Manchmal sieht man ganz zufällig Dinge, die einen ganz weit in die Kindheit zurückschleudern. Heute am Bahnhof stand da der Rheingold. Und da mußte ich natürlich hin. Ich bin jetzt nicht der typische Pufferknutscher, aber der TEE Rheingold war in meiner Kindheit wirklich etwas ganz besonderes. Er führte nur Waggons der ersten Klasse, war ein TEE, also das, was heute der EC wäre, aber eben auf edel, und er verfügte über einen Waggon mit Panoramadach. Ein einziges Mal bin ich zusammen mit meinem Opa in diesem Zug gefahren; schön die Landschaftsstrecke am Rhein entlang, mit Burgen und Schiffen. Ich weiß nicht mehr, wie alt ich da war, vielleicht acht, aber es war für mich ein wirklich unheimlich aufregendes Erlebnis. Und heute steht er da einfach so am Bahnhof rum. Kam von einer Charterfahrt an. Und plötzlich waren all‘ diese lange verdrängten Erlebnisse rund um meine damalige Fahrt wieder so präsent, als wäre es erst letzte Woche gewesen. Sehr schön.
Und wenn man dann schon mal dabei ist, dann denkt man auch an die anderen Rheingold – Erlebnisse. Ich war etwa 23, da sah ich Das Rheingold in Bayreuth. Eine damals ungeheuer moderne Inszenierung mit Leuchtstoffröhren. War die von Zadek ? Ich weiß es tatsächlich nicht mehr. Aber als Bühnentechnikbegeisterter fand ich das ganz toll. Und eine alte Platte habe ich heute herausgekramt, eine Single. „Dreiklangsdimensionen“ der Band Rheingold. Es war also ein ganz schön goldiger Sonntag heute.
Ein Gedanke zu „Rheingold“
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