Ehre

Heute haben wir einen Offday in Bamberg und beim Gang durch die Fußgängerzone der Innenstadt fiel mir dieses Geschäft auf. Klar, man könnte das jetzt mit einem „Bayern halt“ abtun und dem Hinweis, daß so ein Laden in Hamburg relativ schnell brennen würde. Aber ich bin doch etwas …… irritiert, daß Menschen mit krankhafter Muskelkontraktion im rechten Arm im Freistaat so offen agieren können und es belebt übelste Vorurteile.

Nicht zu viel verraten

Zur Zeit bin ich leider fast ausschließlich auf Jobs unterwegs, bei denen es nicht gewünscht wird, daß ich darüber blogge, so kann ich Euch von einem Job, der mich letzte Woche beschäftigte,  nur dieses Detail zeigen. Es galt, die Logi einer großen deutschen Firmengruppe gleichmäßig so zu hinterleuchten, daß man die Farbtemperatur noch jeweils anpassen kann. Wir haben das mit kalt- und warmweißen LED gelöst, die wir hinter die Logi klebten und per DMX ansteuerbar machten. Ihr seht hier die Rückseite eines Logos.

Mich hat das fünf Tage lang beschäftigt und ich fand das eine sehr angenehme Aufgabe. Mal wieder back to the roots, denn gelötet und gebastelt habe ich früher sehr, sehr viel.

Ölpfütze

Extrem ärgerlich ist es, wenn beim Steiger mitten im Aufbau eine Hydraulikleitung platzt und das Gerät innerhalb von Sekunden in einer großen Öllache steht. Es ist dann außerdem extrem schwierig, den Steiger überhaupt aus der Halle zu bekommen und ihn nicht zum dekorativen Element inmitten in der Bestuhlung werden zu lassen. Ohne Öldruck blockieren nämlich die Bremsen und lenken kann man dann auch nicht mehr. Immerhin sackt der Arbeitskorb nicht ab, sondern bleibt starr da, wo er eben ist.

Dank örtlicher Bastelei ist es aber zum Glück rechtzeitig vor Einlaß gelungen, das Gefährt abschlepptauglich zu bekommen und mit einem Stapler aus der Halle zu ziehen. Mit einem Gewicht von sieben Tonnen konnte man den Steiger nicht mal eben auf die Gabel nehmen.

Roadie Roswita

Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an den Pinguin (siehe 1, vor allem 2 und dann 3, 4, 5). So etwas ähnliches planen wir nun mit Roswita. Roswita ist unser Tourmaskottchen und von ihr werden wir nun in den nächsten Tagen fleißig auf Facebook erzählen. Surft vorbei, steht dazu, daß es Euch gefällt und linkt auf die Seite, wie Ihr nur könnt. Wir wollen, das Roswita richtig berühmt wird.

Gestern, an ihrem ersten Tag, schaute sie sich erstmal um und ist beim Staplerfahrer mitgefahren. Natürlich ganz vorschriftsmäßig mit Helm und Arbeitsschuhen. Wir wollen ja nicht, daß ihr was passiert. Wir sind sicher, daß sie noch viele andere spannende Sachen erlebt. Also: hinsurfen, „gefällt mir“ klicken und auch selbst verlinken.

entkront

Während im Fernsehen ja Krönungsmessen von adeligen Häuptern gezeigt werden, fand meine Entkronung ganz im Stillen statt. Man sagt mir ja manchmal nach, ich sei nicht ganz dicht und zumindest für die Krone traf das tatsächlich zu. Und so geschahen unter goldenem Haupt nicht so schöne Dinge, die leider erst bemerkt wurden, als es quasi schon zu spät war. Aber das kennt man aktuell aus Königshäusern ja auch, daß unter der Krone merkwürdige Dinge geschehen. Insofern passe ich mich da nur dem Zeitgeschehen an.

Biowahn

Der Wahn schreitet voran. Während in meiner Kindheit und Jugend selbstverständlich die Bäckereifachverkäuferin Bäckersfrau mit bloßen Händen die gewünschten Brötchen in die Tüte packte (und meines Wissens auch nicht ganze Bevölkerungsteile an übelsten Seuchen dahingerafft wurden), sind Zangen und Handschuhe ja mittlerweile Standard. Ganz neu ist jetzt die Unterscheidung zwischen herkömmlichen Backwaren und Bio – Backwaren. Letztere dürfen natürlich unter keinen Umständen mit der selben Zange angefaßt werden wie die chemieverseuchten normalen Ba-Ba – Brötchen, weil sich sonst das schlechte Karma übertragen und der Kunde eventuell eine tausendstel Sekunde seiner Lebenserwartung einbüßen könnte.

Ach Gott.

Beißreflex

Da schreibt also ein alter Mann einen kritischen Text zur israelischen Politik und schon heult alles auf, schreit „israelfeindlich“ und „antisemitisch“ gar (wobei vom jüdischen Glauben in dem Text nicht ein Wort steht und man durchaus differenzieren sollte zwischen dem Staat und dem Glauben). Dabei scheinen die meisten Kritiker des Textes ihn gar nicht bis zum Ende gelesen zu haben.

.….. und
gleichfalls darauf bestehen,
daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle
des israelischen atomaren Potentials
und der iranischen Atomanlagen
durch eine internationale Instanz
von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.

Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern,
mehr noch, allen Menschen, die in dieser
vom Wahn okkupierten Region
dicht bei dicht verfeindet leben
und letztlich auch uns zu helfen.

Auch das schreibt also Grass und wenn man ehrlich ist, dann kann man dem nicht widersprechen.

Im Gegensatz zu Grass sehe ich tatsächlich Israel nicht als alleinigen Agressor in der Region. Aber besonders geschickt, das muß man zugeben, verhält sich die israelische Politik auch nicht immer. Auf der anderen Seite ist bei den Feinden Israels natürlich auch nicht gerade Verhandlungsbereitschaft oder Friedensliebe zu erkennen. Um zu überleben muß Israel also immer versuchen, der stärkste Staat der Region zu sein; anderenfalls würde er überrannt. Trotzdem kann man sich natürlich fragen, ob die Siedlungspolitik hilfreich ist — und eben, ob man Israel U-Boote verkaufen muß, die atomwaffenfähig sind.

Festzuhalten bleibt sicher, daß der Einsatz von Atomwaffen, egal von welcher Seite, die Welt in einen üblen Strudel ziehen würde.

Die Diskussion über den Text zeigt mir persönlich, daß Berichterstattung in unserer Zeit in erster Linie auf den Skandal aus ist und nicht auf eine ruhige, sachliche Diskussion um ein durchaus diskutierenswürdiges Thema. Eine verpaßte Chance.