50 Prozent

Statistiken sind manchmal schon interessant. In diesem Fall zeigen sie Geifer und Ignoranz. Die Situation rund um den Callboy hat sich ein wenig beruhigt, die Hits sind gesunken, aber immer noch 52% meiner Besucher kommen über dieses Thema in mein Blog. 48% aller Besucher (also über 92% derjenigen, die wegen des Gerichtsverfahrens meine Seite besuchen) verlassen das Blog wieder, ohne sich eine Seite außerhalb des Themas Torsten angesehen zu haben; nicht einmal die Hauptseite. Heuschrecken scheint es nicht nur in der Wirtschaft zu geben.

Zeichentrick – Kurzfilme

In der Ehrensenf – Ausgabe vom Freitag gab es einen Link zu wirklich tollen Zeichentrick – Kurzfilmen, die, ich kann leider so richtig gar kein Französisch, Abschlußarbeiten einer Schule zu sein scheinen. Wenn man etwas herumprobiert stellt man fest, daß in dieser Site nicht nur die zehn in Ehrensenf erwähnten Filme aus dem Jahr 2005, sondern auch die ebenfalls lohnenswerten Jahre 2004, 2003 und 2002 zu sehen sind.

Einen Film, der meine leicht melancholisch – romantische Grundstimmung besonders trifft, könnt Ihr auch direkt hier sehen:

Frühstück

Säfte

Für viele von Euch ist so ein schönes Frühstück im Hotel bestimmt klasse und es gibt ja genug Leute, die des Sonntags zum Frühstücken rausgehen. Ich selbst bin so viel in Hotels, daß ich diese Art des Frühstückens eher nicht so mag. Statt dessen gehe ich lieber einkaufen und mache mir mein Frühstück selbst. Da gibt es nämlich dann auch Sachen, die ich wirklich mag und nicht den Standardplastikaufschnitt, den Hotels bis weit in die Viersterneklasse hinein so bieten. Das einzige, das mir dabei regelmäßig fehlt, sind frische Säfte. Eve, deren Photoblog ich durch einen Post in meinen Kommentaren kennengelernt habe, hilft mir da zumindest mit einem tollen Photo aus. Das sieht doch lecker aus, oder ?

Ein gemischter Donnerstag

Der heutige Tag war eigentlich ein richtiger Abhängtag. Ich habe kaum etwas Gescheites erledigt. Gut, ich war einkaufen, damit ich nicht immer über diese teure Hotelminibar herfallen muß. Ich habe ein paar Kleinigkeiten für WMsuperlive erledigt, ok. Was mir heute wohl ein wenig den Elan genommen hat, waren vier eMails, die hier im Laufe des Vormittags eingetrudelt sind. In denen wurde ich auf’s wüsteste beschimpft, weil ich die Kommentarfunktion zu den CT – Artikeln gesperrt habe. Natürlich waren diese Mails anonymisiert. Zum einen bestärkt es mich darin, daß die Kommentarsperrung eine gute Entscheidung war, zum anderen bedauere ich, mich des Themas Torsten hier im Blog angenommen zu haben. Passiert mir nicht wieder.

Abends dann Show und langsam wird es unheimlich. Wir hatten hier in Hannover noch nicht eine Show ohne Pannen und heute ist in der ersten Hälfte der Videobeamer ausgefallen. Hat sich einfach aufgehängt, die Sau. Birte hat dann sehr spontan die Leinwand erst mal mit Licht bespielt, wir haben ihn dann noch wieder zum Laufen gebracht und morgen Nachmittag werde ich ihn komplett zerlegen, aber trotzdem wäre jetzt mal eine normale, runde, fehlerfreie Show ganz schön. Ich werd‘ hier sonst noch echt abergläubisch.

Nach der Show noch schnell in ’ne Kneipe, den Rest des Fußballspiels sehen, gemütlich zwei güldene Beck’s zischen und danach ins Hotel. Da dann der nächste Schock: Askimet hat heute Abend 362 Kommentarspams abgefangen. Vor Wochen hatte ich mal an einem Tag knapp über 500, aber sonst bewegt sich das immer so im Bereich zwei bis zehn am Tag. Da finde ich 362 schon wieder ganz schön viel.

Jetzt schön abschlummern.

Neues Blog aus der Konzertszene

Per Pingback auf meinen Artikel zum abgesagten Jerry Lee Lewis – Konzert bin ich auf ein neues Blog gestoßen, das sich der Hamburger Konzertszene widmet und daher natürlich meine Unterstützung sicher hat. CONCERTblog Hamburg erzählt Euch, wer wann wie wo ist und wie’s dann war; also eine Mischung aus Veranstaltungskalender und bebilderte Kritiken.

Auch wenn ich Aufgrund der Verlinkung eine gewisse Nähe zum Kartenhaus unterstelle, so macht die Seite doch einen guten Eindruck und wird von mir sicher regelmäßig besucht werden.

Zu Besuch bei Gericht

Wie bereits angekündigt bin ich heute etwas früher losgefahren, um mir vor meinem Vorbesprechungstermin noch das bloggerweltweit angekündigte Gerichtsverfahren anzusehen. Als Ruhrgebietler kommt man von Hannover kommend ja an all den Stationen vorbei, bei denen man früher so ein komisches Ziehen im Arsch hatte. Der Name Helmstedt sagt den Jüngeren unter Euch wahrscheinlich nichts mehr, aber für mich (und viele andere in meinem Alter) bedeutete das immer Schikane an der Deutsch – Deutschen Grenze. Dreilinden konnte man dann wieder aufatmen.

Das Gerichtsgebäude von außen

In einer wirklich trostlosen Gegend steht das Gerichtsgebäude, alles ist ruhig, ich scheine bisher der einzige Besucher, also gehe ich doch mal rein. Saalnummer stimmt, der Aushang kündigt die Verhandlung an.

Das Saalaushang

Der Kläger ist mittlerweile per Fahrrad eingetroffen, hat ein „Dein Callboy“ – T-Shirt an und scheint allein, außer mir sind mittlerweile noch drei Neugierige aufgeschlagen. Ich bin mir nicht sicher, was die Persönlichkeitsrechte des Klägers angeht und schieße deshalb erst mal kein Photo. Eventuell mitlesende Juristen mögen mir da doch mal schnell per Kommentar einen Tip geben.

Das Verfahren fängt mit fünfminütiger Verspätung an und das direkt mit leichter Pöbelei Seitens des Callboys. Der Richter ist sehr ruhig und besonnen und versucht zu vermitteln. Der erste Punkt, die Abbildung Torstens im Blog, hat laut Richter keine Aussicht auf Erfolg, da der Beklagte das Bild wieder vom Blog genommen hat und der Kläger das Photo auf seiner eigenen Seite veröffentlicht. Der zweite Punkt, das Video, wird kurz angeschnitten, dann aber auch ad acta gelegt.

Allerdings bemerkt der Richter, daß ggf. durchaus leicht beleidigende Sätze im Blog gefallen sein können. Auf Anraten des Richters schließen beide Beteiligten einen Vergleich. MyBigMouth verpflichtet sich bei Meidung eines Ordnungsgeldes von 500,00€ pro Fall, Beleidigungen in Zukunft zu unterlassen und Kommentare kritisch durchzusehen (wobei keine Reaktionszeit festgelegt wurde). Torsten verzichtet im Gegenzug auf alle Rechte in diesem Streit. Der Streitwert wird auf 500,00€ festgesetzt, die Gerichtskosten geteilt, das Verfahren geschlossen.

Interessant finde ich, daß beide Prozessbeteiligte hier ohne anwaltlichen Beistand aufkreuzen. Der Richter äußert sich sehr eindeutig über Zusammenhang und Orthographie des Schriftsatzes, vertritt aber auch die Meinung, daß in diesem Stadium eines Verfahrens auch ungebildeten Menschen Gelegenheit gegeben werden muß, ihr Anliegen ohne anwaltliche Hilfe vorzutragen.

Auf mich macht Callboy Torsten auch im realen Leben einen deutlich renitenten Eindruck. Er versucht mehrfach, Reden an den Saal zu halten, wird aber vom Richter sehr souverän gestoppt. Auch versucht er, mitschreibende Leute an der Mitschrift zu hindern („Im Gerichtssaal darf man nicht mitschreiben.“), aber der Richter macht Torsten klar, daß das hier der Saal des Gerichts sei und mithin der Richter bestimme, was hier passiere.

Ich selbst hatte von einem Callboy ja bisher immer das Bild eines gepflegten Begleiters. Dem entspricht Torsten sicher nicht. Aber letztlich muß es ja in jedem Niveau Angebote geben.

Nach 20 Minuten ist der Spuk vorbei, alle gehen nach Hause, ich gebe zurück in die Funkhäuser.

Und aus leider gegebenem Anlaß habe ich die Kommentarfunktion zu diesem Artikel abgeschaltet. Weitere Erläuterungen dazu gibt es dort.