Was ist ein Nordseebesuch ohne Wattwanderung ? Genau. Nüscht. Und darum war ich natürlich auch weit draußen im Meer. Allen, die zwar schon oft auf Malle, aber noch nie an der Nordsee waren, sei erklärt, daß der Unterschied zwischen Ebbe und Flut aufgrund der sehr flachen Strandstruktur in der Wasserlinie mehrere Kilometer betragen kann. So kann man bei Ebbe eben kilometerweit dort laufen, wo bei Flut das Meer tobt; gewissermaßen spaziert man also trockenen Fußes auf dem Meeresboden.
Wenn man dann auf den Boden schaut, sieht man nicht nur kleine Krebse und kleinste Fische, sondern beispielsweise auch die Luftblasen einer Muschel, die sich in den Schlick eingrub. Wobei das Ablassen von Verdauungsgasen (um das handelt es sich hier) in diesem Fall natürlich sehr gefährlich sein kann. Finden doch so hungrige Vögel die Muschel.
Wenn man 20 bis 30 Zentimeter tief im Schlick buddelt, dann findet man auch einen ganz typischen Bewohner des Watts: den Wattwurm. Etwa 50 davon leben auf einem Quadratmeter Boden.
Dieses und natürlich noch viel mehr erlebt man bei geführten Wattwanderungen, die ich nur empfehlen kann. Oder hättet Ihr gewußt, daß im Watt sogar wohlschmeckende Pflanzen wie der Queller wachsen, die sich gewissermaßen schon selbst gesalzen haben ?
Wir gehen häufig ins Watt. Es gibt immer wieder etwas anderes zu sehen! Es ist interessant zu beobachten, wie der Ebbstrom für einen ständigen Wandel sorgt, und wie sich das reichhaltige leben im Watt sich promt auf den Wandel einstellt. Wohl an keinem anderen Ort als im Wattenmeer kann man beobachten, wie komplex und zerbrechlich das Ökosystem ist. Ein paar Eindrücke habe ich hier abelegt: Wattenmeer bei Föhr
Frische Grüße von der Nordseeinsel Föhr