Sonntags in Berlin

Eiszapfen im S-Bahnhof Potsdammer Platz

Es ist kalt geworden in Berlin. So kalt, daß im unterirdischen Teil des S-Bahnhofs am Potsdamer Platz heruntertropfendes Wasser schon gefriert. Wobei es schon ein wenig peinlich ist, daß in einem recht neuen Bahnhofsteil die Decke so undicht ist, daß es dort überhaupt reinsifft.

Ähnlich kalt wie auf dem Bahnsteig ist es auch auf der Bühne des Admiralspalasts. Die dort neu montierte Heizung ist hoffnungslos unterdimensioniert und wir frieren trotz zusätzlich aufgestellter Elektroheizungen ziemlich. Da muß sich das Hausmanagement noch mal was einfallen lassen. Im Publikumsbereich ist’s zum Glück aber gemütlich warm. Dann muß man in der Pause zum Aufwärmen eben dorthin gehen.

In der Kneipe

Sonntags haben wir immer eine frühe Show und somit um kurz vor neun schon Feierabend. Also die beste Gelegenheit, mal zusammen noch was trinken zu gehen. Wir waren direkt in der Nähe des Theaters im StäV, in der Ständigen Vertretung; einer Kneipe, die rheinländische Kneipenkultur für die ganzen ehemaligen Bonner nach Berlin bringen soll. Was nur bedingt gelingt, denn die Köbes (Kölner Begriff für Kellner) sind Berliner. Trotzdem ist das Lokal ganz interessant mit vielen Dingen aus der Deutsch-Deutschen Geschichte dekoriert. Mehr über den geschichtlichen Hintergrund der echten StäV bei Wikipedia.

Logo der Berlinale am Potsdamer Platz

Auf dem Weg zurück ins Hotel wieder am Potsdamer Platz vorbeigekommen, der zur Zeit fest in der Hand der Berlinale ist.

Bei Kanzlers zuhause

Das Kanzleramt bei Nacht

Gestern Abend bin ich beim Kanzleramt vorbeigekommen und da konnte man so schön faktisch bis ins Wohnzimmer schauen. Klar, daß ich Euch das Photo mitbringen mußte. Nebenan der Debattierclub war auch so schön beleuchtet, auch davon also ein Bild.

Der Reichstag, heute Bundestag, bei Nacht

Kindheitserinnerungen im Bahnhof Friedrichstraße

Ein Minimundus - Modell im Bahnhof Friedrichstraße

Wenn ich zum Theater fahre, steige ich immer im Bahnhof Friedrichstraße aus und seit ein paar Tagen stehen dort in der Halle Miniaturmodelle berühmter Gebäude. Im Sommer kann man diese Nachbauten im MinimundusPark in Österreich sehen, aber weil sie auch keine Lust haben, im Schneeregen zu stehen, gehen sie im Winter immer auf Tour. Dieses Jahr unter anderem eben nach Berlin.

Bild aus dem Minidomm; Quelle: www.koelnarchitektur.de

Bei diesen Modellen kommen natürlich sofort Kindheitserinnerungen hoch. Meine Eltern sind mit meiner Schwester und mir nämlich des Sonntags gerne zum Minidomm gefahren, einem großen Miniaturenpark ganz in der Nähe. Leider habe ich keine eigenen Kindheitsphotos greifbar, aber in den Weiten des Webs findet man ja alles.

Bild aus dem Minidomm; Quelle: www.rides-in-motion.de

Ich kann mich tatsächlich noch gut an unsere Besuche dort erinnern, auch an den Brunnen in der Mitte, der jetzt nach der Schließung ziemlich heruntergekommen ist. Das obige Atomium fand ich schon als Kind ganz toll. Im Original habe ich’s leider nicht gesehen; ich war noch nie in Brüssel.

Bild aus dem Minidomm; Quelle: www.rides-in-motion.de

Vor diesem Modell habe ich als Kind sicher Stunden verbracht. Es war mein größter Traum, mal auf den Mond zu fliegen und ein Rennen mit einem Mondauto zu fahren. Ein Traum, gegen dessen Erfüllung ich mich bis heute nicht wehren würde. Wer mehr über den Minidomm erfahren möchte, findet weitere Informationen, wenn er auf die Bilder klickt.

I got arrested by Arrested Development

Gestern war ich recht viel im Auto unterwegs. Auf der Hinfahrt hörte ich die beiden CDs von Regy Clasen. Regy kennen einige von Euch vielleicht als eine der drei BackingVokal – Mädels von Stefan Gwildis, sie macht aber schon seit einigen Jahren wirklich tolle eigene Songs. Einen kleinen Eindruck könnt Ihr Euch hier am Ende des Artikels verschaffen. Weitere Hör- und Sehbeispiele gibt’s auf ihrer Homepage.

Abends, ich hatte ja Dank Autobahnvollsperrung viel Zeit, hörte ich auf NDR2 das montägliche Radiokonzert, dieses Mal gab’s eine Show von Arrested Development, die sie im September im Rahmen des Reeperbahnfestivals gegeben hatten. Ich sah diese Truppe vor vielen Jahren live und das Konzert war damals umwerfend. Zwischenzeit war die Band mal getrennt, aber sie scheinen sich wirklich wieder gefunden zu haben, denn das, was ich da gestern Abend im Radio hören durfte, war wirklich sehr, sehr geil und ich mußte später leider feststellen, daß sie erst im Herbst auf Tour waren und wohl dieses Jahr nicht in Deutschland spielen werden; schade. Sehr empfehlenswert.

Shoppen

Blick über den Hauptbahnhof in Hamburg

Mittwoch war ich shoppen. Vom Parkhausdach eines großen Elektronikverhökers aus hat man eine ganz schöne Sicht auf den Bahnhof, wie ich finde.

Rosenwand bei Douglas

Im Geschäft einer großen Pafümeriekette sah ich diese Wand; sicher der Traum eines jeden Mädchens.

Und dann fing es tatsächlich an zu schneien. Ich hatte ja schon damit gerechnet, daß es dieses Jahr überhaupt nicht mehr richtig Winter wird. Um so mehr freute ich mich über den Schnee und mußte mir natürlich erst mal direkt eine Schneeballschlacht liefern.

Spazieren auf dem Friedhof Ohlsdorf

kleinere Mausoleen auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg

Nach vielen sehr regnerischen Tagen war es heute hier in Hamburg zwar kalt, aber wunderschön sonnig und auch wenn ich einen Sack voll zu tun habe, so mußte ich doch mal raus und ein wenig spazierengehen. Nicht nur weil es Flocke vorgemacht hat, auch weil ich dort schon häufiger war und es wirklich toll ist bin ich zum Friedhof in Ohlsdorf, dem größten Parkfriedhof und insgesamt überhaupt dem zweitgrößten Friedhof der Welt.

Grabkreuz auf dem Friedhof Hamburg Ohlsdorf

Die Anlage ist immerhin 4.050.000m², also 405 Hektar groß, als Park angelegt und bietet damit nicht nur Platz für Begräbnisse aller Konfesionen und Religionen, sondern eben auch die Möglichkeit der Entspannung.

Familiengrab mit sternförmigen Grabsteinen

Wie auf jedem Friedhof gibt es auch hier natürlich gewisse Regeln für die Grabstätten. Da der Hanseat an sich aber schon recht tolerant ist und von vorne herein auch die Kunst gefördert werden sollte, sind diese recht großzügig ausgelegt, so daß sich eine große Bandbreite von verschiedenen Gräbern finden läßt.

Grab mit Steinen nach jüdischer Tradition

So gibt es Gräber nach jüdischer Tradition…

Iranisch - moslemisches Grabfeld

… recht nah neben solchen nach islamischen Regeln, die natürlich nach Osten ausgerichtet sind und in denen die Toten in Leinentüchern und nicht in Särgen begraben liegen. Wer übrigens glaubt, daß dieses Feld hier recht neu ist, der irrt. Die ältesten iranisch – moslemischen Gräber stammen aus dem 19. Jahrhundert.

Rehe auf dem Friedhof

Sogar scheue Tiere leben dort… naja… fast. Es gibt für viele Menschengruppen und Anlässe besondere Gräberanlagen, die dementsprechend gestaltet sind. Neben Kriegsgräbern aus erstem und zweitem Weltkrieg beispielsweise auch Gräber für Kinder, für im Dienst gestorbene Polizisten und Feuerwehrleute, für in Konzentrationslagern umgekommene Hamburger.

Grabfigur auf dem Friedhof Hamburg Ohlsdorf

Neben den 15 Seen und über 400 verschiedenen Baumarten gibt es eben auch sehr viel wirklich gelungene Bildhauerei. Und so ist der Spaziergang über den Friedhof nicht nur ein Weg durch einen Park, sondern auch immer ein wenig wie ein Gang durch ein Museum.

Engel auf dem Friedhof Hamburg Ohlsdorf

Nach dem Break gibt es noch mehr Photos von Figuren und Gebäuden.

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Ausflug nach München

Flug nach München

Morgens, für mich noch deutlich vor dem Aufstehen, nach München geflogen; Sonnenaufgang im Flieger gesehen. Sehr schön so zwischen den Wolkenschichten. Die dba wurde ja vor einiger Zeit von Air Berlin geschluckt und jetzt sieht man auch schon die Folgen: obwohl bei dba gebucht steht da von außen erst mal ’ne Air Berlin – Maschine; von innen ist’s aber noch so, wie’s sein soll. Der neue Inhaber brandet also die Maschinen komplett um. Schade eigentlich. Gerade innen waren die dbas doch besser als die Kollegen aus Berlin.

In München dann Treffen mit einem Berater eines sehr großen Zeltbauers. Unser Projekt vorgestellt. Über Details gesprochen. Er würde uns natürlich gerne ein (zugegebenermaßen wirklich tolles) Spezialzelt vermieten, das aber auch spezialteuer ist. Aber da ich meinen Auftraggeber ganz gut kenne, brauche ich darüber nicht nachzudenken.

Marienplatz mit Rathaus München

Danach dann in die Stadt, einen weiteren Termin wahrnehmen. Auch das geht schön zügig und so bleibt bis zum Rückflug noch ausreichend Zeit, um gemütlich sich hinzusetzen und auch noch shoppen zu gehen.

Da sitze ich dann zwischendurch am Marienplatz in einem Straßencafé (ja, hier scheint die Sonne), es ist 12:03 Uhr, und ich bestelle ein Frühstück, das es laut Karte bis 12:00 Uhr gibt. „Das ist leider nicht mehr möglich.“ bekomme ich zur Antwort. Daß ich drei Minuten nach zwölf Pech habe will mir nicht in den Kopf und ich versuche freundlich, der Kellnerin das Essen doch noch aus dem Kreuz zu labern. „Ja wenn Sie keine Uhr lesen können, dann kann ich Ihnen auch nicht helfen.“ ist die Antwort. Du mich auch !

Turmspitze der Frauenkirche vor der ehemaligen Augustinerkirche in München

Also wieder aufgestanden und gegangen. In München gibt es ja genug Alternativen. Außerdem ist die Stadt tatsächlich sehr schön. Ich selbst finde sie so schön wie Hamburg (und das will schon was heißen). Wohnen würde ich hier trotzdem nicht so gerne; ich komme tatsächlich mit dem Münchener an sich irgendwie nicht zurecht. Obwohl es da ja auch wirklich sehr nette Ausnahmen gibt.

Türme der Frauenkirche in München, auch Münchener Dom genannt

Eigentlich bin ich ja nicht so der Typ, der zum Shoppen mal eben irgendwohin fliegt. Aber hier war’s in Kombination mit den früh gelegten Terminen eine gute Sache.

Noch 'ne Kirche in München

Abends mit der letzten Maschine zurück. Dieses Mal von innen und außen Air Berlin. Immerhin gab’s beim Aussteigen noch die superleckeren dba – Herzen. Der Flug schon etwas frustrierend: bei sternklarem Himmel in München losgeflogen, bei wildem Sturm in Hamburg angekommen. Ätzend.

Büchsenschinken…

Impression meiner Heimfahrt von Berlin nach Hamburg

… ist ein Ort an der A24 zwischen Hamburg und Berlin.

Seit kurzem habe ich ein Navi und wenn ich irgendwohin muß, wo ich noch nicht war, dann nutze ich es natürlich auch. Dabei wird auf dem Display immer angezeigt, wo man denn jetzt gerade vorbeifährt. Herzsprung und Witzhave kennt man ja noch von den Ausfahrtnamen. Aber Kuckuk, Wasserkrug, Besenthal, Göttin oder Basthorst sind neben Büchsenschinken doch wirklich herzallerliebste Namen für Ortschaften. Ich würde ja zu gern wissen, wie es zu solchen Namen kommt.

Zur Zeit widme ich mich dem Zeltbau. Nein, nein, ich habe keinen Campingurlaub in Aussicht (obwohl ich da auch mal wieder Lust zu hätte; schön mit dem Rad um die Müritz oder so). Ein Auftraggeber plant eine längerfristige Veranstaltungsreihe in zehn verschiedenen Orten und dazu brauchen wir ein 30m x 80m großes und mindestens 8m hohes Zelt. Details darf ich noch nicht verraten, aber wenn das was geben sollte, dann wird’s ’n fettes Ding. In diesem Zusammenhang war ich eben heute in Berlin und morgen geht’s mal schnell nach München.

Helau und Alaaf

Bäckerei Allaf

Ich kann ja nicht verleugnen, daß ich aus dem Rheinland komme und auch zweieinhalb Jahre in Köln gewohnt habe. Also ist klar, woran ich denke, wenn ich am Schulterblatt (so heißt hier eine beliebte Kneipenstraße in Hamburg) diese Bäckerei sehe. Und auch wenn ich ehrlicherweise überhaupt kein Karnevalsfan bin, so schicke ich in diesem Zusammenhang dann doch mal ganz herzliche Grüße in die Heimat und wünsche lustige Wochen.