Der Kreis schließt sich

Für mich wird das Jahr so enden, wie es im Frühjahr begonnen hat: mit einer internationalen Tour der Gregorian. Nachdem wir im letzten Herbst ja schon nordöstlich von Japan auf der russischen Insel Sakhalin spielten, wird es dieses Jahr „nur“ China sein; dafür kommen wir aber dann auch mit England recht weit westlich für gregorianische Verhältnisse.

Zur Zeit laufen die Vorbereitungen für gewissermaßen drei Tourabschnitte, die wir direkt nacheinander spielen werden: China mit örtlicher Produktion, Kontinentaleuropa mit unserer großen Tourproduktion und dann noch eine „heimelige“ Weihnachtstour durch Kirchen, bei denen wir Aufgrund der Kartennachfrage teilweise zwei Shows an einem Tag und mehrere Tage hintereinander am selben Ort spielen werden.

Bei der Kirchentour werden wir auf die Hexenverbrennung wohl wahrscheinlich verzichten müssen :-)  Wer unseren Produzenten Frank Peterson kennt weiß aber, daß es auch an heiligen Stätten sicher einige schöne Überraschungen geben wird.

Auch wenn alle Beteiligten bei Tourende im Frühjahr wirklich fertig waren, freue ich mich doch schon wieder sehr darauf, mit dieser Truppe in neue Abenteuer (Albanien, Ukraine, Bosnien ……) zu ziehen.

Da ich während der Tour kaum bloggte, gibt es jetzt hier nochmal ein paar Bilder und ganz am Ende auch ein Video mit einer kurzen Zusammenfassung der Show. Im Internet sind noch nicht alle Termine veröffentlicht, das wird sicher in den nächsten Tagen noch nachgeholt. Vielleicht kommt uns ja der ein oder andere mal in Kiev oder Tirana besuchen :-)

Klare Analyse

Zum Thema Aktienkurse fand ich im Kraftfuttermischwerk einen ganz schönen Beitrag, den ich Euch nicht vorenthalten möchte:

Wer vor 18 Monaten 1.158,40€ in Aktien der Commenzbank investiert hat

  • mußte sich 18 Monate über fallende Kurse ärgern
  • hat heute noch stolze 215,28€ übrig.
Wer vor 18 Monaten 1.158,40€ in Krombacher Bier investiert hat
  • war ständig heiter
  • hatte viel Spaß
  • hat ein Stück Regenwald gerettet
  • und hat heute noch …… Achtung, jetzt kommt’s …… Leergut im Wert von 223,30€ !!!
Wenn ich das bloß vorher gewußt hätte !

Eine interessante Rechnung, die uns alle bei unseren Kaufentscheidungen beeinflussen sollte :-)

Börsennachrichten

Heute Abend war ich schnell beim Blutspenden und auf dem Rückweg wollte ich besonders originell sein und sagte beim Einsteigen zum Fahrer: „Ich möchte mich gern für 1,80€ in ein Wertpapier des HVV investieren; man soll sich in solchen Zeiten ja antizyklisch verhalten.“ Seine Antwort kam prompt: „HÖR’N SE BLOSS AUF !  ICH HAB‘ GESTERN ÜBER ZWANZIG PROZENT VERLOREN !“ herrschte er mich nervös zuckend an. „Und ich möchte gar nicht wissen, was heute alles passiert ist, während ich hier unterwegs war.“ fuhr er fort. Ich konnte ihn etwas beruhigen; Spiegel online berichtete von leichter Entspannung an den Märkten. Zu dem Zeitpunkt jedenfalls.

Die 20 Cent Wechselgeld ließ ich liegen. „Depotkosten“. Da grinste er schief.

Vielleicht sollte ich zukünftig einfach nur nach einem Ticket verlangen. Bevor noch jemand handgreiflich wird ;-)

 

Kimme & Korn

Es hat sich ja schon rumgesprochen, daß auf der Binnenalster zur Zeit eine Badende schwimmt. Man kann so Bilder ja schlecht abschätzen, aber ich denke schon, daß der Kopf etwa 6m hoch ist. Es ist also eine badende Riesin, die für 10 Tage das Alsterwasser genießen darf. Die Alster ist ja recht moorhaltig, es ist also sicher total gut für den Teint, da mal ein wenig drin herumzuschwimmen.

Erstaunlicherweise muß die Dame nach zehn Tagen auch wieder raus. Nicht nur ich frage mich, warum man das Mädel nicht einfach bis zum Ende der Saison weiter planschen läßt. Aber wahrscheinlich bekommt sie nach anderthalb Wochen so gigantische Schrumpelhaut, daß sie halt aus der Wanne muß. Würde unsereinem ja auch nicht anders ergehen. Die Touristen würde es aber auf jeden Fall freuen, wenn sie länger badete. Die stehen immer in großen Trauben, photographieren und fragen sich, ob den die Dame aus einem Stück, oder aus zweien gefertigt sei und vor allem, ob die denn auch … na ja, Sie wissen schon … ob man denn was sehen würde, wenn sie etwas weiter aus dem Wasser käme. Ich muß da enttäuschen: sie ist aus drei einzelnen Teilen und die beiden Teile, auf die es da ankäme, sind leider gar nicht vorhanden. Was für ein Ärger.

Ärgerlich ist auch, daß jedes Mal, wenn ich vorbeikomme, das Wetter nicht echt phototauglich ist. Gestern morgen bin ich extra früher aufgestanden, die Sonne schien, ich schwang mich auf mein Rad — und als ich da war, war’s schon wieder bewölkt. Dafür ist es aber ziemlich lustig, daß man, je nachdem, wie weit man um die Schöne herumläuft, aus ihrem Kopf die Alsterfontaine sprühen lassen kann. Wahlweise auch aus ihrem (leider dann nicht vorhandenen) Bauchnabel. Das soll erstmal einer nachmachen.

Ihr seht: Hamburg ist immer eine Reise wert. Und wenn es für eine … man weiß es ja nicht … nackte Frau ist, die sich in der Binnenalster räkelt.

Steigerschein

Copyright: IPAF

Seit einiger Zeit benötigt man zur Nutzung von Scheren- und Teleskopliften ja einen „Schein“, die IPAF – PAL – Card. In Deutschland wird diese Vorschrift mittlerweile durch berufsgenossenschaftliche Regeln festgelegt, im (zivilisierten) Ausland ist die Umsetzung teilweise schon viel weiter als hier. Hat jemand von Euch schon Erfahrung mit einer Schulung rund um Hamburg und wer hätte Interesse an einem Kurs zwischen dem 15.08. und 19.08. ?

Ich überlege gerade, ob es nicht sinnvoll ist, diese Prüfung zu machen und wo ich da am besten hingehe. Allerdings scheint das freie Kursangebot rund um Hamburg gar nicht so groß zu sein, man kann hauptsächlich ganze Kurse für acht Mann buchen. Figurfanatiker mögen zwar behaupten, daß ich mit meinem Belly für 1,5 durchgehe, aber trotzdem ist so ein Kurs ganz allein für mich vielleicht doch etwas übertrieben.

Rotorentruhe

Zur Zeit passiert ganz viel, aber so wenig, das ich dann auch verbloggen kann und so bin ich froh, wenn mir Leser Fragen stellen. Heute erreichte mich diese Mail:

Hallo Markus,

ich war bei BAP anlässlich der BR-Radltour und da kommt man so schön ungestört an die Bühne. Und da tauchte folgende Frage auf.

Auf der Bühne stand eine Truhe ca. 60 x 60 x80 cm im oberen Bereich eine Öffnung und darin kreiselten 2 „Keulen“ mit unterschiedener Geschwindigkeit – also die Keulen waren fest miteinander verbunden. Ich habe so einen Kasten schon in anderer Ausstattung gesehen, aber diesmal war es halt offen und das Licht fiel so schön auf die Rotoren.

Was ist das für ein Kasten, wie heißt so was und was tut es?

Danke und liebe Grüße

Ulrich

Da ich diese Truhe kenne und den Sound auch sehr schätze, beantworte ich die Frage sehr gern.

Copyright: Hustvedt

Die Kiste die Du gesehen hast ist ein sogenanntes Leslie – Rotorkabinet (oder eben auch einfach nur kurz Leslie). Darin befinden sich zwei Lautsprecher — einer für die Höhen und einer für die Tiefen — an denen sich drehende Schallverteilungstrichter befinden. Ich denke mal, daß Du nur die beiden sich drehenden Hörner des Hochhöners gesehen hast und der Baß hinter einer Stoffbespannung steckte. Diese Trichter bewirken zweierlei Effekte: zum einen schatten sie den Schall in Zuhörerrichtung ab und geben ihn wieder frei; dadurch entsteht ein Lautstärkeunterschied. Und dann bewegen sie den Schall zum Zuhörer hin und wieder weg; durch den Dopplereffekt entsteht so eine Tonhöhenänderung, ein Vibrato.

Ein Leslie wird klassisch für (Hammond-) Orgeln eingesetzt, klingen aber auch bei Gitarren ziemlich klasse. Dadurch daß man die Rotoren unterschiedlich schnell laufen lassen kann, entstehen so sehr schöne Effekte. Ich habe mal einen Schnipsel aus einem Stück angehangen, das heute Morgen hier zufällig in meiner „Jukebox“ lief und ich daher gerade noch im Ohr habe. Bei diesem Orgelpart aus der Album – Version des Song „Vorbei ist vorbei“ der Schweriner Kapelle „Das Auge Gottes“ (Wikipedia) hört man die Möglichkeiten eines Leslies ganz schön.

Leslies gibt es mit eingebauten Transistor- oder Röhrenverstärkern; ich bin der Meinung, daß, wenn man sich schon so einen schweren, mechanischen, wartungsintensiven Klotz ans Bein bindet, es doch bitte auch die Röhrenvariante sein möge. Sie klingt leicht im Overdrive (also leicht übersteuert) einfach sehr, sehr geil.

Zeit für harte Schritte

Nun ist es also soweit, Italien steht im Schußfeld des Kapitalmarkts. Und sind wir ehrlich: der drittgrößte Schuldner auf der weltweiten Hitliste ist durch Mittel, die für Länder wie Griechenland halbwegs Erfolg versprachen, nicht zu halten. Und auch wenn natürlich an den Stammtischen jetzt gnadenlos über den Euro hergezogen wird und alle es schon immer wußten: der Euro ist nicht das Problem. Das Problem liegt neben der größenwahnsinnigen Schuldenpolitik der vergangenen Jahre zur Zeit auf den Kaimans, den Jungferninseln, oder auf den Bermudas. Dort liegen die großen Hedgefonds, die mit Leerverkäufen jeden und alles aufs Korn nehmen können und Aufgrund der Struktur des Finanzmarkts self fulfilling prophecies erzeugen. Bei all‘ den gigantischen Summen, die zur Zeit dem Finanzmarkt in den Rachen geworfen werden wird doch sehr leicht vergessen, daß genau diese Kohle von Firmen abgegriffen werden. Da man mit Kursverlusten gigantisch Geld verdienen kann, wenn man auf der richtigen Seite der Wette sitzt, wird das auch konsequent ausgenutzt.

Die Lösung kann also nicht sein, weitere Milliarden in irgendwelche Rettungsschirme zu pumpen, sondern die internationale und konsequente Ächtung von Leerverkäufen …… und dann der ebenso konsequente Schuldenabbau. Überall.

In diesem Zusammenhang sollte man dann auch mal den Geisteszustand unseres Bundeswirtschaftsministers und seiner Parteikollegen prüfen lassen und gegebenenfalls für betreutes Wohnen sorgen. Wer in solchen Zeiten Steuerabbau dem Schuldenabbau Vorrang geben möchte, der muß so unglaublich in einer Parallelwelt leben, daß das für eine Einweisung locker reichen sollte.

Ausgleichssport

Nachdem ich heute morgen schon um 08:00 am Schreibtisch saß (ich fange normalerweise sehr ungern vor 10:00 an), mußte ich heute Abend zwischendurch mal los, mich bewegen. Und so wollte ich eigentlich einen kleinen Fahrradausflug zur Badenixe in der Binnenalster machen. Die Lichtverhältnisse waren aber nicht so, daß mich das befriedigt hätte, also mußte ich mit dem Holga japanische Touristen im Fahrradtaxi ablichten, sie also gewissermaßen mit ihren eigenen Waffen schlagen :-)

Damit mir keiner nachsagen kann, ich wäre in Wahrheit zu faul gewesen, bis an die Alster zu radeln, hier wenigstens schon mal die Knie der Dame. Sieht ein wenig aus wie „Nessi lebt !“. Oder so.

Ich muß dann in den nächsten Tagen nochmal morgens früh dorthin, dann ist das Licht hoffentlich besser (und die Luft nicht so diesig).

Auf dem Rückweg bin ich an den Gerichten vorbeigekommen; auf der Rückseite steht diese Installation, die mir sehr gut gefällt.

Jetzt aber noch mal ran an die Arbeit; so zwei, drei Stündchen muß ich noch.

Holgansie

Es ist eine Schande !  Heute herrschte strahlenstes Wetter und ich war nicht draußen (naja … fast nicht; zwischendurch war ich beim Zahnarzt). Statt dessen saß ich über großen Papierstapeln (darum auch nicht im Gartenbüro) und versuchte, ein ein Angebot, eine Visualisierung und eine Tourplanung fertigzubekommen. Außerdem beschäftigte mich Deko- und Messebau — ich habe hier in meiner Wohnung zur Zeit sogar eine Messebauwand stehen. Da die aber schon gebrandet ist kann ich die auch nicht zeigen; es geht ja um eine Ausschreibung, die wir erst noch gewinnen wollen.

Also bleibt mir nichts anderes, als Euch hier ein Blumenbild zu zeigen, daß ich zwischendurch mal schnell schoß: eine Hortensie mit dem Holga – Objektiv. Jungejunge, die Vignettierung ist ganz schön heftig und ich mußte meinen Reflex, das in Lightroom erstmal wieder rauszunehmen, ganz schön niederprügeln. Aber wenn man sich daran mal gewöhnt hat, dann sieht es fast sowas wie gut aus :-)

Jetzt erstmal ein Eis mit Himbeeren gegessen und dann noch mal weiterkalkuliert. Ich will mit einer Sache heute auf jeden Fall noch fertigwerden.