Schutzschirm

Während ich gerade mit dem Zug durch’s verschneite Deutschland fahre und die Aussicht genieße lese ich nebenher, daß Larry Flynt, Herausgeber des Hustler, staatliche Hilfen für die Pornoindustrie fordert. Die sei mindestens genau so förderungswürdig wie Banken und Automobilindustrie. Ich glaube, der Mann hat sehr genau begriffen, was der Kern der derzeitigen wirtschaftspolitischen Weltlage ist…

Andenken an ein Photoformat

Polaroid – Bilder gibt es im richtigen Leben ja eigentlich gar nicht mehr; waren die Filme zuletzt schon sehr teuer, so läuft die Lieferbarkeit des Materials in diesen Wochen komplett aus. Ehrlicherweise nutzte auch ich dieses Medium schon seit etwa 10 Jahren nicht mehr, trotz teurer Spiegelreflexkamera, die ich für diesen Filmtyp besitze. Digicams sind einfach praktischer. Dirk erwähnte in seinem Blog vor ein paar Wochen eine Software, die aus normalen JPGs Polaroidphotos zaubert und jetzt gibt es die Software auch für Windows. Anlaß genug, sie Euch hier auch vorzustellen.

Die Poladroid – Software ist mit ein paar netten Gimmicks ausgestattet, die einem ermöglichen, halbwegs realistische Sofortentwickler – Bilder zu zaubern. Läd man ein JGP – Originalbild, so braucht die Software genau zwei Minuten, in denen das Photo entwickelt wird. Dabei lassen sich Zwischenschritte abspeichern. Auch kann man mit dem sich entwickelnden Bild wedeln und damit die Entwicklung beeinflussen. Zu heftiges Wedeln bekommt dem Entwicklungsprozeß nicht; die Farben verschieben sich. Auch kann man sich aussuchen, wie stark Vignettierungen und Fingerabdrücke später zu sehen sein sollen. Alles in allem also ein schönes Spielzeug.

verfilmt

Vor einiger Zeit berichtete ich Euch über das Buch „Wohin Du auch gehst“ von Benjamin Prüfer. Ich konnte Benjamin und Sreykeo kennenlernen und nun wird das Buch verfilmt, was ich schon komisch finde, eben weil ich die zwei kenne. Auch kann ich mich nur schwer daran gewöhnen, daß David Kroß, den ich kürzlich noch in Krabat sah, nun Benjamin darstellen soll. Wer sich wie ich für die Dreharbeiten interessiert kann im Produktionsblog ein paar Details finden.

Neue alte Eindrücke

Seit kurzem sind weite Teile des The National Archives über den zweiten Weltkrieg bei Footnote online. Nicht nur Bilder, wie diese hier von der Bombardierung Hamburgs, sondern auch Schriftdokumente.

Auch wenn ich gerade nicht die Muße habe, mich ausführlich mit diesem Material zu befassen, so finde ich es doch sehr interessant und werde sicher noch Zeit damit verbringen. Viele Dokumente werden hier zum ersten Mal veröffentlicht.

Natürlich nimmt nicht nur Deutschland, sondern auch der Japankrieg auf dieser Seite großen Platz ein und natürlich — es ist ein amerikanisches Archiv — wird die amerikanische Sicht der Dinge dargestellt. Trotzdem oder gerade deshalb ein hochinteressanter Fundus, der jetzt frei zu nutzen ist.

Bewegend fand ich dieses Bild aus Hiroshima. Der Schatten des Ventilrades hatte sich in die Stahlwand dahinter gebrannt — und auch, daß im Moment der Bombenzündung jemand das Rad anfaßte, der dann den Schatten störte. Wenn man sich klar macht, wie heiß Licht sein muß, um einen bleibenden Schatten auf lackiertem Stahl zu hinterlassen, dann kann man sich grob vorstellen, was mit dem Menschen passierte.

Zu guter Letzt noch ein Photo von meiner Heimatstadt Duisburg vom März 1945. Man sieht eine brennende Ölraffinerie. Wenn ich mir das Bild so anschaue, dann ist von der Stadt ähnlich viel übriggeblieben wie von Berlin oder Hamburg.

Neidvoller Blick

Vorhin wurde ich auf einen Artikel bei Spiegel online aufmerksam gemacht, der mich doch sehr neidisch werden ließ und an alte Zeiten zurückdenken. Auf der SS Regina Maris arbeitete ich mal eine ganze Zeit. Nun wurde sie extra für diese Fahrt aufwendig umgebaut, ist ein halbes Jahr lang als Schulschiff unterwegs und unternimmt eine halbe Weltreise … puh … wär‘ ich gern mit dabei. Martin Duba und seiner Crew wünsche ich alles gute auf der langen Reise und viel, viel Spaß.

2,5 Millionen Schallplatten

Bei Marco fand ich heute ein Video, das mich doch sehr berührte. Da hat ein Mann im Laufe seines Lebens rund 2,5 Millionen Schallplatten gesammelt, hat uralte Scheiben aus dem 19. Jahrhundert und ganz rare Anpressungen zusammengetragen. Und dann wurde er diese Sammlung im Alter nicht los. Schaut Euch den Film an und kramt Eure alten LPs raus.

Interview

Vor kurzem wurde mir mir ein Interview geführt — was ich ganz schön komisch finde, denn ich bin ja kein Star, nur die Leute, für die ich arbeite. Bei regioactive ist dieses Gespräch nun zu lesen. Wenn Ihr schon mal dort seid, dann schaut Euch auch mal den Rest der Seite an; ich finde sie ganz interessant, da dort nicht nur über die üblichen Verdächtigen des Showbiz berichtet wird, sondern auch viele unbekannte Musiker beleuchtet werden.

Wissen als Blog

Heute bin ich ganz zufällig auf ein Blogportal gestoßen, das ich hier unbedingt vorstellen muß, weil höchst interessant. Unter dem Namen SciLogs finden sicht dutzende von wissenschaftlichen Autoren, die von ihrer Arbeit in einer Form berichten, die auch Leute wie ich verstehen. Egal ob aus der Arktis oder der ISS, aus dem Genlabor oder von archäologischen Grabungen: immer bekommt man einen Einblick in die Arbeit und in eine Welt, die einem bisher verschlossen war. Daß Wissenschaftler dabei durchaus auch Humor haben, sieht man in diesem Video von der CERN – Anlage.