modern und uralt

Heute wollte ich ein Photo nutzen, das ich vor etwas mehr als 20 Jahren schoß. Damals hatte ich dieses Bild auf das hypermoderne Medium der PhotoCD ziehen lassen und meiner damaligen Partnerin bei der Trennung die Negative generös überlassen.

Was sich heute als Fehler herausstellte.

Das Format der PhotoCD macht mein Photoshop CS3 erst gar nicht mehr auf und auch Lightroom kennt es nicht mehr. Zu alt. Hupps.

In den Tiefen des weltweiten Wahnsinns konnte ich dann ein original Kodak – Programm aufstöbern; 1997 für Windows 95 geschrieben. Das läuft auch tatsächlich auf meinem jetzigen Rechner noch. Theoretisch. Praktisch rannte es aber dann doch erstmal gegen Hürden. Beim Konvertieren der CD bekam ich die Fehlermeldung, daß das Ziellaufwerk nicht genug Platz hätte. Hä ?  Da sind noch noch 420GB frei !  Hm. Beim Herumprobieren dann festgestellt, daß das Programm einfach nur die ersten 512GB einer Platte beschreiben kann. Ist sie voller, ist sie voll. Denkt das Programm. Klar — 1997 rechnete noch niemand damit, das 2TB – Platten mal höchst erschwinglich sein würden. Also brachte eine ausrangierte, mal eben leergemachte Backupplatte die Lösung.

So weit, so gut.

Also habe ich mal eben alle hier herumliegenden PhotoCDs bei höchster Auflösung als TIFF konvertiert. Beim Konvertieren hat man ja Zeit und so kam ich ins Grübeln: was ist eigentlich mit meinen ganzen RAWs, die ich hier auf dem Rechner habe ?  Wie mache ich die eigentlich in 20 Jahren auf ?  Stehen mir da im Laufe der Zeit mehrere Konvertierungssessions ins Haus ?

Hm.

Fange ich doch wieder analog an ?!?

 

7 Gedanken zu „modern und uralt“

  1. Es hat seinen Grund, das die richtigen Archive (Bibliothek und so) trotz fortschreitender Digitalisierung letztlich doch auf Mikrofilm belichten und das archivieren.
    Bei all dem Gewusel mit der Software, sei froh, das die CD noch lesbar war! Und es noch abwärts-kompatible Laufwerke dafür gibt!

  2. Bei RAW wäre ich auch was skeptisch , das ist ja immer doch sehr Herstellerspezifisch, wenn es den mal dann nicht mehr gibt, oder er sein Format geändert hat, dann wird es schwer. Bei Tiff und JPEG denke ich mal, das das bleiben wird.

    Als Mac-User hab ich da noch den Grafik-Konverter. Ein Bild(bearbeitungs)Programm was es seit Urzeit gibt. Das kann x-Formate in y-Formate umwandeln. Darunter sind auch welche von denen ich noch nie was gehört habe.

  3. Das Problem ist doch folgendes: bei RAW – Bildern habe ich einen viel größeren Farbraum als bei JPG; RAW löst je nach Kamera zwischen 12 und 16 Bit/Farbe auf, JPG nur 8 Bit/Farbe. Das ist ein erheblicher Unterschied. Also habe ich durchaus ein Interesse daran, die RAWs zu behalten und nicht die reduzierten Formate.

    Photoshop konnte beispielsweise in früheren Versionen (bis 7 bin ich mir sicher) Photo CDs auch ganz einfach öffnen und bearbeitet ja bis heute sehr viele Formate. Das Photo CD – Format wurde halt irgendwann bedauerlicherweise aus der Software gekippt. Natürlich gibt es nicht nur bei Fallobst – Rechnern, sondern auch für Dosen solche Konvertierungsprogramme, die einen ganzen Strauß an Formaten umwandeln können. Trotzdem ist das natürlich lästig und macht nachdenklich. Die schöne neue Digitalwelt hat halt deutlich nicht nur Vorteile, auch wenn ich die Einfachheit der Digitalphotographie natürlich sehr schätze.

    Oder wie es so schön heißt: Nach dem Höhepunkt der technischen Entwicklung kommen wir jetzt ins DigiTAL.

  4. Ich weiss schon um den Vorteil von RAW. Meinte ja auch nicht das die Dosen so was nicht haben als Programm ;) .

    Klar macht das nachdenklich. Nur glaub ich ist Analog auch nicht so sicher, wer weiss ob es in 20 Jahre noch Filme und was noch so dazu braucht , gibt. Jetzt bekommt man schon nicht mehr alles was es vor 15 Jahre da noch so gab.

  5. Irfanview kann mit einem Plug-in Photo-CD Dateien konvertieren.

    Auf der Photoshop CS3-CD soll sich ein Photo-CD-plugin zum nachinstallieren befinden.

    Meine Rohdateien konvertiere ich in das Adobe-DNG-Format.

    Ich bin sehr skeptisch, ob die ganzen RAW-Formate in einigen Jahren noch alle unterstützt werden.

    Kai

  6. Ach ja,

    ich überlege gerade, die wichtigsten Fotos bei einen Dienstleister auf Diafilm ausbelichten zu lassen.

    Kai

  7. Das mit dem CS3 – Plugin muß ich mal schauen; das wäre ja noch praktisch.

    Tatsächlich lese ich meine aktuellen Bilder via Lightroom auch als DNG ein, aber auch das ist ja ein RAW – Format. Und wenn ich mir die aktuelle, etwas idiotische Adobe – Firmenpolitik und die Entwicklung zur Cloud anschaue, dann weiß ich doch heute nicht, ob es Adobe in 20 Jahren noch gibt.

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