Schon vor einigen Wochen habe ich dieses Buch gelesen, das ich Euch endlich auch mal vorstellen möchte. Wer Marianne Breslauer als Photographin kennt (Ihren Photoband stellte ich hier vor), der würde bei einem Buch das „Bilder meines Lebens“ heißt ja ebenfalls viele Photos vermuten. Dem ist aber nicht so. Natürlich sind einige Photos enthalten, Hauptschwerpunkt ist aber Text, eine Autobiographie. Ihre Erinnerungen gehen von der Kaiserzeit — sie sah noch Kaiser Wilhelm II. im Grunewald reiten — bis in ihr hohes Alter. Und sie erzählt so schön, so bildhaft eben, daß es kaum Photos bedarf, um sich die Szenen ihres reichen Lebens gut vorstellen zu können.
Marianne Feilchenfeldt (geb. Breslauer) hatte eine eigene Karriere als Photographin, mußte als Jüdin aus Deutschland fliehen, strandete über Frankreich und den Niederlanden in der Schweiz, heiratete einen Kunsthändler und übernahm nach seinem frühen Tod die Kunsthandlung, um sie hervorragend weiterzuführen. Ihre ganz unprätentiös geschriebenen Geschichten sind voll von Künstlern mit denen sie lebte und arbeitete und eben eigenen sehr klaren Gedanken.
Es ist ein schönes Buch, in dem ich gern las und das ich Euch sehr gern empfehle.