Heute Abend war ich im Konzert eines Künstlers, den ich schon wirklich ziemlich lange verfolge: Klaus Hoffmann. Meine Schwester schleppte vor geschätzten 30 Jahren die ersten Platten an, das erste Mal sah ich ihn vor 23 Jahren live und erlebte direkt ein legendäres Konzert in der Kölner Philharmonie, bei dem das Publikum am Ende der Show einfach nicht nach Hause wollte und während des schon laufenden Abbaus so lange sitzen blieb und klatschte, bis Hoffmann allein, da das Mischpult mittlerweile abgebaut war auch ohne Verstärkung, am Flügel noch eine letzte Nummer gab. Danach sah ich ihn noch als Brel im Berliner Schillertheater, „Afghana“ lesend im Hamburger Thalia Theater und bei zwei weiteren Konzerten im Friedrichstadtpalast und in der Musikhalle.
Heute nun spielte er im Torhaus in Hamburg Wellingsbüttel und das ist schon ein deutlicher Kontrast: das Venue faßt vielleicht 160 Leute und ist dadurch wirklich sehr intim. Ich frug mich die ganze Zeit, wie sich denn ein solches Konzert bei moderaten Eintrittspreisen (30,00€, 20,00€ reduziert) finanzieren läßt, wenn man bedenkt, daß neben Hoffmann noch sein Pianist Hawo Bleich, ein Tourbegleiter und zwei Techniker nebst kleiner PA mit am Start waren.
Das Besondere an den Konzerten von Klaus Hoffmann ist, daß sicher 50% des Abends aus Moderation besteht — und im Gegensatz zu manch anderem Künstler nimmt man ihm das nicht übel; ganz im Gegenteil: ich bin mir nicht sicher, ob ich die Moderationen nicht sogar manchmal etwas besser finde :-) Hoffmann ist auf jeden Fall ein launiger Entertainer. Sowohl seine Lieder — er ist ganz sicher mit dem Begriff „Liedermacher“ gut beschrieben — als auch seine Moderantionen sind emotional, abwechslungsreich und insofern spontan, als daß er auf alles was im Publikum passiert immer und sofort eingeht. Entweder macht die Geschichte einen Schlenker, oder er unterbricht sogar, aber wenn es die Möglichkeit eines verschmitzten Lachers gibt, dann nimmt er sie garantiert mit.
So war auch heute der Abend sehr unterhaltsam und kurzweilig; als das Konzert nach zweieinhalb Stunden zuende ging dachte ich: „wie … schon ?!?“ und sah dann erst erstaunt auf die Uhr. Es kam mir wie nur eine Stunde vor.
Klar, man muß diese Art von Musik mögen, aber mir gefallen die Abende mit Klaus Hoffmann immer wieder und ich kann Euch von daher einen Besuch dort immer empfehlen.