Gestern war ich mal wieder im Kino und habe den Film „Die Fälscher“ gesehen. Wieder einmal ein Film, der die NS – Zeit nach historisch verbürgten Quellen beleuchtet. Die deutsche Regierung beschließt, die eigene Finanzknappheit durch Geldfälschungen ausländischer Währungen auszugleichen. Gleichzeitig erhofft man eine Destabilisierung der feindlichen Wirtschaften. Im Laufe der Zeit gelingt die technisch hervorragende Fälschung von 130mio englischen Pfund — knapp 13% des umlaufenden Geldes und das Vierfache der Geldreserven der Bank of England.
Geldfälscher sind jüdische KZ – Insassen, die man nach ihren Fähigkeiten in ein besonders ausgestatteten Teil des KZs Sachsenhausen verbringt. Nachdem die Fälschung des englischen Pfunds relativ schnell gelingt, scheitert die Fälschung des US – Dollars lange Zeit an inneren Diskussionen und Sabotage. Die Häftlinge sind untereinander uneinig, ob man das eigene, durchaus luxuriöse Überleben dadurch sichern darf, daß man seinem Peiniger zuarbeitet; wenn man auch im goldenen Käfig lebt, so geht das mörderische Leben drumherum an den Fälschern nicht ganz vorbei.
Es sind vor allem jene Szenen, die von der Befreiung des Lagers erzählen, die unter die Haut gehen. Zum ersten Mal werden die Fälscher wirklich unmittelbar mit der grausamen Wirklichkeit des Lagerlebens konfrontiert. Als die anderen Mithäftlinge im KZ in den abgeschotteten Bereich des Lagers eindringen, sind sie davon überzeugt, als Häftlinge verkleidete SS-Männer vor sich zu haben, so gut genährt und gesund wirken die Spezialisten. In dieser Szene wird der moralische Konflikt, das Dilemma der Fälscher mit großer Wucht sicht- und spürbar.
Mir hat der Film sehr gut gefallen; er zeigt sehr intensiv, wie sehr man sich selbst teilweise verleugnen und erniedrigen mußte, um zu überleben. Ich habe mir im Nachhinein überlegt, ob und wie ich eigentlich ein solches KZ überlebt hätte. Ich glaube, ich kann einfach im entscheidenen Moment den Mund nicht halten.