Gestern abend sah ich in der Crailsheimer 7180 Bar eine in mehrerlei Hinsicht recht bemerkenswerte Kapelle: The Cyborgs. Es ist ein Duo, das ein Trio simuliert. Die Rhythmusgruppe aus Baß und Schlaßzeug besteht aus einem Musiker, der mit der linken Hand auf einem Keyboard Baß spielt und mit seinen anderen drei Extremitäten das Schlagzeug bearbeitet. Damit ist schonmal gewährleistet, daß der Groove so auf dem Punkt ist, als … nun ja … wäre es ein Mann. Das Ganze technisch durchaus auf richtig gutem Niveau. Der zweite Musiker spielt Gitarre und singt.
Bemerkenswert ist außerdem das Bühnenoutfit: die Musiker tragen die ganze Zeit Schweißerhauben, sind also inkognito. Wenn ich über die dieses Outfit ein wenig länger nachdenke, dann fallen mir da durchaus ein paar Nachteile ein: man schwitzt darunter wie hulle, kann nichts trinken und man sieht nix. Also jedenfalls nicht viel. Das Gesichtsfeld ist durch die kleine Glasöffnung sowieso schonmal sehr stark eingeschränkt und dann ist das Glas ja auch noch sehr dunkel getönt. Bei einer Show in einem recht dunklen Club wie gestern ist das also quasi ein Blindflug. Was die handwerkliche Leistung der Band nochmal deutlich hervorhebt.
Wenn man sich an das Outfit und den lustigen italienischen Akzent im Englischen als Zuschauer erstmal gewöhnt hat, dann macht die Show der zwei durchaus großen Spaß. Die Musik ist eine Mischung aus Boogie und Blues, man kann gut dazu tanzen und so war die Stimmung in der Bar sehr schnell sehr gut. Knapp zwei Stunden ging das Konzert und ich fand’s schade, als es vorbei war.
The Cyborgs sind heute abend noch in Schwäbisch Hall zu sehen und dann erstmal nur in Italien, wo sie auch herkommen. Ich habe gestern acht Euro Eintritt bezahlt und das war die Kapelle ganz locker wert. Wer also Gelegenheit hat, die beiden Robotermenschen zu sehen, der sollte das tun.