Tina Dico hat mich mit ihrer Musik die letzten drei Monate sehr stark begleitet. Ich fand sie zufällig, war fasziniert von ihrer Stimme und der Musik und habe mittlerweile alle jemals irgendwo herausgebrachten CDs von ihr. Sie trifft meine derzeitige Stimmung sehr gut und ich mag die liebevollen Beobachtungen und den ironischen Humor in ihren Texten. Nun gibt es eine neue Platte, Welcome Back Colour, die ehrlicherweise ganz neu auch nicht ist, sondern eher ein erweitertes BestOf. Nur fünf der 26 Stücke wurden bisher nicht veröffentlicht, allerdings sind viele alte in neuen Arrangements aufgenommen. Anhand der Neubearbeitungen ist auch klar zu hören, in welche Richtung die Entwicklung Tina Dicos geht. Für alle, die die in London lebende, dänische Künstlerin noch nicht kennen ist es ein guter Einstieg in ihre wundervolle Musik.
Monat: September 2010
Lagerbilder
Die letzten Tage war ich auch häufiger bei uns im Lager und nicht nur im Büro unterwegs. Dabei sind dann auch ein paar Bilder entstanden, um die mich unsere PR – Mitarbeiterin Saskia bat. Ein paar davon könnt Ihr hier sehen. Zur Zeit werden dort verschiedene Jobs zusammengeschoben, ein ganzer Teil unseres Materials stand zum Zeitpunkt der Photos schon fertig in Trailer verladen auf dem Hof und ist jetzt unterwegs, unter anderem nach Oslo und Kastelruth.
Traversen lassen sich immer wieder schön photographieren, finde ich.
Hier ist mal unsere kleine Hausschreinerei zu sehen. Thor baut dort immer die ganzen Kulissen und das macht er wirklich jedes mal richtig gut.
Blinde Taube
Da hat sich aber jemand schwungvoll verflogen, möchte ich mal behaupten. So schmerzlich die Erfahrung für die Taube sicherlich war, so gut sieht das Ergebnis an der Scheibe aus. Fast schon Kunst.
unbürokratischer Bürokratieabbau
Wie oft wird über Bürokratieabbau diskutiert und am Ende stehen zwei neue, zusätzliche Vorschriften in den Gesetzbüchern. In Crailsheim hat man den richtigen Weg erkannt und ist auch bereit, ihn konsequent zu gehen: man reißt einfach das komplette Rathaus ab. Das riecht schon fast nach Anarchie und das im schwäbisch – fränkischen Ländle. Toll.
Kabel
In den nächsten Tagen stehen bei uns in der Firma einige größere Jobs an. In dem Zusammenhang stellte man fest, daß wohl noch das ein oder andere Kabel fehlt und so wurden dann über tausend bestellt; gestern sind sie dann gekommen. Ich mag den Geruch neuer Titanex – Kabel ja sehr……
Klaun, klaun, Äppel wüllt wi klaun
Da komm‘ ich von Hamburg aus nach Crailsheim, um da dann einen Apfelbaum zu photographieren. Das ist eigentlich auch ein Paradoxum, denn das vor den Toren meiner Wahlheimat gelegene Alte Land ist das größte Apfelanbaugebiet Europas. Die Wiese hier macht den Eindruck, als sei sie nicht mehr bewirtschaftet. Jedenfalls habe ich als Hamburger Jung dem beliebten Lied alle Ehre und mir beide Taschen voll gemacht. Sehr lecker.
Jüdischer Friedhof Crailsheim
Als ich über den jüdischen Friedhof in Hamburg Altona berichtete schrieb mir einer meiner beiden Cheffen in einer Mail, daß ich doch auch mal den Friedhof in Crailsheim besuchen solle. Ziel meines Sonntagsspaziergangs war ebendieser. Der ist in einem fast verstörend aufgeräumten und gut gepflegten Zustand. Ich weiß nicht, ob die schwäbisch – fränkischen Juden anders ticken als sonstwo auf der Welt, aber hier wird richtig der Rasen gemäht (auch auf den Gräbern) und auch sonst schön ordentlich nach dem Rechten gesehen. Hm. Ich habe schwer den Verdacht, daß es eigentlich überhaupt keine Juden mehr in Crailsheim gibt und die Anlage von Christen gepflegt wird, die sich nicht sehr intensiv mit der jüdischen Toten- und Auferstehungsphilosophie beschäftigt haben. Aber das ist eben auch nur ein Verdacht.
Trotzdem ergeben sich natürlich im Detail schöne Bilder. Man muß dann halt nur etwas genauer hinschauen. Allerdings sieht man beim Hinschauen dann auch, daß es wirklich nirgends kleine Steine auf den Grabsteinen gibt, was auch eher dafür spricht, daß nur wenig Juden den Friedhof heute noch betreten.
Dafür wohnen jetzt hier andere. Das sieht dann auch schön aus.
Noch ein Gegenschuß
Gestern war erstaunlich gutes Wetter und so habe ich tatsächlich einen längeren Spaziergang gemacht. Dabei sind mir auch diese Gegenschüsse hier gelungen. Oben der Blick von unten auf die „Miniburg“, die hier einfach nur „Villa“ heißt und unten dann der Blick von dort aus auf den Ort. Das Panorama kann man größerklicken. An der Villa kann man übrigens sehr gemütlich draußen sitzen und einen Kakao schlürfen. Sehr lecker.
Gegenschuß
Bei meinem Bericht vom fränkischen Volksfest zeigte ich Euch einen Baum, der innen im Zelt steht und durch die Plane hindurchwuchs. Das hier ist der Gegenschuß von außen. Ich bin wieder in Crailsheim und bei meinem Sonntagsspaziergang kam ich auch am Festzelt der Engel – Brauerei vorbei. Sieht eigentlich ganz lustig aus.
„Gäbe es St. Pauli nicht, man müsste es erfinden, verdammt.“
Diesen weisen Satz konnte ich gerade bei Matt lesen. Leider bin ich dieses Wochenende nicht zuhause, sondern in Crailsheim und kann daher das Reeperbahnfestival nicht erleben. Sehr ärgerlich. Trotzdem mag ich „meine“ Stadt. Ja.