Wenn man schon mal am Nedderfeld ist, dann kann man das auch direkt mit Kultur verbinden. Ganz versteckt, zwischen den Häusern der Anscharhöhe, liegt ein Garten, der in den Jahren nach 1888 angelegt wurde und bis heute mit Originalpflanzen zum Teil erhalten ist. Im Garten de l’Aigle steht beispielsweise ein Apfelbaum, von dem Alma de l’Aigle im 1948 erschienenen (und 1996 und 2003 wiederaufgelegten) Buch „Ein Garten“ erzählt, daß er schon bei der Pflanzung in ihrer Kindheit eine aussterbende Sorte gewesen sei. Der Baum trägt bis heute reichlich, gerade ist Apfelzeit und natürlich mußte ich mir ein paar Früchte pflücken. Sehr, sehr lecker und von einem Duft, den moderne Supermarktäpfel nicht mehr haben.
Daß der Garten überhaupt heute noch existiert, ist gewissermaßen dem Buch zu verdanken, in dem Alma aus ihrer Kindheit im Grünen erzählt. Und leider sind 2/3 des Geländes heute bebaut; das übriggebliebene Drittel aber nach langem Kampf gegen bereits genehmigte Bebauungspläne mittlerweile Naturdenkmal, in dem nicht nur alte Obstbäume, sondern auch Rosenzüchtungen aus einer Zeit stehen, in der man noch die Muße hatte, sich um jede einzelen Pflanze zu kümmern. So konnten Sorten entstehen, die zwar nicht winterhart und parasitenfest sind, jedoch von natürlicher Schönheit und einem ganz besonderen, wirklich schönen Duft. Wenn Ihr also mal in der Nähe seid, dann ist ein Besuch sicher lohnenswert.
Wer mehr über diesen Garten wissen möchte, der kann das sehr schöne Buch darüber lesen, oder hier, da und dort Informationen finden.