Freier Tag in Hohenlohe

Nachdem wir gestern ja schon auf die Veranstaltung am Freitag umgebaut hatten, war heute ein freier Tag. Leider wurde er bereits um 08:45 Uhr durch ein Zimmermädchen getrübt, das verwundert darüber war, daß ich noch nicht abgereist sei. Es wäre doch spät genug. Aha. Erstaunlicherweise fiel sie ganz plötzlich tot um, Krähen kamen, um ihren Körper flugs zu beseitigen und bereits nach dreißig Sekunden war Ruhe, als sei nichts geschehen. Äh… oder so ähnlich.

Um 10:30 stand ich dann tatsächlich mal auf, duschte, packte in Ruhe meine Sachen zusammen, verließ das Hotel und faßte ob des sommerlichen Wetters spontan den Plan, schwimmen zu gehen.

Der See, in dem ich schwimmen war

Und da liegt er, der Neumühlesee. Angenehm kühl (ehrlicherweise anfänglich erst erschreckend kühl), ruhig, schön. Der ideale Badesee. Und da Mitte September anscheinend niemand anderes auf die Idee kommt, einen Badetag einzulegen, war ich auch ganz allein.

Die Hauptstraße in Waldenburg

Später dann weiter zum neuen Hotel gefahren. Durch wirklich ländliche Landschaft. Sehr schön, sehr romantisch. Waldenburg ist ein, sorry, Kaff. Meine ich ausnahmsweise mal gar nicht negativ. Schön auf ’nem Berg gelegen, alte Häuser, tolle Aussicht, aber ein Dorf. Luftkurort. Mit Luft, die nach Landwirtschaft schmeckt. Nicht negativ stinkend, sondern angenehm duftend. Heu, Stroh, Vieh. Obwohl ist spontan nicht einen Bauernhof gesehen habe. Der Brunnen auf dem Marktplatz hält die Mittagsruhe ein, damit sich von dem Geplätscher keiner beim Schlafen gestört fühlt. Götz von Berlichingen war hier aus der Gegend.

Aussicht über das Hohenloher Land von Waldenburg aus

Sog mich an der Landschaft, am Duft, am Ort, an der Sonne so voll, daß ich fast barst. Ich weiß nicht, ob Ihr das kennt, aber es gibt für mich manchmal Momente, die allein fast unerträglich schön sind, weil man niemanden hat zum Teilen.

Später im Aussichtsterassencafé gesessen, Zwetschkenkuchen mit Sahne gesessen, gesonnt. Wunderschön. Abends nach Nürnberg, Freunde besuchen, Flammkuchen essen, Federweisser trinken. Auf dem Heimweg mitten in der Pampa angehalten und Sterne geschaut. Klarer, schwarzer Himmel. Ein toller Tag.

Hotel Mainzer Tor, Waldenburg

Mein Zimmer im Hotel Mainzer Tor in Waldenburg

Im Rahmen der Würth – Veranstaltungsreihe werden über 1.500 Betten in Hohenlohe benötigt und darum sind einfach alle Zimmer ausgebucht. Wir Techniker müssen dann in etwas weitere Häuser ausweichen. In diesem Fall finde ich das gar nicht schlimm, denn mein neues Hotel gefällt mir deutlich besser als das bisherige. Ich wohne jetzt im Hotel Mainzer Tor in Waldenburg, einem Luftkurort in wunderschöner Lage.

Der Marktplatz in Waldenburg mit dem Hotel Mainzer Tor

Wenn in der hauseigenen Internetseite geschrieben steht, daß die Zimmer mit höchstem Komfort ausgestattet seien, dann ist das natürlich Quatsch und weckt nur Erwartungen, die nicht erfüllt werden können. Wie Ihr oben sehen könnt, sind es einfache, saubere Zimmer mit kleinem Fernseher, Telephon und geräumigem Bad, allerdings ohne Minibar. Im Haus befindet sich aber eine kleine Kneipe (keine seelenlose Hotelbar, sondern ein recht kleiner Raum, der eben eine gemütliche Kneipe ist), ein Café mit Aussichtsterasse und eine eigene Bäckerei. Wenn man vom Hoteleingang hoch zu den Zimmern geht, läuft man an der Backstube vorbei und es duftet ganz hervorragend lecker.

Die Haus ist ein Familienbetrieb und es geht insgesamt sehr familiär zu. Auf die Frage, ob es möglich wäre, mir ein Bügeleisen zu leihen, um mir geschwind meine Hemden zu bügeln, bekam ich zur Antwort, daß ich das als Mann doch eh nicht gescheit könne, ich solle die Hemden mal hergeben. „Sie brauchen die Hemden aber nur vorne bügeln, ich trage sowieso einen Anzug darüber.“ „Sehen Sie, darum mach‘ ich’s lieber selbst. So können Sie doch nicht rumlaufen.“ Keine zehn Minuten später hatte ich zwei hervorragend gebügelte Hemden zurück. Danke Mama :-)

Der Blick aus meinem Hotelzimmer

Das hier ist der Blick aus meinem Zimmerfenster. Ich mag ja so kleine Hotels, solange sie nicht abgeranzt und ungepflegt sind. Das hier ist schön, ich fühle mich wohl und viel mehr zuhause, als in den großen Hotelfabriken, in denen man sonst teilweise wohnt. Daß es einfach ist, wird durch das Zuhausegefühl locker wieder aufgehoben.

Der erste Würth – Tag

Das Dach des Vorzelts

Nach dem Bautag gab es heute den ersten Veranstaltungstag bei Würth. Morgens war das Wetter noch ein wenig durchwachsen, bot aber das ideale Licht für ein arabisch anmutendes Photo von unseren Foyer – Zelten.

Fahne auf dem Hauptzelt

Anreisenden wird schon von weitem klar, daß das hier nicht der Zirkus Krone, sondern eine Würth – Veranstaltung ist, denn auf den acht Masten des Hauptzeltes wehen die Fahnen der Firma.

Das Zelt von innen kurz vor Einlaß

Wir haben schon um kurz nach 08:00 angefangen, noch die letzten Kleinigkeiten auf schick zu machen und etwa eine halbe Stunde vor Einlaß sah es dann wie oben aus. Dabei ist heute tatsächlich mit der Betriebsversammlung der Würth KG, der Stammfirme, sowas wie eine Generalprobe. Natürlich spricht das keiner aus und es soll alles möglichst optimal sein, die beiden wirklich wichtigen Veranstaltungen kommen aber erst zum Wochenende hin.

Einer der Redner

So eine Betriebsversammlung besteht ja im Wesentlichen aus Reden, Reden und Reden. Davon gab’s reichlich, da passiert auch nichts Spannendes und so gibt es da eigentlich nicht viel zu erzählen.

Weisheiten aus dem Tourleben

Viel interessanter ist da vielleicht ein Schild, das unsere Dekorateurin von einer Volksmusikstour im Frühjahr mitgebracht hat und das dort immer am Bühnenaufgang hing. Angeblich aus berechtigtem Grund……

Nach der Betriebsversammlung haben wir flugs auf die nächste Veranstaltung umgebaut, die am Freitag stattfindet. Natürlich hätte man das auch am Donnerstag machen können und Abends entspannt ins Hotel geh’n. So haben wir aber etwas rangeklotzt und dafür einen ganzen bezahlten Tag frei. Das ist doch viel besser, oder ?

Rückschau: Würth vor einem Jahr

Die Würth - Veranstaltung zum 60sten Firmenjubiläum

Vor gut einem Jahr hatte Würth 60jähriges Firmenjubiläum und da war alles natürlich viel größer. Die Feierlichkeiten zogen sich knapp zwei Wochen hin; wir hatten 10 Abende mit jeweils 3.000 Gästen. So sah die damalige Zeltlandschaft aus. Ein großes Kongresszelt für 3.000 Personen in der Mitte, umgeben von den vier Erlebniswelten Auto, Holz, Metall und Bau.

Das 60jährige Firmenjubiläum von Würth

Im Hauptzelt fand jeden Abend zu Beginn Ansprache und Festakt statt. Es war nicht einfach ein „billiges“ Zelt, sondern eine runde Konstruktion, die sogar einen Rang beinhaltete. Das alles ohne innenliegende Stützen. Schon sehr imposant.

Das Würth - Musical zum 60jährigen Firmenjubiläum

In den umliegenden vier Erlebniswelten gab es jeweils eine Bühne, auf denen es aufwendige Unterhaltungsprogramme gab. Hier seht Ihr beispielsweise das Musical, das extra für das Firmenjubiläum als Auftragsarbeit durch die StageHolding geschrieben und produziert wurde und im Bauzelt stattfand. Aber auch auf den anderen drei Bühnen gab es jeden Abend ein abwechslungsreiches Programm.

Abschlußveranstraltung des 60jährigen Firmenjubiläums von Würth

Abschluß war das Wochenende zum ersten Mai, bei dem das Gelände für alle Interessierte offenstand und an dem über 100.000 Leute aus der Umgebung kamen. Nebenher war es damals auch der wärmste erste Mai seit Wetteraufzeichnung.

Ganz so aufwendig ist es dieses Jahr natürlich nicht, aber es ist schon eine tolle Erinnerung.

Aufbautag zur Würth Jahrestagung

Heute gab es einen reinen Aufbautag in der Würth – Zeltlandschaft in Künzelsau. Ein Mal im Jahr gibt es eine Woche mit Veranstaltungen direkt am Werksgelände. Da finden dann Betriebsversammlung, Mitarbeiterparty, Ehrungsfeier für die besten Mitarbeiter und ähnliches statt. Dieses Jahr sind es drei Veranstaltungen innerhalb knapp einer Woche. Da jeweils immer etwas über 1.500 Leute kommen, muß man da schon mal ein wenig etwas hinstellen und das sieht dann so aus:

Die Zelte von außen

Wie immer kann man übrigens die Panoramen größerklicken. Gegebenenfalls müßt Ihr in Eurem Browser dann noch mal auf das Bild klicken, um es in voller Breite (3.000 Pixel) sehen zu können.

Im Zelt während des Aufbaus

Im Zelt sieht es während des Aufbaus dann etwas chaotisch aus, denn es sind ja doch einige Gewerke unterwegs: Licht, Ton, Video, Catering, Deko, Floristik. Und alle wollen sie fertig werden. Letztlich klappt das natürlich; man muß halt nur freundlich miteinander reden.

Der Eingangsbereich während des Aufbaus

Was hier so aussieht als wäre es ein Floristiklager ist das Foyer zum Hauptzelt. Hier haben die Blumenbändiger für den Aufbau ihren Arbeitsbereich eingerichtet.

Es wird Abend beim Aufbau

Und so geht der Tag wieder fast viel zu schnell vorbei; dabei ist doch noch echt was zu tun. Wir wollen heute tatsächlich komplett fertig werden, damit wir morgen etwas länger schlafen können und keine Hektik entsteht. Denn ehrlicherweise birgt so ein Zeltaufbau auch immer wieder einige Überraschungen. Da muß man halt Plan B und C schon mal in der Tasche haben. Oder schlau in der Gegend rumschauen und sich was spontan aus den Fingern saugen.

Jeanette beim Einleuchten

Wenn dann alles hängt, müssen die Lampen noch eingeleuchtet werden. Dazu klettert man auf die Alukonstruktion und unter allerlei Verrenkungen werden dann die Lampen so ausgerichtet, daß sie beleuchten was sie beleuchten sollen.

Für etwas Ärger sorgen heute die Lampen für’s Buffett; nagelneue Teile eines großen und bekannten Lichtschienenherstellers. 2/3 der Dinger funktionieren allerdings nicht. Jetzt gibt es mitten in der Nacht noch Gebastel. Suuuuuper.

Viel zu spät ins Bett. Viereinhalb Stunden Schlaf blieben.

Landhotel Günzburg, Kupferzell

Mein Zimmer im Landhotel Günzburg

Die Firma Würth, immerhin eine echte Weltfirma, sitzt wirklich mitten auf dem Land in Hohenlohe. Und wenn dort größere Veranstaltungen sind, dann werden im weiten Umkreis alle Hotels belegt. So wohne ich in den ersten Tagen im Landhotel Günzburg in Kupferzell – Eschental.

Wenn ich Landhotel höre, dann denke ich ja an ein auf Bauernhaus getrimmtes Gebäude mit nettem Ambiente und Bauernmöbeln. Dies ist hier leider nicht der Fall. Lobby und Zimmer versprühen fast den Charme eines Krankenhauses; Gemütlichkeit will eigentlich erst aufkommen, wenn man die tageslichthelle Beleuchtung des Zimmers ausschaltet und Kerzen entzündet. Dabei gibt es im Detail durchaus nette Ideen. Ich mag beispielsweise das schmale Fenster zum für diese Hotelklasse recht großen Bad. Auch positiv finde ich die Raumgröße, den großen Schreibtisch, der nicht mit alle möglichen Infoaufstellern zugepflastert ist und die gut bestückte Minibar mit (für Hotels) fairen Preisen.

Morgends um 06:00 ist’s mit der fast gespenstischen ländlichen Ruhe allerdings vorbei: die nahebei stehende Kirche läutet ausfühlich den Tag ein. Dabei ist’s doch noch dunkel. Entschädigt wird man allerdings mit einem Duft, den man als Städter in Zeiten der vorgebackenen Brötchen auch aus „Bäckereien“ gar nicht mehr kennt, dem Duft einer richtigen Bäckerei, die nämlich auf der Rückseite des Hotels ist. Riecht schon richtig toll.

Das Frühstück hat eine tolle Brötchenauswahl (klar, der direkte Draht ist ja da) und die übliche Buffettauswahl. Ist schon ok. Allerdings fehlt auch hier der entscheidende Tick in Richtung Gemütlichkeit.

Nachtrag 28.04.2010: auch in diesen Tagen wohnte ich wieder hier und mein Eindruck hat sich ein wenig verschoben. Dieses Mal hatte ich ein Zimmer „vorne heraus“, was schön ruhig war, denn auf der Straße ist kaum Verkehr, dafür hört man die Kirche nicht. Die Zimmerbeleuchtung war mittlerweile angenehm, das Bad immer noch schön groß, dafür schwächelte dieses Mal das Frühstück.

Heute war ein Tag……

Nachdem ich gestern mit kurzer Unterbrechung, in der ich dort einen Counter installiert, eine Lampe aufgehangen und Sandgebäck & Apfelschorle vernichtet habe, so viel am Schreibtisch zu tun hatte, daß blöderweise noch nicht mal die Zeit war, mir ein paar interessante Shows auf dem Rathausmarkt anzusehen, fing der Tag heute früh an. Sehr früh. Um Nullsieben Uhr. 07:00. Eingeweihte wissen, daß das für mich deutlich vor dem Aufstehen ist, zumal ich auch erst um 02:00 im Bett war.

Kabel Deutschland, bzw. ein von denen beauftragtes Unternehmen, fiel nämlich bei uns im Haus ein, um alle Wohnungen mit ihrem System zu verstrippen. Warum sie sowas mitten in der Nacht machen müssen, bleibt mir ein Rätsel. Jedenfalls wurden im ganzen Haus Löcher in alte Kaminzüge gebohrt, Dosen montiert, Kabel gezogen; an Schlaf war nicht zu denken. Sonst hätte ich denen meine Türe aufgemacht und mich wieder hingelegt. So habe ich die Zeit konstruktiv genutzt (soweit man das mit glasigem Blick kann) und noch ein wenig Papier auf meinem Schreibtisch hin und her geschoben. Später dann meine Taschen gepackt, ein Auto bei Europcar geholt, alles dort rein geladen und mit Station bei der Post (die Türschilder…) dann mal in Richtung Künzelsau (spricht sich Künzels-au !) losgefahren. Dort arbeite ich in den nächsten Tagen bei einer Jahrestagung der Firma Würth.

Opel baut auch nicht mehr die Autos, die sie noch nie gebaut haben. Jedenfalls blieb der Wagen etwa nach der Hälfte der Strecke recht ruckartig stehen, nachdem es vielleicht eine Zehntelsekunde gepiept hatte. Kolbenfresser. Suuuuuuper. Europcar angerufen und nach schon einer Stunde kamen sie mit einem neuen Auto. Im Regen umgeladen. Da hatte ich aber vorher schon reichlich lange in einer Vollsperrung gestanden. So mit Rettungshubschrauber und allem was dazu gehört. Warum die Leute auch gegen ’ne Brücke fahren müssen. Weiß doch jedes Kind, daß das gesundheitsschädlich ist.

So hatte ich ja viel Zeit, um HR3 zu hören. Und jetzt mal aufgepaßt, Mädels !  Dort kann man gewinnen, daß der HR3 einen lebenslang kostenlos mit Schuhen versorgt. Ja, Ihr habt richtig gelesen. Lebenslang. Schuhe. Ich höre gerade eine ganze Horde kreischender Frauen dieses Blog in Richtung Gewinnspiel verlassen.

Irgendwann am Abend dann im Hotel angekommen. Landhotel. Was heißt: mitten auf dem Land. Die nächste Tanke, die nach 20:00 auf hat, oder der nächste McDonalds sind 14 Kilometer weg. Im Hotel ist heute Ruhetag. Natürlich. Das Abendessen: eine Tüte Chips & Orangenlimo. Total gesund und vitaminreich.

Livevideos

Durch Zufall habe ich im Netz ein Portal für Konzertvideos entdeckt: DownloadFestival.TV. Das Prinzip ist ganz einfach: Fans filmen illegal Konzerte ihrer Lieblingskünstler, laden sie hoch, das Portal verhandelt mit den Plattenfirmen über die nachträgliche Freigabe und dann kann jedermann die Mitschnitte ansehen. Dadurch werden die Diskussionen vermieden, die ja beispielsweise YouTube gerade hat. Und das Angebot kann sich sehenlassen. Viel Spaß beim Probesurfen.

Geschafft

Rund 300 Türschilder sind auf Photopapier gedruckt, ausgeschnitten, laminiert, noch mal ausgeschnitten, in Briefumschläge verpackt, adressiert und nach Postleitzahlen sortiert. Morgen gehen sie zur Post und dann solltet Ihr sie spätestens Mittwoch endlich haben. Bitte habt Verständnis dafür, daß im Einzelfall das Anschreiben Angesichts der Menge der Briefe nicht persönlich ausgefallen ist.

Die ganze Ausschneiderei ist meinem rechten Daumen übrigens irgendwie nicht ganz bekommen: ich habe seit ein paar Tagen ein eingeschlafenes Gefühl in der Außenkante, aber das gibt sich bestimmt wieder.