Heute ist’s fast wie nach Hause kommen. Im Schiller war ich schon so oft und häufig auch so lange. Erst im Januar habe ich hier zwei Wochen verbracht. Aber mal langsam und der Reihe nach. Heute Morgen um 08:00 waren wir am Hotel, haben eingecheckt und sind ’ne Stunde später dann mit dem Nightliner zum Theater. Das Schiller Theater war mal das größte deutsche Sprechtheater; Peter Zadek hat in einem Interview vor ein paar Wochen gesagt, das Schiller Theater sei damals sowas wie das National – Theatre Deutschlands gewesen. Alles was Rang und Namen hatte, hat hier gespielt oder inszeniert und ein wenig von diesem Geist kann man heute immer noch spüren. Leider tatsächlich nur noch ein wenig, denn der Berliner Senat hat das Theater nach der Wende in einer bis heute heftig umstrittenen Entscheidung geschlossen und seit dem führt diese Haus das leidvolle Leben einer „Mietleiche“.
Auf jeden Fall ist hier viel Platz, wir nehmen selbst bei großzügigstem Aufbau vielleicht ein Drittel der Bühnentiefe ein und können so den Raum und die Zeit in den nächsten Tagen nutzen, um unser Material zu warten. Die ganze lokale Crew sind gute alte Bekannte und so wird die Stimmung hier fast sowas wie ein Familienfest werden; schön. Auch unsere Küchenabteilung freut sich, denn es gibt hier eine große. fest eingerichtete Küche — die ehemalige Kantine — und Guido hat schon angedroht, daß er sie nutzen will, um uns mal richtig zu zeigen, wie gut er kochen kann. Mein Gott, wenn das, was er in den vergangenen Wochen gebrutzelt hat noch nicht gut war….. wie viel soll ich denn dann in den nächsten fünf Tagen zunehmen ?!?!
Neben dem normalen Aufbau bastelt Peter heute besonders viel, denn in den nächsten fünf Tagen werden wir die Show jedes Mal mitschneiden. Das muß natürlich vorbereitet sein; extra Mikros werden gehängt. Für Euch heißt das: besonders viel Stimmung mitbringen, wenn Ihr zu einem der Konzerte kommt. Ist doch klar, oder ?
Vom Aufbau haben wir für ein Theater einen ungewöhnlichen Weg gewählt. Normalerweise würde man hier ja alles direkt und ohne Traversen an die alle 25cm vorhandenen Hauszüge hängen. Da man so aber die Bühne für den Nebel nicht „luftdicht“ bekommen würde, haben wir hinten unsere ganz normale Trussbox geriggt und nur das Frontlicht an einen Hauszug gehängt. Der Ton ist auch ganz klassisch geriggt, weil es keine anderen Möglichkeiten dafür gibt. Generell müssen wir darauf achten, daß wir nichts in den Weg des Eisernen Vorhangs (ein stählerner Feuerschutzvorhang, viele Tonnen schwer) stellen. Der muß nämlich immer fallen können.
An dieser Stelle ein Nachruf: die Schiller Klause gibt es nicht mehr. Das ist insofern dramatisch, weil es dort günstiges Bier und superleckere Frikadellen… äh Buletten sagt man hier ….. also superleckere Buletten gab. Der Inhaber Thomas kannte einen bereits nach wenigen Besuchen und hat einen auch nach Jahren nicht vergessen. Ich war zuletzt im Januar jeden Tag dort essen. Ich find’s schon echt sehr schade. Ja, die Kneipe war schon ziemlich abgeranzt, aber sie hatte ihren sehr eigenen Stil, den ich sehr gemocht habe. Sie war seitlich faktisch ins Schiller Theater mit eingebaut, man hatte es also nie weit. In memoriam ein herzliches Prost.
Die Show ist heute sehr gut gelaufen und es war außergewöhnlich viel Presse da. Im „Weiterlesen“ – Bereich gibt’s wieder zusätzliche Photos. Toll war, daß wir heute ja nicht abbauen mußten, sondern nach einem gemütlichen Feierabendbier schön ins Hotel fahren konnten. Das ist echt klasse.
Au Mann! Ich habe noch einen Nachtrag zu dem tollen Final Countdown-Video! Die solltet ihr auch mal unter Vertrag nehmen und mit ihnen auf Tour gehen.
http://www.spreeblick.com/2006/03/06/wo-bist-du-mein-sonnenlicht/#comment-58975
Mann, die machen aber die Runde… das gibt wieder eine Blogcounter-Meltdown by the river :-D