Photographentreffen

Michael Waldau; Copyright: Michael Waldau

Am Samstag war ich auf dem Hamburger Treffen der fotocummunity im Phoenixhof. Neben einer kleinen Hausmesse gab es auch zahlreiche Workshops rund um Photographie. Dabei mußte ich feststellen, daß heute schon fast grundsätzlich von digitalen Kameras ausgegangen wird und analoge Geräte beinahe als Raritäten bewundert werden. Interessant auch, mit welch‘ hochgezüchtetem Equipment viele Amateure rumlaufen; ich könnte mir Vieles davon nicht leisten. Interessant ebenfalls, daß so mancher Referent in Natura ganz schön anders aussieht, als auf den entweder schon älteren, oder aber heftig gephotoshopten Photos im Programmheft……

Morgens als erstes besuchte ich das Seminar „Lichtmalerei on location (oder: mobile Lichtanlagen für Arme)“ von Michael Waldau, den Ihr auch rechts sehen könnt. Für mich tatsächlich der interessanteste Vortag des Tages. Michael hat sich darauf spezialisiert, Langzeitbelichtungen in fast dunklen Räumen zu machen und die für ihn wichtigen Details mit einer Taschenlampe zu „bepinseln“. Die langen Belichtungszeiten geben ihm neben der Lichtmalerei noch die Möglichkeit, durch Bewegungen von Requisite oder Models Geisterbilder entstehen zu lassen. Die Ergebnisse dieser aufwendigen Arbeit sind Bilder, die zur intensiven Betrachtung einladen. Dazu kommt, daß oft wirklich tolle, alte Locations ausgewählt wurden, die die Photos noch zusätzlich interessant machen. Im Vortrag wurden uns die Tricks und Fallen dieser Technik verraten und an einem Beispiel vor Ort vorgeführt. Das war schon mal ein toller Opener.

Photographen im Einsatz

Der nächste von mir besuchte Vortrag wurde gewissermaßen von einem alten Kollegen gehalten: Guido Karp erzählte über die Anforderungen an einen Tourphotographen. Dabei hat er durchaus von unserem Business gelernt, hatte er in seinem ersten Assistenten doch gewissermaßen eine Vorband. Der zeigte uns nämlich, daß er auf jeden Fall mal ein sehr unterhaltsamer Vortragender ist. Dem konnte dann Guido gar nicht mehr so viel hinzufügen.

Später gab es dann noch ein spontan organisiertes Shooting, bei dem Guido ein paar seiner Tricks verriet. Und wie Ihr seht, wurde dann auch viel von den Besuchern herumprobiert. Dabei irritierte mich die Tatsache, daß von Guido UV – Filter vorn auf dem Objektiv hart verdammt wurden. Ich habe vor vielen Jahren mal gelernt, daß gerade bei s/w – Filmen der UV – Anteil für Unschärfen sorgt, da der Film für UV noch empfindlich ist und je nach Wellenlängen es ja keinen echten gemeinsamen Brennpunkt, sondern eine Brennebene gibt. Das hörte ich sowohl in Photoseminaren, als auch während meiner augenoptischen Ausbildung. Da ich ja weiß, daß hier der ein oder andere Profi mitliest: wie ist das heutzutage ?

Seminar von Paul Michaelsen

Paul Michaelsen (alias Michael Papendiek) erzählte als nächstes über die Grundlagen der skulpturalen Aktphotographie. Dabei legte er besonderen Wert auf intelligente Lichtsetzung und erläuterte uns anhand einiger Beispielbilder, wie man am besten welche Effekte erziehlt. Seine Lieblingsbeleuchtung — hart von oben — führte er uns dann auch vor Ort vor.

Irgendwann war dann auch die Aufnahmekapazität erschöpft (und das Wetter draußen zu schön), darum bin ich dann um kurz vor fünf wieder in Richtung Heimat.

2 Gedanken zu „Photographentreffen“

  1. zu den uv-filtern: in zeiten der digitalen fotografie haben die filter nur noch maximal eine daseinsberechtigung als reiner objektivschutz, weil sich im gegensatz zu früher ein uv-filter auf dem sensor befindet. auch der schutz, den solche filter dann tatsächlich bieten, ist eher fragwürdig, ich habe neulich mal einen selbsttest an einer ausgemusterten defekten linse gemacht, auch mit schmirgelpapier ist bei den heutigen vergütungen der optiken nur schwer ein schaden herbeizuführen, der auf den aufnahmen sichtbar ist. ich nutze die uv-filter für die optiken ausschließlich noch als staubfänger. falls jemand doch filter als schutz einsetzen möchte, ist eher zein sky-filter anzuraten. wie gesagt, das gilt nur für digitale, nicht analoge kameras.

  2. Dem ist nix hinzuzufügen. Als Objektivschutz taugt so’n UV Filter schon, wenn die Gegenlichtblende vorne drauf ist sollte das allerdings als mechanischer Schutz gegen anditschen etc. reichen. Für Staub gibt’s nen Pinsel und für’s nicht hinfallen, drauffallen etc. den Kopf.

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