Schon das ganze Frühjahr hindurch gibt es in Hamburg die Veranstaltungsreihe „Himmel auf Zeit„, in der die Hamburger 20er Jahre in vielfältiger Weise beleuchtet werden. Bisher bin ich leider zu keiner dieser Veranstaltungen gekommen, heute allerdings war ich in der Ausstellung „Von Klinker und Chrom“ die sich mit Architekturphotographie und demzufolge natürlich auch mit der Architektur der 20er beschäftigt. Ausstellungsende ist leider schon der morgige Sonntag.
Das Modell auf dem Bild oben ist eigentlich die große Ausnahme, es gibt überhaupt nur zwei Modelle in der Ausstellung. Zu sehen sind, es geht ja schließlich um Photographie, sehr viele Architekturphotos aus den Zwanzigern, oft als Originalabzug. Neu in dieser Zeit ist, daß die Gebäude inszeniert und oft auch schon in der Planungs- und Bauphase dokumentiert wurden. Durch die in dieser Zeit mittlerweile hochentwickelte Drucktechnik wurde es möglich, erstmals genau Modellbau, Rohbau und Fertigstellung eines Gebäudes auch von der Ferne zu verfolgen. So entwickelte sich ein neuer Zweig an Büchern und Zeitschriften, der leider aber schon zu Beginn der Dreißiger wieder abstarb, weil sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geändert hatten und damit auch das Selbstverständnis des Bauens und der Architekten.
Gerade weil die Ausstellung nicht übermäßig groß ist kann man sie sich gut ansehen. Man bekommt viele Informationen, ohne zu ermüden. Wer also morgen noch nichts vorhat und in Hamburg ist, kann ja noch einen Besuch erwägen.