Zum Thema habe ich natürlich auch ein paar Experten nach ihrer Meinung gefragt. Während beispielsweise der Geschäftsführer der DEHOGA entweder im Urlaub ist, oder einfach keine Lust hatte zu antworten, hat sich Liane Rübenach vom Management unseres Hotels in Köln die Zeit genommen, um sich alle Entwürfe anzusehen. Sie war vom Wettbewerb begeistert, weil die Beiträge […] sehr cool und teils auch echt heftig […] seien. Hier nun Ihre Expertenmeinung:
Bronze Medaille: Türschild Nr 1; Begründung: sehr elegant, klassisch, auch real für jegliche Hotelkategorien einsetzbar — und vor allem in diversen Sprachen verständlich.
Silber Medaille: Türschild Nr 3; Begründung: Seeehr witzig, deutlich — aber nicht zuuu anzüglich oder brutal, gute Farbe (black is beautful), zweisprachig. Tatsächlich einsetzbar: Never!
Gold Medaille: Türschild Nr 14; Begründung: mega witzig, denn: wie oft standen ich oder meine Kollegen schon wie ein begossener Pudel (und hier findet sich der Witz des Ganzen…) vor einer Zimmertüre mit dem Schild ‚Please do not disturb‘ / gut gemalt und einfach lustig. Nutzbar: wiederum niemals, da diskriminierend und abwertend für jede Room Maid/Boy + nicht für jeden verständlich.
Als nächste Expertin habe ich Maike Reinhardt von tour-house befragt. Maike bucht die Hotelzimmer vieler Stars und ist auch oft selbst auf Touren als Tourneeleitung mit dabei. Sie steht also oft zwischen Künstler und Hotel und versucht, die Interessen beider auf einen Nenner zu bringen. Ihre Meinung: es ist und bleibt das „Schussschild“ — man muss nicht viel nachdenken (ich will den Putzmädels nicht zu nahe treten und will damit nicht sagen, dass der Interlekt fehlt!) und doch weiß man sofort, was los ist — sehr eindeutig! Hinzu kommt in unserer heutigen multikulturellen Gesellschaft, dass nicht jeder der in Deutschland lebt dieser Sprache auch mächtig ist. Aber diese „Einschläge“ sind international und mit einer sehr eindeutigen Botschaft.
Wobei ich gestehen muss, dass das „Kakerlaken-Schild“ auch sehr schön bzw. ekelig ist. Aber, wie schon gesagt, stellt sich die Frage, ob der Bewohner des jeweiligen Hotelzimmers lieber mit dem Zimmermädchen vorliebt nimmt (wobei es heut zu Tage ja auch Zimmerjungens gibt), oder mit dem Kammerjäger.
An dieser Stelle, es ist nach zwölf und die Abstimmung ist gelaufen, kann ich ja mal gestehen, daß dieses Schild auch meine erste Wahl gewesen ist. Wir werden sehen, wie Ihr das empfunden habt.
Zu guter Letzt habe ich noch HD Schellnack von der Agentur nodesign nach seiner Meinung gefragt. Hier ist sie: Schild 7. Es ist das einzige Schild, das sich — jenseits von «lustig» und «gut gemeint» — überhaupt «gestaltet» anfühlt. Klar und einfach, preiswert zu produzieren wäre und international verständlich. Es will nicht bespaßen, es will nicht beeindrucken, es will nicht beleidigen, es will nur, daß Leute draußen bleiben. Darum geht’s ja schließlich.Und es ist sogar schon zu erkennen, BEVOR man mit der Nase an der Tür hängt, was in der Praxis vielleicht hilfreich ist.
Ihr seht, sehr unterschiedliche Meinungen. Dann woll’n wir mal schauen, wofür Ihr Euch entschieden habt….