Gestern nacht dudelte der Fernseher nebenher, während ich noch ein wenig aufräumte und plötzlich erklang da eine Melodie, die mich sofort aufhorchen lies, die ganz, ganz starke Emotionen hervorrief. Hört sie Euch unten mal an.
Das war die Olympia – Fanfare der Spiele in München 1972. Ich kann mich tatsächlich noch ganz genau daran erinnern, wie aufgeregt ich als Siebenjähriger war. Die ganze Familie saß vor dem Saba – Schwarzweißfernseher. Olympia ! In Deutschland ! Der Moderator mit vor Aufregung zitternder Stimme, Blacky mit würdiger Stimme im Stadion. Der Läufer mit der Fackel in der Hand. Die vielen Sportler mit den bunten Fahnen, die in das Stadion einliefen und eine Bigband spielte passende Musik zu den Ländern (damals tatsächlich LIVE; das würde heute kein Mensch mehr verantworten wollen). Die Wettkämpfe in den nächsten Tagen. Ich durfte fernsehen (das gab es in meiner Kindheit sonst eher nicht). Vom tragischen Ende der Spiele bekam ich dann weniger mit. Meine Eltern schützten mich davor. Aber ich weiß noch als sei es gestern gewesen, daß ich als Kind maßlos enttäuscht und verständnislos war, wie man etwas so …… heiliges und großes wie die Olympischen Spiele so zerstören konnte. Und ich weiß gar nicht, ob die Fanfare nach dem Anschlag überhaupt noch gespielt wurde. Ich verbinde sie ausschließlich mit dem heiteren Teil, mit meinem kindlichen Mitfiebern, mit meinem …… Stolz, an so etwas teilhaben zu dürfen.
All‘ das kam da gestern Nacht hoch.
Und dann hörte ich mit der Aufräumerei auf und sah die Sendung konzentriert zu Ende. Sie war über Bert Kaempfert und in Teilen eben auch über seinen Mitautor Herbert Rehbein, von dem diese Fanfare geschrieben wurde.
Wer wie ich noch ein wenig in Erinnerungen schwelgen will, der kann das hier ganz gut tun.
Das Copyright für die Fanfare liegt bei Herbert Rehbein und dem NOK. Da ich diese Fanfare mehrfach ganz leicht und auch an offiziellen Stellen im Internet fand, gehe ich davon aus, daß die Nutzung freigegeben ist. Sollte dem nicht so sein, bitte ich um eine kurze Nachricht, dann entferne ich das Stück sofort wieder.