Wenn wir in Deutschland zum Chinesen gehen, dann bekommen wir nette Gerichte, die uns wohlschmeckend sind, aber kaum echte chinesische Spezialitäten. In Hamburg gibt es tatsächlich ein Restaurant mit zwei unterschiedlichen Karten: eine ist deutsch/englisch, sie ist so, wie wir sie erwarten würden. Die andere ist chinesisch und da stehen dann plötzlich ganz andere Dinge drauf. In China gibt es die Weichspülvariante nur in touristischen Ballungszentren, ansonsten muß man eben aufpassen, was man bestellt. Aber selbst wenn man nur ein kroß gebackenes Hähnchen haben möchte kann es einem passieren, daß eben der ganze Hahn auf dem Teller serviert wird. Die Augen gelten als besonders lecker.
Grundsätzlich wird in Asien viel mehr als eßbar angesehen als in Europa. Und damit meine ich nicht nur alle möglichen Tiere, die wir jetzt nicht so in den Topf schmeißen würden, sondern auch Bestandteile, an die wir uns eher nicht heranwagen. Ich selbst muß jetzt beispielsweise nicht unbedingt Darm essen, aber mir wurde versichert, daß er sauber gewaschen eine echte Köstlichkeit sei. Wer’s mag.
Schlange aß ich nur durch einen Unfall. Gewissermaßen. Ich frug erst nach dem Probieren, was es denn sei. Mein Fall war es eher nicht. Aber auch da gehen die Geschmäcker halt auseinander. Alle Bilder hier stammen übrigens aus Restaurants, so auch dieses.
Diese Auswahl an wirklich frischen (weil noch lebenden) Tieren ist auch aus einem Restaurant. Unten links sind Babyschildkröten, die mit Panzer gedünstet und dann gegessen werden. In Goangzhou sahen wir Angler am Fluß und schauten, was sie denn aus dem Wasser fischten. Auch da waren es Schildkröten, etwa zwei Hände groß. Die schienen sich recht leicht einkäschern zu lassen, denn es gab nicht nur einige Angler, sondern auch eine recht regelmäßige Frequenz an Erfolgen.