…muß freundlich sein.

Gestern kam ich auf dem Rückweg beim großen HotDog – Vertrieb mit Möbelhaus vorbei und bin auch kurz rein. Unter anderem, weil da die Batterien so günstig sind und man als Backliner ja immer welche dabei haben sollte. Vor mir an der Kasse zwei freundliche, jüngere, schwedische Frauen mit recht geringen Deutschkenntnissen, aber fließend Englisch sprechend. Das wiederum beherrschte die Kassiererin mittleren Alters nicht und so übersetzte ich. Jedenfalls so lange, bis sie „Ach, dieses Ausländerpack könnte ruhig Deutsch lernen.“ von sich gab. Das wiederum verstanden die Schwedinnen.

Die Reaktion war sehr ruhig. Eine der Skandinavierinnen arbeitet in ihrer Heimat bei der selben Möbelkette und war nach Deutschland gekommen, um ihrer Freundin, die hier zwei Semester studieren möchte, beim Umzug zu helfen. Sie frug sehr cool nach dem Filialleiter und ich kann mir vorstellen, daß die Kassiererin danach ein kleines Problem hatte.

Mal abgesehen davon, daß ich so eine Äußerung ganz grundsätzlich völlig daneben finde, so fällt sie vielleicht aber auch gerade in einem Betrieb, in dem Du angehalten bist, Deine Kundschaft im schwedischen Stil zu duzen, besonders leicht.

10 Gedanken zu „…muß freundlich sein.“

  1. Ich hoffe für meinen geliebten -noch- Wohnsitz das Dir das in der Nähe von Hamburg passiert ist und nicht ein weiteres Beispiel der „Berliner Kodderschnauze“ war.

  2. da fällt mir gerade wieder ein was mir vor 3 Wochen Passiert ist:

    Es war sehr Spät bzw. Sehr früh, über diese Definierung wird sich die Branche wohl nie wirklich einig…

    Beim Loding nach einem Job erzählten sich die Hands mitmal Juden Witze… aber auf die richtig „Derbe“ Art…

    OKAY da mussten dann mein Kollege und meine Wenigkeit auch einmal zwischen springen und GANZE KLARE ansagen treffen…

    Man war ich froh das dies der letzte Truck war und der zu 2/3 fertig geladen war…

    LG
    Chris aka „Dat Zahnspängchen“

    1. Ja bei solchen Situationen ist JEDER gefragt einzuschreiten und dem „Büttel“ einen klaren Riegel vorzuschieben!
      Meinereiner ist auch heute wieder beim S-Bahn fahren „auff die Fresse“ angedroht worden, weil meinereiner nicht damit einverstanden war das „Grundgesetzverstossende“ You.Tube-Filmchen im ÖPNV wiedergegeben und lauthals kommentiert werden.
      Bin dann mal kurz aufgestanden und hab meinen Bariton erklingen lassen.
      Es folgte eine angenehme Ruhe im Waggon.
      Wehrt euch!
      Sorry Markus, musste mal raus…

  3. diese kassiererin gehört bestimmt auch zu den leuten, die sich im urlaub darüber beschweren das die „einheimischen“ noch immer kein deutsch verstehen. Und sie wird dann lautstark versuchen mit ihrem deutsch weiterzukommen. als ob man durch lauteres reden besser (setze eine beliebige fremdsprachen ein) kann und verstanden wird…

  4. Okay, über die Entgleisung der Kassiererin muss man nicht diskutieren. Aber: „HotDog-Vertrieb mit Möbelhaus“, das ist: hübsch.

    1. Noch besser fand ich vor einnigen Wochen:

      „Köttbullarschmiede mit angeschlossener Möbelkette…“

      Sagen wir es mal so: Außer um Batterien und „Rackbeleuchtung“ zu Kaufen geht Markus glaube ich hauptsächlich wegen der Hot-Dogs in die Möbelaustellung…

      Gruß
      Chris

      1. nee, dafuer musste nichtmal *rein*gehen, Essen kannste in der Kassenzone…

        Woher ich das weiss? Oehm, tja… also……. :D

        c-v

  5. Gerade die Schweden sind ja fleissige Sprachkünstler, wie ich jede Woche aufs neue feststellen muss. Mit Englisch und Deutsch kommt man da überall zurecht.
    Bezeichnend finde ich allerdings, das ich dort oft erstaunt gefragt werde ob ich wirklich aus Deutschland komme (ja, aber ich habe lange Englandverkehr gefahren) und mir dann sehr oft erzählt wird das viele Deutsche sich überhaupt keine Mühe machen, englisch zu sprechen wenn deutsch nicht verstanden wird. Oder es schlichtweg nicht können…

    Frage zum Schluss: Wie will eine Schwedin in Deutschland studieren, wenn sie die Sprache nicht beherrscht?

    1. Zum einen gibt es in Berlin — wie in vielen anderen Städten auch — englischsprachige Vorlesungen und zum anderen will sie die Sprache hier vielleicht erst lernen. Aber genau kann ich Dir das natürlich auch nicht beantworten.

  6. So wie ich die Politik von dem netten Möbelhaus einschätze, war dies der letzte Arbeitstag für die Kassiererin. So etwas ist nicht zu akzeptieren. Hat die Dame mal daran gedacht wo ihr Chef, überings ein sehr netter Herr, herkommt? Vermutlich nicht, solche Leute können auch nur von 12 bis mittags denken!

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