Heute bin ich von Hamburg mit dem Zug mal wieder nach Crailsheim gefahren, das Wetter war äußerst bescheiden und ist es hier in Crailsheim jetzt auch. Aber so photographiert sieht der Regen fast schon wieder gut aus.
Monat: September 2010
im Planetarium
Schon vor einiger Zeit war ich im Planetarium Hamburg, um dort ein Hörspiel zu hören, während über mir die Sterne funkelten. Ehrlicherweise fand ich das Hörspiel eher medium, aber die Sterne, die waren schon wirklich sehr schön. Früher war ich häufiger dort, manchmal gibt es auf einer kleinen Bühne auch richtige Konzerte zum Sternengefunkel, das ist dann richtig schön und ganz sicher einen Besuch wert.
Daß nicht nur der Mensch, sondern auch andere Wesen im All ihr Unwesen treiben wurde im Foyer bewiesen. Weltraumgängige Kühe gehören jetzt nicht unbedingt zu den Alltagsdingen, die man täglich sieht, aber es scheint sie ja ganz augenscheinlich zu geben. Hochinteressant.
30/30
Copyright: HG Esch / Aedes
Gestern Abend war ich bei der Vernissage zur Ausstellung 30/30, für die HG Esch in 30 Tagen 3o Architektur – Projekte aus 60 Jahren von Vater & Sohn Henn photographierte. Eine Ausstellung mit wirklich sehr schönen, hervorragend ästhetisch aufgebauten Bildern, bei deren Betrachtung fast schon das Bedauern aufkommt, daß es nur 30 Projekte waren, die HG Esch da ablichtete und nicht deutlich mehr. Gut gefallen hat mir auch die Hängung, die sich mir erst auf den zweiten Blick erschloss, dann aber schöne Verbindungen zwischen den Gebäuden unterschiedlicher Generationen vermittelte. Die Ausstellung richtet sich direkt an zwei Zielgruppen: an photographisch und an architektonisch Interessierte; beide werden aufs allerbeste bedient, ein Besuch lohnt sich ganz sicher.
Herbst
Gestern war Herbstanfang, heute ist laut Wetterbericht der letzte schöne und warme Tag für einige Zeit, da kann man schon ins Grübeln kommen. Ist das Jahr fast schon wieder vorbei ? Kommt da noch was richtig Gutes ? Bis jetzt ist die Billanz eher nicht so doll, was an Gründen liegt, die nicht hierher gehören. Nach Herbst ist mir auf jeden Fall gerade noch so richtig gar nicht.
Kartengruß
Briefe und Postkarten zu schreiben ist ja schwer aus der Mode gekommen und das ist verdammt schade. Wir schreiben uns heute maximal noch Mails und Simse, wenn nicht gleich getwitter. Wenn man heute zum Briefkasten geht, dann flattert da einem nur Werbung entgegen, manchmal dann noch Rechnungen oder gar Schlimmeres. Eigentlich könnte man seinen Briefkasten auch abschrauben, wenn es nicht doch noch diese seltenen Momente gäbe, in denen dann ein richtiger Brief, eine echte Postkarte darin liegt. So wie heute. Da schreibt mir mein Töchterchen und ich habe mich wirklich sehr, sehr gefreut.
Ich danke Dir also und drück‘ Dich auch lieb.
Straße der Poesie
Wenn man „Hamburger Schanzenviertel“ hört, denkt man außerhalb Hamburgs unweigerlich an Krawall und Straßenschlachten. Dabei ist dieses Viertel so unglaublich bunt und schön im Leben. Das kommt leider viel zu wenig zur Geltung. Seit gestern haben beispielsweise 50 Anwohner der Bartelsstraße diese zur „Straße der Poesie“ ausgerufen und nun hängen da mit Sprüchen und Gedichten bestickte Kopfkissen über den Menschen und Autos. Eine wirklich sehr schöne Idee, die viel mehr vom Geist des Viertels zeigt, als die Krawallbilder, die in der Tagesschau zu sehen sind.
Ich liebe meine Stadt.
Der Bühnenbildner
Auf dem Trödelmarkt entdeckte ich auch dieses wunderschöne Büchlein über den Bühnenbildner Karl Gröning, der in den sechzigern am Schauspielhaus in Hamburg leitend tätig war. Natürlich mußte ich es kaufen. Ich finde es herzerfrischend, wenn dort von den künstlerischen Veränderungen des modernen Theaters die Rede ist. Herr Gröning würde sich wahrscheinlich gut wundern über das Theater der heutigen Zeit — wobei sich das Rad ja schon fast wieder zurückdreht und die Inszenierungen nicht mehr nur provozieren wollen, weil das einfach kaum noch geht.
In diesem Buch sind Skizzen, Entwürfe, Modelle und Photos von Bauproben, Proben & Aufführungen zusammen mit den Erläuterungen zu sehen, warum man denn damals so entworfen hat. Dies nicht nur aus der Zeit der Sechziger, sondern auch weit früher, von den Vorbildern Grönings. Dies ergibt ein sehr schönes Bild vom Wandel des Anspruchs an das Bühnenbild und vom Wandel des Zeitgeschmacks im Laufe der ersten sechzig Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts. Eine gute Investition also für die zwei Euro, die das Buch kostete.
Straßenmusiker
Natürlich habe ich jetzt mein Photoblog für viele Bilder, aber um alle kommt Ihr hier natürlich trotzdem nicht herum. Wie um diese beiden der Musik zugetanen Menschen. Den Straßen – DJ oben auf dem Bild fand ich mit seiner Gettoblaster – Burg schon wirklich sehr, sehr gut und das Bild erinnerte mich ein wenig an meine Zeit als Jugendlicher, in der ich Sonntags im Jugendheim „auflegte“. Die vom Radio aufgenommenen Cassetten wurden mittels dreier Tapedecks zur richtigen Stelle gespult und dann abgespielt. Richtige Platten konnte sich von uns ja niemand leisten. Das schon wirklich ein großer Spaß.
Dieser Typ hier, der die Gitarre, die er auf dem Flohmarkt verkaufen wollte, direkt auch (sehr gut übrigens) bespielte, hat mir ebenfalls gefallen. Er strahlte eine freundliche Ruhe aus in all dem Gewusel, in dem er saß.
Fränkisches Volksfest 2010
Am Wochenende war wieder das Fränkische Volksfest in der Heimatstadt meines Arbeitgebers, in Crailsheim. Wir waren im Engel – Zelt, das nicht so heißt, weil die Kellnerinnen so besonders wären, sondern weil es dort das Engel – Bier gibt. So heißt nämlich ein lokales Bier dort. Elegant gelöst war das Problem mit dem Platz auf dem Festplatz. Das große Festzelt wurde nämlich einfach um die Bäume herumgebaut. Zum Glück war’s trocken.
Ihr seht, es war gut gefüllt und auch schon vor der Eröffnung des Münchner Oktoberfests war es so im süddeutschen Raum möglich, in bierseelige Stimmung zu gelangen……
…… was auch gelang, wie diese Bilder hier zeigen.
Ich bin ganz ehrlich und oute mich jetzt als Partybremse: ich kann mit diesen Veranstaltungen nur begrenzt etwas anfangen. Klar sitze ich gerne mit Freunden und Kollegen zusammen, trinke ein, zwei, drei und mehr Bier und klöne. Aber beim Fliegerlied auf die Bänke steigen und mich dann zum Affen machen — nein, sorry, das fällt mir auch nach mehr als einer Maß nicht ein. Da habe ich einfach keinen Zugang zu. Da bleibe ich lieber sitzen und schaue, was man dann im sitzen halt schauen kann. Das ist auf alle Fälle besser als das Fliegerlied oder ähnliche „Gaudimusik“.
In Crailsheim darf übrigens im Zelt noch geraucht werden. Das könnte für den ein oder anderen im Bundesland Bayern wohnenden vielleicht ein Anreiz sein, zukünftig dorthin zu gehen. Draußen, vor dem Zelt, ist es übrigens meiner Meinung nach deutlich gemütlicher. Da ist die Musik auch besser. Mal sehen, ob wir das nächstes Jahr besser hinbekommen ;-)
tour – focus
Ihr hat sicher schon gemerkt, daß mein Blog ganz schön photolastig geworden ist. Zur Zeit habe ich so viel Lust zur Photographie, daß eben eine Menge Bilder anfallen und auch viele, die hier nun gar nicht reinpassen. Auch gab es schon die ersten Beschwerden, manche Photostrecken wären richtiggehend ermüdend. Weil ich Euch nicht ermüden will, aber weil ich auch Bilder veröffentlichen möchte, die hier thematisch nicht hingehören, habe ich tour – focus eingerichtet. tour – focus ist ab sofort mein reines Photoblog; zu den Bildern wird es in der Regel keine erläuternden Texte geben und thematisch als auch zeitlich geht es bunt gemischt zu. Ich werde alles zeigen, was mir vor die Linse kommt, oder was von alten und uralten Photos mir veröffentlichswert erscheint. Zur Zeit bastele ich noch ein wenig herum, aber schon in sehr wenigen Tagen wird es dort zum geordneten Betrieb kommen. Und ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr dort mal vorbeischautet.