Ab Dienstag war ich dann mit Max Raabes Palastrevue im Thalia Theater beschäftigt. Vor ziemlich genau drei Jahren hatte diese Show hier Premiere und jetzt sind wir für vier Wochen wieder zurück. Beim Reinkommen waren wir alle tatsächlich etwas erstaunt: ist die Bühne geschrumpft ? Wir hatten das doch etwas größer in Erinnerung. Wahrscheinlich sind wir durch Häuser wie die Oper Köln einfach ein wenig verwöhnt. Aber natürlich paßt unsere Show hier problemlos rein.
Beim Aufbau dann eine unangenehme Überraschung: die beiden 3,60m hohen Tower, auf denen Baß und Schlagzeug stehen, werden nach dem Aufbau mit einer weißen Folie bespannt, damit sie wie aus einem Guß aussehen. Diese Folie muß für jeden Aufbau neu bestellt werden. Wegen Lieferschwierigkeiten unserer Originalfolie kam dieses Mal eine andere, die „fast genau so“ aussehen sollte. „Fast“ trifft es. Unsere ist recht matt, diese hier ist etwas glänzender und sieht wie eine billige Papiertischdecke aus. Außerdem hat sie alle 30cm Streifen, die im Licht richtig stark auffallen.
Kurzfristig war keine Alternative aufzutreiben. Schöne Scheiße. Max ist ein netter Kerl, aber extrem pingelig, was das Aussehen seiner Show angeht. Zu recht ! Immerhin hat das Palastorchester ja einen gewissen Ruf für perfekte Shows. Und „wegleuchten“ kann man die Streifen leider nicht. Und so mußte die Folie erst mal draufbleiben. Sehr ärgerlich.
Mittwoch dann Restarbeiten und Durchlaufproben. Oben seht Ihr Orchester und Ballett noch in normalen Klamotten einige Übergänge proben. Da sieht man übrigens am Schlagzeugturm auch sehr gut, daß diese Folie nicht nur Streifen hat, sondern sich auch extrem bescheiden spannen läßt. Sie wirft Wellen.
Abends die Preview lief im großen und ganzen ganz gut. Natürlich gab es eine lange „Shitlist“, jedoch nur wenige Dinge, die dem Beobachter auffallen würden. Es gab ein wenig Streulicht in den Blacks, zwei Dinge mußten umgestellt werden, damit die Vorhänge noch besser laufen. Eigentlich ganz passabel.
Donnerstag tagsüber für mich viele Vorbereitungen für die DVD – Produktion des Palastorchesters nächstes Wochenende in der Berliner Waldbühne. Nachmittags Finetuning der Show im Theater, die Shitlist abarbeiten. Abends Premiere und danach eine kleine interne Premierenfeier im Interconti, dem Künstlerhotel. In diesem Zusammenhang muß ich mal böse Worte über den Service in dieser Bar loswerden. Das Interconti ist ein Fünfsterne – Haus und hat eine Bar, die gar nicht geht. Es hat über 20 Minuten gedauert, bis mal die Reste der vorherigen Gäste vom Tisch geräumt wurden, 30 Minuten, bis wir eine Karte hatten. Die Cocktails waren sicher nicht ihr teures Geld wert und der Pianist sollte dringend mal singen lernen — oder es lassen. Die Bar sollte man also meiden.
Schickes Panorama (trotz kleiner Stitchingfehler) in der Beleuchtungsaufhängung. Kommt man als ‚Normalsterblicher‘ auch dazu, mal dort zu fotografieren? Das Altonaer Theater hatte mal ‚hinter den Kulissen‘-Führungen, die waren ganz interessant.
Hier regen mich die Fehler tatsächlich nicht so auf. Ich mache diese Art von Panoramen der Spielstätten jetzt seit zehn Jahren und habe so eine Datenbank von vielen hundert Hallen. Wenn man dann nach Jahren mal wieder irgendwo hin muß kann man sich anhand der Bilder immer wieder ganz gut erinnern. Dafür reicht’s allemal.
Ob es im Thalia sowas wie einen Tag der offenen Tür gibt kann ich Dir gar nicht sagen. Wenn Du mal vorbeikommen willst, dann laß es mich doch wissen. Wir machen dann einfach einen Termin.
Was mich natürlich am meisten interessiert: Wie war so der Nachtrezeptionist im Interconti? Oder bist Du dem gar nicht begegnet? Du warst nur zur Party in der Bar und übernachtet hast Du woanders, wa?
Ich hab‘ zuhause geschlafen und war tatsächlich nur zum Trinken dort. Aber die ziemlich muffelige Nachtrezeptionistin hat mir das Taxi bestellt. ;-)
Also, ich mag ja manchmal unbeholfen sein oder unsicher erscheinen, weil ich bei vielen Dingen noch immer nicht weiss, wie ihnen Abhilfe zu schaffen ist. Aber muffelig wird man mich nie erleben!
Wie bist Du eigentlich von der Bar in Berlin noch schnell nach Hamburg gekommen, um zu Hause zu schlafen? Taxi? Eigenes Auto? Fahrrad?
Berlin ?!? Nenee, wir waren im Interconti in Hamburg. Ist ja auch sinnvoller, wenn man in Hamburg spielt ….
Okay, dann macht es auch Sinn, nach der Party noch nach Hause zu fahren ;-)
Wie kam ich auf Berlin? Wahrscheinlich hat mich das mit der Waldbühne in die Irre geleitet. Und das, obwohl sie in einem Kommentar zu diesem Artikel genannt wurde, der erst nach nach meinem hier auftauchte.
Cool, ich kann hellsehen!
Wieso denn diesmal das Interconti? Das Atlantik ist doch viel schöner und hat mehr Flair ;-)
Freue mich auf das Konzert auf der Waldbühne und die Palast Revue am 01.09.
Das Orchester wohnt in Hamburg immer im Interconti — warum auch immer.
Ob ich mich auf das Waldbühnenkonzert freue, weiß ich noch nicht so genau…. Wird sicher sehr anstrengend für uns. Ich empfehle übrigens dringend die Mitnahme von Autan !