Nun habe ich gestern schon über Tod und Friedhof geschrieben, da liegt dann das nächste Thema nicht mehr weit. Nachdem es in Deutschland schon immer zu wenig Organspender gab, nimmt die Zahl in letzter Zeit auch noch deutlich ab. Das ist fatal. Im Zweifelsfall schon bald auch für Dich und mich. Weil wir alle in Zukunft auf Organspenden angewiesen werden sein können. Darum hier mein Appell: erklärt Euch aktiv zur Organspende bereit. Laßt diese Entscheidung nicht irgendwann Eure Nachfahren treffen und sich darüber entzweien, entscheidet Euch selbst. Jetzt. Einen Organspendeausweis zum runterladen, ausdrucken, ausfüllen und zum Personalausweis legen gibt es hier. Ich weiß, daß manche arge Bedenken haben, ob sie dann im Zweifelsfall nicht einfach abgeschaltet statt wiederbelebt werden; ich kann Euch aber versichern, daß zumindest hier in Deutschland und Zentraleuropa die Vorschriften so streng sind, daß man diese Befürchtung nicht haben muß. In Afrika, Asien, oder Südamerika ist das vielleicht noch etwas anderes. In Deutschland könnt Ihr diesen Ausweis ohne Bedenken bei Euch tragen.
Darüber hinaus könnt Ihr auch als Lebende helfen. Geht Blut spenden. Auch hier ist Deutschland Importland, verbraucht also viel mehr Blutkonserven, als es selbst herstellt. Dagegen könnt Ihr etwas tun. Bei kommerziellen Blutbanken gibt es für Eure Spende sogar auch noch Geld. Über die Infoseite bei Wikipedia landet Ihr bei den verschiedenen Blutspendediensten.
Darüber hinaus könnt Ihr Euch auch in die Datei für Knochenmarkspender eintragen. Dabei geht es nicht um Rückenmark, so wie es oft fälschlich vermutet wird, sondern eben um Knochenmark, was ein großer Unterschied ist. Eine Knochenmarkspende ist oft die einzige Möglichkeit, um Leukämie zu heilen. Bei der DKMS findet Ihr ausführliche Informationen.
Das war jetzt vielleich für den ein oder anderen etwas viel auf einmal. Krankheit und Tod sind ja keine hippen Themen. Setzt Euch trotzdem damit auseinander. Und überlegt, wie sehr Ihr im Zweifelsfall auf Hilfe hoffen würdet. Enttäuscht also nicht die Hoffnung anderer.
Habe vor nicht allzulanger Zeit einen Bericht gesehen, der nicht die Notwendigkeit der Organspende in Frage stellte oder irgendwelche obskuren Ängste schürte. Nein, es wurden nur die extremen seelischen Belastungen der Angehörigen von (meist sehr jungen) Organspendern deutlich gemacht. Ein ruhiger Film über Ethik und Moral gegenüber Menschen in einer Extremsituation. Das hat mich sehr nachdenklich gestimmt.
Finde es aber gut, dass Du das Thema (ebenso wie Blut- und Knochenmarkspende) in dieser Form ansprichst.
Bereits vor 10 Jahren als mit es mit drucken und downloaden noch nicht so war, habe ich einen Organspendeausweis in mein Portemonnaie getan. Allerdings mit dem Kreuz bei „Ich widerspreche einer Entnahme von Organen und Gewebe“. Habe mir das gut überlegt und möchte so verhindern das spendewillige Angehörige eine Wahl treffen, die nicht Meine ist. Muss jeder für sich selbst entscheiden.
Servus,
Alternative für den „antiquierten“ Organspendeausweis, nämlich einen schönen im Scheckkarten-Format kann man beim Verein No Panic for Organic (die gehören zur Uni Münster) bekommen. Unter der URL
http://www.nopanicfororganic.de/front_content.php?idcat=399
zu bestellen.
Egal wie, Organspendeausweis ist für mich ein Muss, egal wo das Kreuz ist auf diesem!
Jens
Ich habe mir den Ausweis auch kleiner ausgedruckt und einlaminiert, so daß er nun die Größe des Personalausweises hat. Zusammen mit meiner Patientenverfügung im selben Format steckt nun alles im gleichen Fach, so daß es im Zweifelsfall schnell gefunden wird.