Gerade stolperte ich über einen Zeitungsartikel, bei dem ich laut lachen mußte. Da hat ein Politiker doch tatsächlich festgestellt, daß man nach der Baufertigstellung den täglichen Betrieb der Elbphilharmonie nur mit klassischen Konzerten nicht wird finanzieren können. Man werde Fremdvermietungen an Pop- und Rockkonzerte benötigen, um das finanzielle Loch zu stopfen und außerdem genug Konzerttermine im Jahr zu haben. Ein rein klassisches Programm reiche vielleicht für gut 100 Konzerte im Jahr.
Mal abgesehen davon, daß diese Erkenntnis nicht neu ist — alle Konzerthäuser der Republik haben das selbe Problem —, in der Elbphilharmonie kommt aber ein ganz fundamentaler Punkt auf die Betreiber zu: der Saal ist so konsequent ausschließlich für klassische Konzerte geplant, daß man bei der derzeitigen Ausstattung so Teufelszeug wie Pop- und Rockkonzerte gar nicht durchführen kann. Es gibt nicht nur, wie im Artikel geschrieben, eine fest im Sall eingebaute Bestuhlung, die bei modernen Konzerten nicht funktioniert, es fehlen einfach die ganz grundlegenden Voraussetzungen dafür. Der Ladeweg ist vielleicht gut für einen Konzertflügel, aber nicht für eine ernsthafte Produktion. Rigging ist quasi nicht möglich (und wenn ich an die Diskussionen über die Statik der Saaldecke denke, dann wird man da auch nicht mal eben etwas nachrüsten können). Die Raumakustik ist natürlich weltführend hyperakustisch und damit für verstärkte Konzerte …… schwierig. Genug Strom gibt es bislang auf der Bühne auch nicht, aber das ist wohl das kleinste Problem; ein paar Kabel wird man schon noch hochgezogen bekommen — wenn dann der Hausanschluß dick genug ist.
Das Interessante daran ist, daß die jetzige Erkenntnis der Politik seit Jahren bereits von allen verbreitet wird, die sich professionell mit Konzerten in Hamburg beschäftigen. Bislang wollte das aber niemand hören, stattdessen gab es arrogante Antworten.
Kann man Politiker eigentlich so verklagen, daß sie für den Schaden, den sie angerichtet haben, mit ihrem Privatvermögen haften ? So ein von Hartz IV lebender von Beust mit Freunden …… eine interessante Vorstellung.
Moin Markus,
leider nein, denn dann hätte die sich mit eventuell vorhandenem Restverstand einen ordentlichen Beruf ausgesucht.
Wir haben gerade ein Problem in BER diskutiert, einen Flughafen dieser Größenordnung OHNE Rettungsstelle und Notarzt zu planen geht nicht, man hat es trotzdem gemacht und steht nun mit BITTE BITTE beim ltd. Notarzt und fragt nach Lösungen.
Die hätten sogar Genehmigung erteilt, hier in FRA heben wir 4 NEF vollbesetzt in jeder Schicht.
ich bin ja nur gespann, wann es trotz all der einwände zum ersten mal probiert wird…