Ägyptens versunkene Schätze

Nachdem ich ja die ganzen vor-/ur- & frühgeschichtlichen Museumsbesuche meiner fleißigen Tochter in Berlin übersprungen hatte, ließ ich es mir aber doch nicht nehmen, zu dieser Ausstellung mitzugehen. Seit meiner Mitarbeit an der Titanic – Ausstellung in Hamburg, bei der wir ja auch geborgene Teile aus dem Schiff zeigten, interessieren mich untergegangene Dinge schon. In diesem Fall war halt kein Schiff, sondern waren ganze Städte in den Fluten versunken.

Die Atmosphäre, die direkt im Eingangsbereich der Ausstellung herrschte, erinnerte mich doch sehr an unsere Ideen. Es ist schon interessant, wie sehr sich Ansätze, die wir damals unter Kopfschütteln von klassischen Museumsleuten als Veranstaltungs- und Eventmenschen entwickelten, heute durchgesetzt haben. Eigentlich hätten wir uns damals ein Geschmacksmuster oder ähnliches drauf eintragen lassen müssen. Dann wären wir heute reiche Leute ;-)

Vor der Ausstellung erst mal eine 200m lange Schlange. Hm. Da es sich ja lohnen soll, dieses Blog zu lesen, gebe ich Euch einen Tip, wie man die Schlange umgehen kann: wenn man vor dem Gebäude steht, ist rechts seitlich davon eine Türe zu den WCs. Die geht Ihr rein und folgt dort der Beschilderung in Richtung Restaurant. Dort angekommen nur noch eben durch das Restaurant laufen und schon seid Ihr direkt bei den Kassen. Die halbe Stunde gesparte Zeit könnt Ihr lieber in der Ausstellung verbringen.

Sphinxkopf

Ein Sphinx ist nicht nur die Figur, die wir alle so kennen, sondern eine damals gemeinhin benutzte Darstellungsform eines menschlichen Kopfes mit einem Löwenkörper, die letztlich Kraft und Macht symbolisieren sollte. Davon gibt es einige in dieser Ausstellung.

Statue

Darüber hinaus gibt es aber auch andere Darstellungsformen. Diese Statue beweist, daß es auch schon bei den alten Ägyptern schöne Frauen gegeben haben muß.

Nach dem „Weiterlesen“ – Link gebe ich Euch noch mehr Eindrücke der Ausstellung.

Ein weiterer Sphinxkopf

und direkt drei Sphingen nebeneinander

Ihr seht, es gab damals eine große Bandbreite an verschiedenen Ausführungen der Darstellungsart „Sphinx“. Das war mir jedenfalls vorher nicht klar, insofern habe ich doch schon mal was gelernt.

eine von drei großen Statuen

Sicher über sechs Meter hoch und den Hauptausstellungsraum überragend sind drei große Statuen, von denen Ihr jetzt hier eine seht.

Schriftplatte

Neben Figuren sind aber auch solche handlichen Schriftstücke ausgestellt. Keine Angst, damals mußte man sich seinen Einkaufszettel nicht in Steinform mitnehmen. Papyrus, der Vorläufer von Papier, war damals auch schon verbreitet. Allerdings sind die papiernen Schriftrollen im Wasser allesamt nicht erhalten geblieben.

Schmuckstücke

Aber nicht nur grober Stein wird ausgestellt, sondern natürlich auch Schmuck, der damals en vouge war und den manch eine als „altes Erbstück“ heute sicher auch noch gerne tragen würde.

Kopfschmuck

Auch dieser Kopfschmuck gefiel mir sehr. Leider weiß ich nicht mehr, wo er denn her war.

Insgesamt eine wirklich schöne und sehenswerte Ausstellung. Wenn Ihr sie besuchten wollt, dann solltet Ihr versuchen, einen ruhigen Moment zu finden. Ich selbst konnte den Besuch nicht so ganz genießen, weil es einfach zu voll war, um sich wirklich alle Exponate in Ruhe und dem entsprechenden Abstand anzusehen. Weiterhin ist es wohl verboten zu photographieren. Darauf hat mich ein äußerst unfreundlicher Wärter nach dem oben abgebildeten Kopfschmuck aufmerksam gemacht. Ich würde der Ausstellungsleitung mal empfehlen, dies am Eingang auch so deutlich zu beschildern, daß es auch lesbar ist.

4 Gedanken zu „Ägyptens versunkene Schätze“

  1. In der Regel ist es doch komplett verboten, Photos aus Ausstellungen zu veröffentlichen. Und dies egal ob kommerziell oder nichtkommerziell. Oder liegt hier eine Sondergenehmigung vor?

    1. Nöö, es liegt keine Sondergenehmigung vor; und ich denke, die brauche ich auch nicht. In allen Museen, die wir in den letzten Tagen besucht haben war das Photographieren ohne Blitz problemlos möglich. Daß kein Blitz eingesetzt werden darf kann ich auch verstehen, da es sich hierbei um sehr agressives Licht handelt, das Ausstellungsstücke aus organischen Verbindungen (Papier, Stoffe, Leder, Farben, etc.) zerstören kann und andere Besucher ja auch nervt.

      Natürlich möchte der Aussteller möglichst viele seiner Bücher, CDs und DVDs verkaufen und findet es daher nicht so doll, wenn die Besucher knipsend durch die Ausstellung ziehen. Aus seiner Sicht ein schlagendes Argument. Dem steht das Informationsrecht der Besucher entgegen. Ich bin sicher, daß bei einer rechtlichen Klärung der Aussteller den Kürzeren ziehen würde. Urheberrechtlich ist es jedenfalls kein Problem, denn die Rechte an den ausgestellten Stücken sind allesamt bereits seit ein paar Tausend Jahren abgelaufen.

  2. In der Regel steht aber auf den Tickets, dass die Veröffentlichung von Fotos verboten ist. Ich bin auch der Meinung, dass dies Quatsch ist. Gerade da ich mein Reise-Blog gerne mit Photos aus den Museen und Ausstellungen ergänzen möchte. Schließlich hat dies ja einen werbenden Zweck. Aber momentan verzichte ich darauf noch, da ich meine Zeit nicht mit Rechtsstreitigkeiten verbringen möchte.

    1. Auf dem Ticket — ich habe gerade extra noch mal nachgesehen — stehen nur Veranstalter & Sponsoren, jedoch kein Photographier- oder Veröffentlichungsverbot.

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