Zwei Kommentare hier im Blog gaben mir den Anstoß, mal ganz, ganz mutig zu sein und eine Stätte zu besuchen, in der ich lange arbeitete und die zwischenzeitlich entkernt und, nun ja, so empfand ich das lange, mißhandelt worden war: Kehrwieder 2 – 4, alte Lagerhäuser in der Speicherstadt, in der ich 1,5 Jahre mit der Titanic – Ausstellung war. Nun ist in diesen Lagern unter anderem das Miniatur Wunderland und es war eeeeeeeecht komisch, dort zu sein. Vom alten Geruch und Feeling ist jedenfalls in der Ausstellung selbst fast nichts mehr übriggeblieben, nur als ich auf dem zweiten Boden mal durch eine Türe lünkerte, die eigentlich für Besucher gesperrt war, kam noch ein bißchen Speicherstadtfeeling für mich auf — und ein ganz starkes Gefühl von …… Heimweh.
Nun ja, nun also das Miniatur – Wunderland und da muß ich jetzt, mal völlig losgelöst von meinen Erinnerungen zu dem Gebäude, feststellen, daß diese Modellbauwelt richtig gut gemacht ist. Es gibt ein paar Dinge im Eingangs-, Kassen- und vor allem Gastrobereich, die ich deutlich anders und stimmiger lösen würde, die mir zu nachlässig gemacht sind, aber sobald man den eigentlichen Ausstellungsbereicht betritt, sind all‘ diese Dinge vergessen und ich war ehrlich begeistert von der Akribie und Liebe, mit der da gearbeitet wurde.
Das Miniatur – Wunderland ist die größte Modelleisenbahn der Welt. Sie ist in der Spur H0 aufgebaut und erstreckt sich über zwei Etagen. Und sie ist wirklich … groß. Ehrlicherweise ging es mir so, daß der Eisenbahnaspekt der Anlage etwas unterging, weil der Modellbau drumherum, die vielen kleinen, wirklich gut gemachten Details, mich wirklich gefangennahmen. Man sieht innerhalb der Anlage auch die verschiedenen Entwicklungsstufen der Anlage; zu Beginn vor 10 Jahren war man in manchen Dingen noch nicht ganz so perfekt, aber bei den moderneren Teilen, insbesondere beim Flughaben, da ist es wirklich schon unfaßbar, mit wie viel Detailversessenheit und Perfektion da gearbeitet wurde.
Man kann Stun-den, wirklich viele Stunden durch die Anlage laufen (bei mir waren es fünf und ich werde bestimmt nochmal wiederkommen) und hat ganz sicher noch nicht alles gesehen. Ein paar der Details werde ich Euch hier nun zeigen.
Die Anlage besteht nicht nur aus Oberfläche, manchmal ist an den Kanten auch noch Unterwelt zu sehen. Hier beispielsweise der Tresorraum voller Gold einer Bank, in dem die Polizisten schon darauf warten, daß die Bankräuber, die sich mühsam einen Stollen gegraben haben, durchbrechen, um sie festnehmen zu können.
In der Abfahrt eines Parkhauses auf dem Flughafengelände gibt es ein rasantes Kofferkuli – Rennen.
Hier geht wohl eine erfolgreiche Verbrecherkarriere zumindest mal in eine Warteschleife.
Es freunden sich Wesen an, die sich normalerweise nie treffen würden…
… und es wird klar, daß auch Mönche Fahrwerksspezialisten sind.
Überhaupt kann man feststellen, daß die Modellbauer an einigen Stellen Dinge zeigen, bei denen man sieht, daß sie trotz ihres „Hobbys“ mitten im Leben stehen :-)
Auch fliegen besondere Wesen durch die Lüfte, um Menschen zu transportieren …
… oder sie in letzter Sekunde vor dem Absturz zu retten.
Auf dem Flughafen brennt es und die Feuerwehr kommt herbei, um den Brand wieder zu löschen.
Und bei den zahlreichen Bühnen gibt es nicht nur Stars, sondern auch die Menschen meines Berufs zu sehen. So ist es Recht.
Ihr seht, es ist ein großer Spaß, die Ausstellung zu sehen und hier kann ich gar nicht alle Bilder zeigen. Wer eine größere Auswahl sehen möchte, dem habe ich hier mal ein paar mehr hochgeladen. Und im Photoblog werde ich in den nächsten Wochen sicher auch nochmal einige Bilder in größerer Auflösung zeigen.
Allen Hamburgern und Hamburgbesuchern kann ich die Ausstellung wirklich empfehlen …… und das mit dem Gebäude … das ist auch fast verziehen.
Ich liebe MiWuLa und vermutlich ergeht es Hamburgern ähnlich wie Berlinern, als „Einheimischer“ geht man nicht hin. Hier haben (hatten? weiß es gar nicht so genau? wir die LoXX, noch nicht mal 1 % von der Liebe der Hamburger und einfach nur grottig, unterirdisch schlecht. Und wie anziehend ich MiWuLa finde, ich glaube 50.000! Fotos sprechen eine deutliche Sprache :D
Was dein persönliches Gefühl angeht, ich gehe in meinem ehemaligen Klassenzimmer mittlerweile einkaufen und im alten Musiksaal residiert jetzt ein 1-Euro-Shop, auch sehr komisch vom Gefühl her.
Hm, eindrucksvoll ist es schon.
Aber wie ich damals dort war, war die Ausstellung sehr gut gefüllt, so dass man ewig anstehen musste um nach vorne zu kommen. Und aus der dritten, vierten Reihe sind die Details fast nicht zu erkenne. Aufgrund der vielen Gäste war das Raumklima auch eher warm und die Stimmung sehr gereizt. Nach 1,5 Stunden bin ich raus, mir war das zuviel.
Aber ich hatte laut Eingangsmenschen Glück: Wie ich dort war, war die Wartezeit nur 45Minuten, am Vortag waren es 4 Stunden….
@hab: ich war an einem ganz normalen Werktag außerhalb der Ferien und ich hatte im Internet extra geschaut, daß ich zu einer Zeit gehe, in der es eben nicht voll ist. Ich kann mir vorstellen, daß es an einem Ferienwochenendtag die Hölle ist, da würde ich da dann auch nicht hingehen wollen.
Ich mag deine Fotos ja sowieso, aber hier sind schon ein paar sehr schöne dabei – besonders die Nachtaufnahmen sind toll. In ähnlichen Detailfülle wäre jetzt noch ein Blick hinter die Kulissen toll, mit Beschreibungstexten der Mitarbeiter dort.
Kommt. Also der kurze Blick hinter die Kulissen. Beim nächsten Mal wollte ich eine GoPro mitnehmen, das wäre bestimmt lustig.
Du schreibst es, Markus, S T U N D E N kann man dort verbringen und hat doch nur einen Bruchteil aller Details gesehen. Und wenn man mit etwas zeitlichem Abstand noch mal hingeht, ist schon wieder eine neue Wunderwelt hinzugekommen.
Danke fürs Mitnehmen.
Danke – auf das Video bin ich schon gespannt ;)
Erstmal ein Kompliment, bin hier zufällig über Google reingestolpert bei der Suche nach lesenswerten Blogs – tollen Blog hast du da, hab dich mal abonniert. ;-)
Das Miniaturwunderland finde ich selbst auch extrem lässig, darum gefällt mir auch dein Artikel hier sehr. Die Detailverliebheit der Betreiber ist echt einzigartig, eine Frage dazu: war bis jetzt nur einmal (2005) im Miniatur Wunderland, hat sich da seither sehr viel getan? Würde sich ein Besuch wiedermal lohnen? Eva schreibt ja dass sich doch einiges getan hat.
Moin,
ja, seit 2005 hat sich ganz sicher eine Menge getan; da lohnt sich der Besuch bestimmt. Und schön, daß es Dir hier gefällt :-)
begeistert!
Im TV kam ja schon der eine oder andere Bericht zum MiWuLa.
Nach Deinem Bericht und den klasse Fotos haben wir uns den Besuch jetzt fest vorgenommen,
für den nächsten Hamburg Aufenthalt.
Danke fürs Mitnehmen, schrieb Eva.
Sehr gut ausgedrückt! :-)