Freitags besuchte ich auch noch das Multimar Wattforum in Tönning. Es ist als Meeresmuseum rund um das Wattenmeer gedacht und hinterläßt bei mir aber einen zwispältigen Eindruck. Erst mal ist es durchaus schon liebevoll gemacht, es gibt viele, gut aufbereitete Erklärungen, es ist offen und schön gebaut, die Aquarien sehen gut aus. Von daher ist es einen Besuch wert.
Bestimmt ist der Besuch auch in 45 Wochen im Jahr sehr schön. Bei unserem Besuch am Freitag jedoch war es unglaublich voll. Vor allem die vielen wild in der Gegend herumkreischenden Kinder machen dann den Aufenthalt für einen latenten Kinderhasser wie mich zu einer echten Prüfung. Es gab kaum Möglichkeit, sich wirklich etwas in Ruhe anzuschauen. Das fand ich schon sehr schade. Darüber hinaus wurden die Becken teilweise mit Lebewesen jenseits der Nordsee aufgepeppt. So machen sich beispielsweise Seepferdchen für Kinder bestimmt total toll, aber sie kommen nun mal im Wattenmeer nicht vor. Da das Museum aber das Leben im Wattenmeer näherbringen will, sollte man zumindest erwähnen, daß diese Tiere hier eigentlich nicht hingehören.
Was hier wie ein klassisches Gespenst aussieht ist nicht HuiBuh, sondern ein kleiner Rochen von unten. Auch sehr interessant (aber leider schlecht für mich zu photographieren) war ein Pottwal, der vor Jahren gestrandet war und der nun präpariert zu bewundern ist. Gerade dieser Bereich rund um Meeressäuger war wirklich schön gemacht, litt aber eben auch unter den vielen Menschen.
Diese zwei „Herren“ erinnerten mich sehr an Waldorf und Statler. Und bevor ich hier wie diese noch weiter herummäkle empfehle ich einfach, das Multimar entweder außerhalb der Hauptsaison, oder aber an einem sonnigen Tag zu besuchen. Dann macht ein Besuch bestimmt Spaß.
Eines habe ich gelernt: Nicht die Kinder sind das Problem, sondern die Eltern, die den kindern das Multimar als reines Konsumgut verkaufen, um ein paar Stunden dem urlaubsbedingten Kater frönen zu können: „Geht fein gucken, Kevin-Pascal und Jenniffer-Jaqueline, Mama und Papa bleiben hier sitzen und trinken einen Kaffee“ – anstatt sich mit den kindern gemeinsam die Exponate anzusehen und am Ende noch etwas zu erklären.
Also, werde lieber Elternhasser (gern auch offen statt latent), das trifft den Kern eher.
Hm… das ist was Wahres dran….