Bei meinen Hafengeburtstagsphotos zeigte ich einen herzhaft gähnenden Wachmatrosen auf der Emden. Genau dieser Matrose ist meiner lieben Freundin Annette Prüfer auch aufgefallen, da allerdings hellwach. Sehr witziger Kontrast.
Kategorie: unterwegs
was so zwischendurch passiert
Die Hafengeburtstagsbilder
Hier nun in einem Schwung die versprochene kleine Auswahl meiner Hafengeburtstagsbilder. Alle Photos sind letzten Sonntag – Morgen zwischen 06:00 und 08:00 Uhr entstanden. Oben beispielsweise der Rumpf eines Seenotrettungsbootes.
Schiffe dieser Größenordnung sind mir recht bekannt; ich bin selbst einige Zeit als Crew auf solchen Seglern gefahren.
Eine der schönsten Dinge auf solchen Schiffen ist es, wenn man sich auf hoher See vorne ins Klüvernetz legen und sonnen kann.
ärgerlicher Anlaß, schönes Auto
Bevor ich jetzt gleich zu einem Meeting fahre, will ich Euch noch schnell vom gestrigen Tag berichten. Da war ich gewissermaßen beim Resteessen einer konkursgefahrenen Produktion, bei der wir die Technik stellten (und natürlich nun auf übel viel Geld verzichten müssen). Wenige Teile unseres Equipments waren in die Konkursmasse geraten und die galt es gestern gegen Nachweis auszulösen. Immer ein trauriger Anlaß, wenn reihenweise Leute da stehen, die alle ihr Geld nicht bekommen haben.
Aber immerhin bekam ich von Europcar statt des gebuchten Polos einen Nissan Micra Cabrio. Bei dem Wetter — perfekt. Erst hatte ich ja Angst, daß der Kofferraum doch etwas klein sei, aber es reichte für alles, was da noch im Konkurslager lag und so konnte ich nicht nein sagen. Für alle, die sich so ein kleines Auto zulegen wollen, hier mal ein paar erste Eindrücke: ich empfand den Wagen als kleines, schönes Stadtauto für maximal zwei Personen. Zwar gibt es hinten zwei Notsitze, Kinder älter als acht finden dort aber keinen Platz mehr, Erwachsene erst Recht nicht; außerdem braucht man die Notplätze bei längeren offenen Reisen für’s Gepäck.
Während die Front ganz schön aussieht, ist das Heck in meinen Augen recht häßlich geraten; aber das ist ja Geschmackssache. Keinesfalls nur Geschmackssache ist die Tatsache, daß die Kopfstützenhalterung der beiden Frontsitze nicht vernünftig in den Sitz eingebaut ist: lehnt man sich mit dem Kopf gegen die Stütze, merkt man das deutlich im Rücken. Ich will nicht wissen, was das bei einem Unfall bedeutet. Auch den Verbrauch fand ich mit über achteinhalb Litern bei durchschnittlich 140km/h etwas viel für die Fahrzeuggröße.
Trotzdem macht es großen Spaß, das Auto zu fahren. Bis 150km/h funktioniert die Windabweisung sehr geräuschlos und man sitzt gemütlich hinterm Lenkrad. Danach wird es aber dann laut und ab 180km/h ist es eigentlich unerträglich. Mit geschlossenem Hardtop läuft der Wagen 195km/h laut Tacho. Mein Auto hatte einen Tempomaten und ein Autoradio mit Bluetooth – Anbindungsmöglichkeit für Handys. Hiermit läßt sich die Freisprecheinrichtung des Micras mit jedem Handy nutzen. Schön. Ich jedenfalls kam gutgelaut trotz ärgerlichen Anlasses wieder in Hamburg an. Ob ich für das Auto jedoch mindestens 17.600,00€ ausgeben würde…
die ersten Hafenbilder
Mittlerweile sind auch meine analogen Bilder des Hamburger Hafengeburtstags eingetrudelt. Zwar werde ich erst am Wochenende dazu kommen, Euch einen breiten Querschnitt hier vorzustellen, zwei Bilder möchte ich Euch aber schon mal vorab zeigen: oben seht Ihr die Gangwaywache der russischen Sedov; man kann sicher sein, daß hier niemand vorbeikommt, der das nicht soll.
Dies ist der Kollege an gleicher strategischer Position auf der deutschen Emden. War wohl ’ne lange Nacht auf der Reeperbahn, was ?
Hafengeburtstag
Heute morgen bin ich um 05:30 Uhr aufgestanden, um eine kleine Photosafari durch den Hamburger Hafen zu machen. Zur Zeit ist Hafengeburtstag, da liegen dort eine Menge Schiffe, die es sonst nicht zu sehen gibt. Um die Uhrzeit ist das Licht noch schön und die Stege leer. Später schieben sich so viele Menschen über die Kais, daß man nicht mehr in Ruhe photopraphieren kann. Außerdem war auch um 08:30 Abfahrt zum Annett – Termin.
Da ich im wesentlichen analog unterwegs war, kann ich Euch die Ladung Bilder erst in den nächsten Tagen hier präsentieren. Und auch wenn ich vier Filme vollmachte, so hätte ich auch noch gut ’ne Stunde dranhängen können. Nächstes Jahr.
private Nightlinerfahrt
DerFred erzählte in den Kommentaren, daß er bei seinem nächsten Geburtstag einen Nightliner mieten möchte, um mit all einen Freunden eine Wochenendtour zu machen. Das erinnert mich an eine Geschichte, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.
Ein Nightliner ist ein Bus mit eingebauten Betten, in dem die Tourcrew und manchmal auch die Künstler reisen. Während man schläft wird man schon in die nächste Stadt gefahren. Für die Crew oft die einzige Möglichkeit, zu ausreichend Schlaf zu kommen. Vor ein paar Jahren mieteten wir uns auch mit ein paar Leuten einen Nightliner; aber nicht, um damit eine Tournee zu fahren, sondern eine gemeinsame fröhliche Tour zum AC/DC – Konzert in Hannover. Wir dachten uns, daß es einfach praktisch sei, beim Konzert zu feiern, gemeinsam zu trinken und sich keine Gedanken über den Heimweg machen zu müssen. Der Nightliner sollte uns einfach wieder nach Hamburg fahren und da stiegen wir dann am nächsten Morgen nach dem Rauschausschlafen wieder aus.
In Hannover angekommen machte der Fahrer das, was so ein Nightlinerfahrer aus Gewohnheit immer macht: er fährt Backstage. Und die dicken Securities am Tor machten das, was sie immer machen, wenn ein Nightliner um die Ecke fährt: sie gaben flugs und ohne weitere Rückfrage den Weg frei. Und auch wenn man ohne sichtbaren Paß aus dem Liner steigt wird man von niemandem aufgehalten; wer aus so einem Bus kommt, der gehört schon dazu. Allein der spätere Rückweg war etwas beschwerlich. Auch wegen der zwischenzeitlich genossenen Gerstensaftschorle, aber auch, weil wir ja plötzlich gemeines Publikum waren, das wieder Backstage wollte. Nach einer kürzeren Diskussion riefen wir dann unseren Fahrer an und er pickte uns vor dem Stadion auf. Insgesamt ein netter Abend.
Eichtoleranz
Die Tachos der Mietwagen, mit denen ich gemeinhin unterwegs bin, sind in aller Regel geeicht. Jedenfalls klebt da meistens so ein Eichsiegel. Was nicht heißt, daß die auch richtig gehen. Im Vergleich zum Navi jedenfalls zeigen diese geeichten Geschwindigkeitsangaben immer zu viel an. Das heißt doch auch, daß gerade bei langen Strecken mehr gefahrene Kilometer gezählt werden, als eigentlich zurückgelegt wurden. Was bei Nutzfahrzeugen, deren Mietkosten erheblich durch die zurückgelegte Strecke bestimmt werden, doch schon ärgerlich ist. Heißt das Siegel also, daß nur dafür gesorgt wurde, daß die Vermieter es nicht übertreiben ?
Rückflug
Ganz vergessen zu erwähnen hatte ich diese Figur, die im Brunnen vor dem Hilton auf Malta steht und die mir sehr gefällt. Darum möchte ich das hier noch mal eben nachholen, bevor es dann auf den Heimflug geht.
Der Flug von Valletta nach Frankfurt (und von da aus dann nach Hamburg) mit Air Malta war nicht ganz reibungslos. 45 Minuten zu spät ging’s los, da waren wir aber schon zu Fuß über das Vorfeld vom Terminal zum Flieger gezogen; wahrscheinlich war gerade kein Bus frei. Interessant dann der Start (und auch später die Landung): mit Bodenkontakt zog die Maschine stark hin und her, so daß ich mich eher in der Wilden Maus, als in einem Flugzeug wähnte.
Nach einer Woche im Süden ist dann der Blick auf die Alpen schon besonders. Ich war erstaunt, wie viel Schnee tatsächlich noch liegt, nachdem dieses Jahr der Winter eigentlich doch ausgefallen war.
Und nach zweieinhalb Stunden waren wir dann auch in Frankfurt, wo ich tatsächlich noch meinen Anschlußflug erreichte. Ich hatte wegen des dann noch herrschenden Gegenwinds eigentlich nicht mehr damit gerechnet. Zuhause war ich dann auch recht schnell.
Ein Tag in Valletta
Donnerstag, am letzten Tag unserer Tagungsreihe, gab es ein Abschiedsessen in Valletta und weil ich zwischen Aufbauende und Veranstaltungsbeginn tatsächlich etwa anderthalb Stunde Zeit hatte, bin ich ein wenig durch die Stadt gelaufen. Der Eindruck ist durchaus zwiespältig. Schön ist die mediterrane Atmosphäre in den Straßen. Zugegeben, ich möchte da nicht autofahren (und die Reiseführer raten auch alle von nächtlichen Fahrten ab, weil die Kombination aus Linksverkehr, Fahrstil der Einheimischen, Zustand der Straßen und der Neigung, auch auf schlecht bis nicht beleuchteten Straßen ohne Licht zu fahren, einfach keinen Spaß macht). Aber tagsüber zum Durchlaufen ist das schon echt schön.
Etwas irritierend ist die Tatsache, daß der Malteser an sich, seinen Müll jedweder Größe einfach in die nächste Ecke schmeißt. Davor sind dann auch nicht historische Gebäude, wie dieses 450 Jahre alte Fort St. Elmo gefeit. Das ist doch echt schade. Ich kann schon verstehen, daß bei einer derartigen Dichte historischer Bauwerke wie auf Malta einfach kein Geld für die optimale Pflege da ist. Aber sie als Müllkippe zu nutzen……
Für mich auch etwas … langweilig … ist die Verwendung von Kalkstein seit etwa 5.000 Jahren. Jedes, wirklich jedes Gebäude auf Malta, egal ob steinzeitlich, oder von Griechen, Römern, Johannitern, Briten oder modernen Maltesern gebaut ist aus Kalkstein — oder aus Beton und dann so angemalt, als sei es aus Kalkstein. Im Gespräch mit einer Architektin, der ich davon berichtete, erfuhr ich, daß sie das beispielsweise total toll findet; eine Stadt aus einem Guß und keine sofort sichtbaren bösen Bausünden. Das ist natürlich auch eine Perspektive.
Nebenher: ich wies lange nicht mehr darauf hin, daß alle Panoramabilder in meinem Blog größerklickbar sind.
Malta liegt strategisch günstig und darum war es häufig Kriegen ausgesetzt; wobei der Johanniterorden (auch Malteserorden genannt), sich schon einige hundert Jahre halten konnte. Auch im zweiten Weltkrieg war diese Insel, die zum Vereinigten Königreich gehörte, hart umkämpft. Für die Verdienste der Bevölkerung verlieh König Georg VI. symbolisch der ganzen Insel das Georgskreuz. Den Gefallenen des zweiten Weltkriegs ist diese Glocke hier gewidmet, die täglich um 12:00 zum Gedenken läutet.
Allen, die historisch ein wenig interessiert sind, ist Malta sicher ein Eldorado. Für den typischen Badeurlaub ist Malta eher nicht geeignet. Das liegt nicht nur an der sehr katholischen Gesetzgebung (98% der Malteser sind katholisch, oben-ohne oder gar Nacktbaden sind daher wie Scheidungen und Abtreibungen per Gesetz verboten), sondern an der kargen und sehr stark bevölkerten Insel.
Abends dann das Abschiedsessen in diesem Saal, der La Valette Hall. Es ist ein unterirdischer Krankensaal eines großen ehemaligen Lazaretts des Malteserordens, direkt neben St. Elmo. Es gab mehrere solcher Säle, ober- und unterirdisch. Bei der Größe kommt man ja schon ins Grübeln: wenn da einer eine Infektion hat, dann bekommen sie alle. Kein Wunder, daß bei älteren Menschen noch die Angst vorherrscht, daß man lieber nicht ins Krankenhaus will, weil man dort erst richtig krank würde.
Auf jeden Fall die einmalige Gelegenheit, mal mit bis zu 500 Personen an einer Tafel zu sitzen; wobei es bei uns nicht ganz so viele waren. Jedenfalls empfand ich es als würdigen Abschluß für eine Tagungswoche.
Realität
Da gilt ja nun seit einigen Monaten das Nichtraucherschutzgesetz auch in Hamburg. Gestern auf’m Kiez war davon nicht viel zu merken: Aschenbecher auf den Tischen und geraucht wurde wie früher auch. Habe ich da was verpaßt ?