Der zweite Fund hinterläßt mich etwas verstört. Marco berichtet über eine neue Software namens Melodyne, die komplexe Audioaufnahmen in Einzeltöne zerlegt und dann komplett editierbar macht. Jeden Einzelton. In Tonhöhe und -länge. Ein gespielter Akkord läßt sich komplett und auf Klick in Stimmung und Tonart verschieben. Oder in einen ganz anderen Rhythmus setzen. Audioaufnahmen; also kein MIDI. Das ist für Studiobesitzer natürlich toll, für gute Musiker eher … erschreckend. Für mich als Endverbraucher ist es hoffentlich nicht ganz so schlimm wie das nervtötende MIDI – Gedudel, daß heute in manchen Musiksparten mein Ohr beleidigt. Das Video zum Produkt ist jedenfalls hochinteressant.
3 Gedanken zu „Tschüß Musiker“
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Man kann sagen: Melodyne ist Photoshop für Audioaufnahmen. Wir wissen längst, dass die Schönheiten auf der TVMovie in Wirklichkeit auch bloss wie ganz normale Menschen aussehen. Erschreckend finde ich, wie schnell sich die Hörgewohnheiten ändern und alles, was nicht perfekt ist, als irgendwie falsch wahrgenommen wird.
Frag mal Deine Freundin; ich glaube, die hat eigentlich nicht begriffen, daß die Mädels, die einen von den Plakatwänden dieser Welt anschauen, im Privatleben auch ihre Problemchen haben (ohne sie jetzt persönlich zu kennen). Ich finde die komplette Bearbeitbarkeit des Audiomaterials tatsächlich nicht gut, weil die Emotion, die Kunst, der Spaß dahinter verloren geht. Ich selber finde einen in Würde nicht ganz gerade gespielten Ton, ein Stück, in dem auch BlueNotes möglich sind, immer noch besser, als seelenloses Gedudel.
Krass… o_O Wenn das auch qualitativ so gut ist wie versprochen, dann steht uns eine neue Welle von Konservenbands bevor… Schrecklicher Gedanke.