Gestern gab’s in der ColorLine Arena Pink und das war doch allemal einen Besuch wert. Als Vorband spielte die Kölner Girliepunkpopband Lili, die sehr selbstbewußt auftrat und die Halle hervorragend unterhielt. Auffällig war, daß es vor dem Vorhang in Sound, Licht und Bühnennutzung wohl keine Beschränkung für Lili gab, was schon bemerkenswert ist. Selbst Followspot und der „Egosteg“ (Laufsteg ins Publikum rein) durften genutzt werden, wovon die Sängerin auch ausgiebig Gebrauch machte. Die Band legte ein gutes & witziges Set hin; es war deutlich zu sehen, daß ihnen der Gig Spaß machte und sie bereit waren, alles zu geben.
Nach einer längeren Umbaupause startete dann um 21:00 Pink mit ihrer Show. Auch wenn ich sie nicht zu den typisch amerikanischen Pop – Zicken (in anderen Kreisen auch „Diven“ genannt) zählen würde, war ihr Auftritt doch durch und durch amerikanisches Showbiz. Der Vorhang fällt und sie kommt per Bühnenlift und mit Vegas – mäßgem Federschmuck auf die Bühne — wenngleich in Rock ’n‘ Roll schwarz.
Weiter geht’s wie immer mit vielen Bildern nach dem Break.
Das Set war sehr geschickt aufgebaut; die Podesterie wurde mit halbdurchlässigen LED – Videoelementen verkleidet, so daß die Fläche für Projektionen genutzt werden konnte, es auf der anderen Seite aber auch möglich war, mit Scheinwerfern durchzuleuchten. Das machte das Erscheinungsbild der Bühne extrem variabel.
Gleiches galt für die drei herunterklappbaren Videoschirme über der Bühne. Anfänglich mehr als Beleuchtungsfläche genutzt, wurden sie später zusätzlich zu den beiden Leinwänden rechts und links von der Bühne als echte Screens eingesetzt, auf denen hervorragend ausgewählter Content abgespielt wurde. Zumindest für’s Video gab es sicher Synchronklicks für den Drummer; ich glaube aber auch, daß es Zuspielungen gab und nicht immer alles 100%ig live war.
Auch in bester amerikanischer Manier zog sich Pink mehrfach um. Ehrlicherweise hätte ich das bei ihrer Musik nicht in diesem Maße erwartet. Auf der anderen Seite ist sie ja auch ’ne schicke Frau, an der man sich auch unterschiedliche Klamotten gut ansehen kann.
Pink hat wohl in den letzten Monaten mal einen Artistik – Kurs besucht und dort die Technik einer Tissue – Künstlerin gelernt. So gab es dann an mehreren Stellen der Show teilweise atemberaubende Einlagen erst am & im Netz und später auch an richtigen Tissue – Tüchern. Schon mutig. Und ehrlicherweise wundert es mich, daß Tourveranstalter und ihre Versicherung das mitmachen. Immerhin gibt es ja doch ein erhebliches Verletzungsrisiko.
Insgesamt hat mir die Show richtig gut gefallen. Eine überzeugende Künstlerin mit Lust zur Show auf der Bühne, eine knackig auf den Punkt spielende Band im Hintergrund, schlüssiges Bühnendesign, gutes Licht, tolle Projektionen und eine sich wandelnde Bühne mit weit vorlaufendem Steg. Kein Wunder daß die Show bis unter’s Dach verkauft war.
Zwischendurch gab es auch zwei ruhige Songs, gewissermaßen die Lagerfeuerabteilung, die ganz vorne auf dem Steg mitten im Publikum stattfanden, so daß man die großen Aufbauten auf der Bühne gut vergessen konnte und sich tatsächlich sowas wie Intimität einstellte.
Zum Schluß hin wurde es aber wieder laut und knallig und mitreißend — so wie man Pink eben kennt. Insgesamt scheute sie sich auch nicht, teilweise unbequeme Themen anzusprechen. Für PETA enagiert sie sich ja schon länger und auch gegen den Irak – Krieg fand sie schon Worte, als das in den Staaten noch fast als Hochverrat angesehen wurde und so stellte sie teilweise recht unbequeme Fragen in Richtung weißes Haus, auch wenn sie sich darüber klar ist, daß Herr Busch sich mit ihr nicht auf ’n Kaffee und ein gutes Gespräch zusammensetzen wird.
Bis zuletzt hatte das Set Potential für Verwandlungen und Pink die Power, den ganzen Saal mitzureißen. Dabei ist die Show gerade für sie mit Gesang, Tanz, Akrobatik und hektischem Umkleiden sicher sehr anstrengend.
Zum Schluß nach fast zwei Stunden dann noch mal das große Finale — das Reinigungsteam der Halle wird’s mit Schaudern quitiert haben :-) Von mir gibt’s auf jeden Fall eine glatte Empfehlung, sich die Show anzuschauen.
Am Ende noch ein wenig über die Technik: Als Holz hing VerTec, Frontpult war ein PM5000. Das komplette Licht kam aus einer Hog II ohne Extensions, eine zweite Hog steuerte die Videoinhalte. Lampen habe ich nicht gezählt, es war, wie auf den Photos unschwer zu erkennen, ausreichend da, ohne überladen zu wirken.
Jo. Gab nach der Tour noch nen kleinen Unfall mit nem Tourtruck hinter Soltau, soll aber glimpflich ausgegangen sein. Keine Beschädigungen am Equipment – war wohl doch ganz gut geladen…
Ja, ich hörte auch davon. Da war wohl der Fahrer eines vorausfahrenden (nicht zur Tour gehörenden) LKWs kurzzeitig eingeschlafen.
Klasse Bericht und sehr gute Fotos (…mit meinen leider stark verwackelten verglichen!) – der Text hat mich allein deshalb schon so interessiert, weil ich durch einen total überraschenden Zufall ins Hamburger Pink-Konzert gestolpert bin! Das kam so: Eigentlich wollte ich nur meine Tochter + deren 3 Freundinnen abholen – das Konzert hatte viel später angefangen als ich dachte – und so schlug ich mir die Warteminuten vor dem Haupteingang um die kalten Ohren … als auf einmal eine Frau auftauchte, die (obwohl das Konzert schon lange lief) unbedingt noch ihr Ticket loswerden wollte – warum auch immer. Bezahlen wollte ich aber nichts…. so kurz vor Schluss. Und dann…. hat sie mir dieses Ticket einfach geschenkt! (Danke von hier noch einmal, falls du das hier lesen solltest! Das war für mich wie ein Geschenk des Himmels!!) Und so stand ich plötzlich (und völlig unerwartet) direkt rechts oberhalb der Bühne und konnte noch eine volle Dreiviertelstunde lang Pink aus „nächster Nähe“ sehen :-))) Und da ich wie immer und überall meine kleine DigiCam dabei hatte, sogar noch einige Fotos machen (s.o.)* Himmel, war det schööööön! Sie ist wirklich ein echter Knaller – in vielerlei Hinsicht. Ein bisschen weniger Show hätte dem Ganzen zwar nach meinem Geschmack ganz gut getan – aber einer wie ihr verzeiht man doch alles!! *gg*
Grüße an alle „Taxi-Eltern“, die so oft nur das „Davor“ und das „Danach“ erleben…. außer diesmal! *glücklichgrins* Volker :-)
Naa…. verliebt ? ;-)
Und vielleicht bleibt ja hängen, daß man dem Musikgeschmack des eigenen Kindes manchmal durchaus trauen kann. Also in Zukunft einfach mal häufiger Konzerte besuchen. Meist lohnt sich’s :mrgreen:
Fand das Konzert den wahnsinn pur. Sie ist einfach die allerbeste. Schade das ich bei Stupid Girl mit MAgenkrämpfen zusammengebrochen bin und ins Krankenhaus musste. Sie ist einfach die Beste. Und es ist verdammt schade naja kann nix machen. Nochmal war super (auch wenns nur 6 Lieder waren)