Wie kann man ein Jahr besser beschließen, als mit einem Spaziergang durch leicht verschneite Flure. Wir entschieden uns, durchs Alte Land zu laufen und zwar auf der typischen Rennstrecke, die man im Frühling und Sommer am Wochenende kaum gehen kann, weil dann Tausende dort unterwegs sind: vom Fähranleger Finkenwerder aus erst am Deich entlang und dann rechts abgebogen parallel zur Süderelbe auf dem Osterfelddeich.
Die Häuser stehen dort so, daß die Eingänge in der ersten Etage zum Deich hin sind und hintenraus es dann direkt auf die Obstfelder geht. Oder zu den Schafen, die es dort auch zahlreich zu sehen gibt.
Die reetgedeckten Häuser sind eine nordische Spezialität und vom Nahen photographiert sehen sie im Winter fast ein wenig so aus wie ein felsiger Steilhang mit Schnee.
Weil die Temperaturen in den letzten Tagen rund um den Gefrierpunkt schwankten gibt es auch Eiszapfen.
Hier kann man sehen, daß es so kalt ist, daß sogar die Elbe zugefroren ist. Na ja. Fast. Es ist die Süderelbe, ein alter Seitenarm des Hauptstroms. Die Elbe selbst ist zu sehr in Bewegung, um schon zugefroren zu sein; dafür ist es einfach noch nicht kalt genug. Das letzte Mal daß ich es erlebte ist jetzt zwölf oder dreizehn Jahre her.
Das Alte Land ist berühmt für seinen Obstanbau. Speziell Äpfel werden hier im großen Stil geerntet. Kleine Früchte werden jedoch nicht gepflückt, sondern für die Tiere im Winter hängengelassen. Teilweise sehen die auch noch richtig gut aus.
Wir waren gestern die Einzigen, die einen Gang durch das Gelände machten, aber Ihr seht, daß die Gegend nicht nur zur Apfelblüte, sondern auch mitten im Winter einen Besuch wert ist. Und wenn man Thermoskannen mit Toter Tante und heißer Zitrone, sowie ein paar Weihnachtsplätzchen dabei hat, dann stehen ein paar schönen Stunden nichts im Weg.