ich in Läden dieses Genres noch nie erlebt.

Um die Ecke dann noch eben bei meinem Lieblingstürken meinen Obstbedarf für die nächsten Tage eingekauft und dann in die U-Bahn. Dort dann ein Akkordeonspieler mit einem unheimlich großen Knopfakkordeon, der darauf so überzeugend ganze Orgelkonzerte spielte, daß ich zwei Bahnen fahren lies, um ihm zuzuhören. Ihr seht, ein schöner Tag.