Helgoland

Bevor es schon wieder fast verjährt ist, muß ich auch mal erzählen, wie es denn mit unserer Segelei weitergegangen ist. Von Brunsbüttel aus wollten wir also die Elbe hinunterfahren. Cuxhaven hatte ich Euch ja schon gezeigt und dann sollte es also in Richtung westfriesische Inseln gehen. Terschelling war angedacht. Nun ist Segeln ja eine Sache, die immer ein wenig vom Wind abhängt und mit so einem Schoner kann man nicht so hoch an den Wind [so gut gegen den Wind] gehen, wie mit einer schnittigen Yacht. Und darum war das Ziel Terschelling an diesem Tag nicht so ohne weiteres zu erreichen. Deshalb disponierten wir ein wenig um und entschieden uns für Helgoland. Das war zwar ein Umweg, ist alkoholzolltechnisch aber natürlich ein strategischer Vorteil und das ist in der Seefahrt ja auch immer ein schlagendes Argument.

Auf dem Weg dorthin kamen wir nicht nur an großen Containerschiffen, sondern auch an Fischern vorbei, die vor der Elbmündung fleißig ihrer Arbeit nachgingen.

Hier seht Ihr übrigens Felix, der als Stuur (sprich: Stühr) mit an Bord war.

Im Helgoländer Hafen waren wir sicher aufgehoben, ist da doch ein großer Rettungskreuzer beheimatet. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffsbrüchiger ist übrigens ein privater Verein, der komplett ohne Steuergelder nur durch Spenden fianziert wird und zusammen mit der Bundeswehr die Seerettung vor den deutschen Küsten übernimmt. Für jeden deutschen Seefahrer ist es quasi Ehrensache, dort Mitglied zu sein.

Außerdem gab es dort auch einen Regenbogen, der sich meiner Meinung nach ideal mit unseren Masten kombinieren ließ.

Die roten Felsen von Helgoland sind ja legendär, heißt es doch so schön

Rot ist der Felsen,
weiß ist der Strand,
das sind die Farben
von Helgoland.

Nach einem langen Tag auf See muß man auch mal seine Beine bewegen und so stiefelten Felix und ich noch los, um ein Mal um die Insel zu laufen. Was auf Helgoland jetzt nicht so schwer ist.

In der roten Steilküste nisten neben Lummen vor allem Baßtölpel zu Tausenden und machen einen ganz schönen Lärm dabei.

Ein Blick auf die Lange Anna darf natürlich nicht fehlen, zumal die Tage dieses Felsens gezählt sind. Trotz zahlreicher Schutzmaßnahmen ist der Buntsandstein mittlerweile durch Frost und Brandung so porös und rissig, daß die oberen Zweidrittel wohl in näherer Zeit abbrechen werden.

Die „Rückseite“ der Insel ist nicht so sturmgepeitscht, dort gibt es auch richtige Sandstrände.

Nachdem ich schon in Brunsbüttel sehr früh morgens Brötchen holen war, habe ich freiwillig für den Rest der Reise diesen Job übernommen, weil die Stimmung morgens einfach so schön ist. Auf Helgoland war ich sogar morgens noch mal laufen, um die Felsen in anderem Licht photographieren zu können. Interessanterweise war ausgerechnet Helgoland der Ort, in dem wir mit 20 Cent die mit Abstand günstigsten Brötchen der Reise erstanden. Aber auch Alkohol und Pafümerieartikel sind unschlagbar billig. „Mein“ Armani – Deo, in Hamburg zur Zeit für 27,00€ zu haben, erstand ich dort für 15,00€. Wenn man seinen Einkauf ein wenig plant, dann hat man die Kosten eines Tagestrips ganz schnell raus und zusätzlich noch einen schönen Ausflug gemacht.

Im Morgenlicht sehen auch die bunten Häuschen rund um den alten Hafen sehr schön aus; wie immer kann man das Panorama größerklicken.

Nach unserer Abfahrt hatten wir dann auch noch mal einen schönen Blick auf den Helgoländer Felsen mit der Langen Anna. Wir segelten weiter, dieses Mal tatsächlich in Richtung Holland und weil wir ja durch den Helgolandschlenker Zeit verloren hatten, segelten wir sogar ohne festzumachen die kommenden zwei Nächte durch. Aber davon erzähle ich später.

3 Gedanken zu „Helgoland“

  1. Markus sehr schöne Bilder; aber Helgolands Farben sind nicht Rot Weiß…“Grün ist das Land, rot ist die Kant, weiß ist der Sand, das sind die Farben von Helgoland“

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