Sehnsucht

Wenn man alles drumherum wegläßt, kommt man an den Kern der Musik.

Heute im Zug auf der Fahrt von Duisburg zurück nach Köln saß ’n Mädel, vielleicht 22 oder 23 Jahre alt, neben mir, hörte Musik und begann irgendwann zu weinen. Nicht laut, nur Tränen. Ich schaute sie fragend an, sie reichte mir wortlos ihre Ohrhörer und startete den Song neu. Den Song hatte ich ewig nicht mehr gehört und in dieser Fassung noch nie. Kammermusik. Gitarre, Glockenspiel und Stimme. Sonst nichts. Purple Schulz, „Sehnsucht“. Unfaßbar intim. Nichts mehr von Neuer Deutscher Welle und Neue Heimat. Nur der Kern.

Später hat sie mir erzählt, daß es eine LiveCD von 2002 gibt, die komplett nur als Duo aufgenommen wurde. Auf dem Weg vom Bahnhof ins Hotel habe ich sie mir gekauft, mittlerweile gehört und ich finde sie wirklich wunderschön.

Und so also hier eine Kaufempfehlung für alle, die manchmal ein wenig melancholisch sind und sich nicht scheuen, eine Platte von Purple Schulz zu kaufen: Purple Schulz & Josef Piek, „Programmänderung“. Auf seiner Seite gibt’s auch Konzerttermine für’s Duo und es scheint mir ein lohnenswertes Konzert.

Wo ich eben Kammermusik erwähnt habe; seit ein paar Wochen höre ich sehr gerne Artha Argerich and Friends, „Live from the Lugano Festival 2005“. Das ist tatsächlich Kammermusik im klassischen Sinne. Hervorragend interpretiert und nicht die 265. lustlose Variante. Auch hier lohnt sich ein Hineinhören und Kaufen.

3 Gedanken zu „Sehnsucht“

  1. Und die Duo-Konzerte sind echt genial.
    Die waren vor 3-4 Jahren in Harburg im Rieckhof. Damals als „Vorgruppe“: Regy Clasen.

    Hör mal in Luna Luna rein, das müsste doch auch was für dich sein. Kommen sogar aus dem Umkreis deiner Heimat.

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