Heute spielen wir mit Roger Cicero im Amphitheater Trier und das ist mal eine angemessen schöne Umgebung. Ihr seht oben den Eingang, heute Abend natürlich auch ohne Gabelstapler im Weg, dafür aber geschmackvoll beleuchtet.
Das Amphitheater liegt wunderschön zwischen Weinbergen und als ich aus dem Nightliner fiel, machte ich natürlich erst mal einen kleinen touristischen Rundgang. Anders als beispielsweise in Xanten wurde hier das Theaterrund nicht wieder aufgebaut, allerdings ist das Kellergewölbe unterhalb der Spielfläche wieder rekonstruiert. Wie immer sind die Panoramaphotos größerklickbar.
Da das Bauwerk nicht mehr komplett ist, findet die Veranstaltung innerhalb der Spielfläche statt; die ehemaligen Publikumsränge bleiben ungenutzt und bilden Kulisse. Wir werden hier heute eine teilbestuhlte Veranstaltung haben; 800 Sitzplätze auf den blauen Rängen und ansonsten 1.800 stehende Leute, was bestimmt eine tolle Stimmung geben wird. Jetzt muß nur noch das Wetter halten und alles wird gut.
Für Euch war ich auch mal in der Unterkonstruktion des Innenraums. Hier gab es früher Ställe für Raubtiere, Kulissenlager und ähnliches, das mit einem Liftsystem hoch zur Spielfläche gefahren werden konnte. Die Metallstützen sind übrigens extra für’s Konzert eingebaut worden, damit die Decke auch hält, wenn das Publikum als Gruppe hüpft. Normalerweise stehen die nicht dort und die Holzdecke wird allein durch die Holzträger gehalten.
Dieses Bild sagt eigentlich schon alles über den Tag ab Soundcheck: es regnete. Teilweise so viel und mit so viel Wind, daß wirklich alles naß wurde. Auch wenn wir daran ja schon fast gewöhnt sind macht es jedes Mal einfach für mich weniger Spaß, wenn ich naß werde.
Zwischendurch hörte es auch mal auf und so konnte ich auch vor die Bühne, um ein paar Photos zu schießen. Leider waren diese Momente nur recht kurz.
Normalerweise läuft Roger bei „Du willst es doch auch“ durch’s Publikum und sucht sich ein paar Mädels aus, die er dann davon zu überzeugen versucht, daß sie Freejazz – Platten und Boxen um 04:00 Uhr auch ganz toll finden. Das machte er heute lieber von der Bühne aus. Aber bei „Kompromisse“ zog er und die Band dann doch quer durch’s Publikum. Und natürlich führte ihn sein Weg auch durch die Katakomben. Schon aus Spaß heraus.
Wenn man sich dieses Bild mal größerklickt kann man sehr schön sehen, wie sehr es beim Konzert teilweise schüttete. Interessant ist immer wieder, daß das Publikum nicht nur stoisch ausharrt, sondern tatsächlich feiert. Das finde ich jedes Mal wirklich bewundernswert.
Wenn man dann aber so schön mit Kerzen und Lampen beleuchtete Durchgänge im Hinterbühnenbereich sieht, dann kann man den Regen fast schon wieder ertragen. Dem örtlichen Team möchte ich an dieser Stelle besonders danken: alle sehr nett, sehr bemüht und das Catering war extrem lecker. Ich komme im Dezember mit Annett gerne wieder.