Spiral Feathers im MBC

Heute Abend war ich im Hamburger Mobile Blues Club; ein großer Name für eine kleine und sehr schöne Idee: die Inhaber haben einfach einen ganz normalen Trailer (also einen großen LKW – Anhänger) als kleinen Club umgebaut. Der Dancefloor (also der Bereich, der auf der Zugmaschine aufliegt) ist die Bühne, der Rest Publikumsbereich. Vor dem MBC kann man bei trockenem Wetter außerdem sehr gemütlich sitzen, wie Ihr oben sehen könnt.

Zu sehen und vor allem hören gab es heute das Trio Spiral Feathers aus Berlin, das sehr schön arrangierte, im Wesentlichen selbstgeschriebene Musik spiele, die ich mal ganz grob in den Folk – Bereich verorten würde. Leider gibt es bisher keine MySpace – Seite; auch bei YouTube habe ich nichts gefunden, sodaß Ihr Euch beizeiten die Truppe selbst anhören müßt.

Bei Multiinstrumentalistin Johanna (Querflöte, Bluesharp, Cello und Gesang) entdeckte ich außerdem eine echte Besonderheit: ein Cello mit Bundstegen. Das hätte mir vor vielen, vielen, vielen Jahren mal das Leben einfacher gemacht. Johanna spielt normalerweise natürlich auch ein „richtiges“ Cello, ihres hat aber leider zur Zeit einen kapitalen Transportschaden und so lieh sie sich eines, das eben nun mit Bünden ist.

Hier seht Ihr einen „Überblick“ im MBC. Es ist schon ein wenig wie ein kleines Konzert zuhause im Wohnzimmer. Sehr intim. Und den etwa anwesenden 15 Zuschauern hat’s auch gut gefallen.

Nachtrag 21:07.2011: es gibt ein einziges YouTube – Video, das Ihr hier sehen könnt.

Bühne zusammengebrochen

Und wo wir gerade das Thema Statik hatten …… am Wochenende brach beim Ottawa Blues Festival die OpenAir – Bühne zusammen, während gerade Cheap Trick spielten. Unten (und im Original bei YouTube) seht Ihr ein wirklich grausames Video. Puh.

Bislang gab es wohl acht Tote. „Nur“ möchte man meinen, wenn man das Video sieht.

Nachtrag 21.07.2011: zum Zeitpunkt als ich diesen Artikel schrieb war in den Medien von acht Toten die rede; mittlerweile ist klar, es gab tatsächlich keinerlei Tote (was ich für ein echtes Wunder halte) und nur eine Handvoll Verletzte.

München ist „Problemstadt“

Marek Lieberberg, Konzert- und Tourneeveranstalterlegende aus Frankfurt, hat sich laut MusikWoche über die Konzerthallensituation in München geäußert: „Im Grunde fehlen alle Voraussetzungen für moderne Produktionen. Die Belegungen sind dem Mangel an Alternativen geschuldet. München war immer eine Problemstadt, was die Hallensituation angeht.“

Wahre, wahre Worte. Tatsächlich gibt es einfach keine akzeptable Halle für 2.000 – 5.000 Besucher in dieser Stadt mit mehr als 1,3 Millionen Einwohnern. Nichts. Und so bleibt ganz oft nur ein Schmerz im Hintern, wenn man wieder „München“ im Tourrider liest.

Statik

Copyright: DEA Sommeruni

In der letzten Woche war ich wie schon berichtet bei der DEA – Sommeruni in Hannover, besuchte da an insgesamt vier Tagen Seminare und die Erkenntnisse aus diesen Seminaren möchte ich Euch hier zumindest in Teilen wiedergeben. Anfangen möchte ich mit dem Seminar über statisch unbestimmte Systeme.

Zu Meisterschulzeiten haßte ich Statik. Unser damaliger Lehrer überforderte uns alle, weil er einfach davon ausging, daß alle so besessen von diesem Thema wären wie er und daß man außer Statik einfach keinerlei andere Interessen im Leben zu haben hat. Was so einfach nicht stimmte. Neben Alkohol, Frauen und Musik hatten wir nämlich auch noch die anderen Fächer. Daher fand ich es eine ganz gute Idee, mal meine Statikkenntnisse aufzufrischen und am Ende des Tages stellte ich fest: es war eine gute Idee. Denn Cay, unserem Dozenten, gelang es doch, mal auf die grundlegenden Dinge so hinzuweisen, daß man es auch verstand. Und er machte es so, daß ich am Wochenende mich tief in dieses Thema versenkte und „spaßeshalber“ mal anfing, ein aufwendigeres Rigg zu rechnen.

Tatsächlich ist das Berechnen einer einfachen Truss mit symmetrischer Last an zwei symmetrischen Punkten (oder einer Fläche an drei Punkten, aber da gehe ich jetzt hier mal nicht drauf ein) ja wirklich sehr einfach. Gesamtgewicht geteilt durch zwei ist das Gewicht pro Punkt. Klar, das Eigengewicht der Truss, die Motoren und auch die Kabel darf man nicht vergessen, aber dann ist man schnell am Ziel. Aufwendiger wird es, wenn diese Traverse an mehr als zwei Punkten hängt, die dann im Zweifelsfall auch noch unsymmetrisch liegen. Dann kann man das mit Bordmitteln nämlich nicht mehr so einfach ermitteln, es sei denn, die Integral- und Differenzialrechnung ist einem noch so geläufig, daß man das mal eben im Kopf wegrechnet. Höhö. Für alle die da schwächeln gibt es die oben abgebildete Zeichnung als ersten Anhaltspunkt. Und da erschrickt man ja doch erstmal etwas, denn bei einem „mal eben“ eingesetzten mittleren Motor trägt dieser plötzlich rund 62,5% der Last. Oooops. Das führt ganz schnell dazu, daß Motor oder gar der Hängepunkt überlastet werden können.

Wenn die Belastbarkeit des Motors mit der Belastbarkeit des Hängepunktes übereinstimmen, dann könnten die Sportlichen unter uns sagen „Na ja, die Rutschkupplung des mittleren Motors rutscht das dann schon so zurecht, daß die äußeren Motoren dann auch mehr Last abbekommen.“, aber sicher oder gar waidgerecht ist das mal nicht. Wenn die Motoren mehr tragen können als der Hängepunkt (klassischer Fall: 300kg – Punkte mit normalen Tonnermotoren) steht man vor einem echten Problem, denn eins muß uns klar sein: bei aller Sicherheit, die wir innerhalb unserer Technik einplanen (fünf-, sechs-, zwölffache Sicherheit im Tragesystem), die Hängepunktbelastbarkeit der Hauspunkte wird ganz klassisch nach Baurecht berechnet und die sieht nur zweifache Sicherheit vor. Da gelingt es uns also im Zweifelsfall mühelos, auch mal einen Punkt auf die Bühne zu ziehen (der Motor fördert Kette, aber die Traverse bewegt sich nicht……).

Ich habe mich längere Zeit nicht mit der aktuellen Vorschriftenlage beschäftigt (Asche über mein Haupt), aber tatsächlich legen einem die aktuellen Branchenrichtlinien seit ein paar Monaten nahe, bei statisch unbestimmten Systemen (also Traversen mit mehr als zwei Motoren) Waagen einzusetzen; es sei denn, es ist durch die Gegebenheiten garantiert (beispielsweise insgesamt 400kg Last an vier 500kg – Punkten), daß es nicht zu einer Überlast kommen kann. Wenn man ehrlich ist, dann werden solche Wiegesysteme bislang allerdings noch nicht wirklich häufig eingesetzt. Das soll sich, wenn man den Äußerungen der Branchenoberen Glauben schenken darf, allerdings ändern.

Am Wochenende verbrachte ich nun mal meine Zeit damit, mich ein wenig in ein Statikprogramm einzuarbeiten. Noch bin ich nicht an dem Punkt, daß ich damit so vertraut wäre, daß ich damit „belastbare“ Ergebnisse erziele, aber ich denke, daß ich das noch hinbekomme. Damit kann man dann mal etwas genauer als mit dem Daumen abschätzen, wie denn die Belastungen bei komplexen Systemen ausfallen werden, ohne wie bislang immer direkt ein Statikbüro einzuschalten. Das Bild zeigt beispielsweise das gregorianische Rigg mit Vorhängen, Motoren und Kabelbäumen, aber noch komplett ohne Lampen. Da entstehen interessante Lasten :-)

Tatsächlich kann aber so ein Programm auch nur Annäherungswerte liefern, denn in der freien Wildbahn spielt dann schon eine entscheidende Rolle, wie synchron denn die einzelnen Motoren laufen. Nur 1cm Unterschied machen dann schon im Zweifelsfall fatale Differenzen.

Ihr seht es bleibt spannend und ich werde Euch hier über meine Fortschritte berichten. In den nächsten Tagen erzähle ich Euch auch noch ein wenig mehr von den anderen Seminaren.

Triathlon

Bevor heute Abend die Mädels den Fußballweltmeister ausspielen gab es heute in Hamburg einen Lauf im Triathlon der Frauen, bei der es auch um Weltranglistenpunkte ging. Es war eine ganz interessante Veranstaltung bei der mich wundert, woher die Leute diese Energie nehmen. Ich könnt‘ das nicht. Wahrscheinlich schon deshalb, weil ich Sport um des Sports Willen schon niemals machen würde. Aber so zuschauen ;-)

Auf jeden Fall sieht man schon beim ersten Teil des Rennens, daß es richtig Kampf ist. Man schenkt sich nichts.

Der Rand der Binnenalster steht voll mit fachkundigem Publikum. Auch oberhalb der Werbebanner.

Dieses Photo finde ich sehr schön, weil sich die Teilnehmerin sich schon richtig aus dem Wasser zu quälen scheint. Genau an dieser Stelle wäre ich nämlich nach 1,5km schon komplett fertig.

Die Damen schwangen sich aber elegant auf ihre Fahrräder und legten bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 45km/h noch mal 40km mit dem Rad auf die Straße.

Oben rechts im Bild seht Ihr, daß mancheiner durchaus auch engagiert nach optimalen Photopositionen suchte. Ich traute mich das nicht, weil ich dann doch ein paar Kilo mehr auf die Waage bringe.

Auf der anderen Seite war das Mädel nicht ausschließlich an Photos der Sportlerinnen interessiert, wie hier unschwer zu erkennen ist.

Zu guter Letzt galt es nochmal „eben“ 10km zu laufen.

Ich fand es eine beeindruckende Veranstaltung; nicht nur wegen der Leistung der Sportler, sondern auch wegen des Drumherums. Die Hamburger waren zu Tausenden dort und feuerten die Athleten mit aller Kraft an und es herrschte eine tolle Stimmung.

Samstagnachmittagsknubberkirschengemetzel

Heute nachmittag habe ich meine Zeit damit verbracht, 6kg Altländer Knubberkirschen zu Marmelade zu verkochen. Im April war ich ja schon zur Obstblüte im Alten Land, da ist es jetzt ganz schön, das Ergebnis der Blüten auch zu sehen — und zu schmecken.

Jetzt muß ich in den nächsten Tagen nur noch Himbeeren besorgen. Kennt jemand der Hamburger Leser eine günstige Bezugsquelle für 6kg Himbeeren ?

Stromausfall

Da haben wir heute beim Seminar den ganzen Tag gelernt, was man alles tun sollte um genau sowas zu vermeiden und schon gibt es einen Stromausfall. In komplett Hannover. Was schon etwas lustig ist. Auf den Straßen ist es stockdunkel, nur die Autos erhellen die Szenerie …… und aus ein paar Fenstern flackert Kerzenschein. Sehr romantisch. Leider bin ich ohne weibliche Begleitung……

In der Hotelbar hat man aus der Not eine Tugend gemacht und auch Kerzen entzündet. Beim Gespräch mit anderen Gästen stellen wir fest, daß es durchaus einen interessanten und deutlichen Qualitätsunterschied zwischen den beiden großen Mobiltelephonanbietern und den günstigeren Firmen gibt: Telekom und Vodafone scheinen Notstromgeneratoren, zumindest aber USVs einzusetzen, deren Netze spielen einwandfrei. Die Netze der günstigen Mitbewerber sind genauso tot wie die Straßenbeleuchtung.

Ich helfe jetzt hier aber erstmal dafür zu sorgen, daß das Bier nicht im Kühlschrank warm wird.

Prost.

Nachtrag 23:55 Uhr: nun ist der Strom nach knapp 1,5h wieder da. Das kann man nicht nur sehen, sondern auch hören: im Umfeld gingen zeitgleich direkt mehrere Alarmanlagen hoch :-))

Elektrokettenzüge und mobile Stromversorgung

Es ist Sommeruni – Zeit bei der Deutschen Event Akademie und seit gestern bin ich dort, um mein Wissen ein wenig aufzufrischen. Gestern gab es einen Vortrag zu Elektrokettenzügen, heute hörte ich einen über den Aufbau mobiler Stromversorgungen. Ich kann hier ja nicht die kompletten Vorträge wiedergeben, aber Euch erzählen, daß beide Tage sehr interessant waren und die Dozenten richtig, richtig gut. Es ist wirklich erstaunlich, wie man im Grunde völlig dröge Dinge wie Elektrotechnik so packend rüberbringen kann wie Sven Kubin, oder Elektrokettenzüge so perfekt zerlegen wie Matthias Moeller. Die Tage sind also tatsächlich ein großer Spaß.

Ich bin noch bis Freitag dort und vielleicht treffe ich ja auch von Euch noch jemanden. Es lohnt sich.

Sturm am Brombachsee

Am Wochenende war ich bei einem OpenAir für volkstümlichen Schlager in Enderndorf am Brombachsee an der Fränkischen Seenplatte, einem sehr schönen Gebiet — jedenfalls bei schönem Wetter. Den Rundumblick kann man wie immer größerklicken.

Der Sonntag begann eigentlich erstmal sehr sonnig. Wir grillten hinter der Bühne und alles war soweit gut …… bis der erste Künstler die Bühne betrat. Da öffnete sich der Himmel, es regnete und stürmte so sehr, daß der verantwortliche Bühnenbauer erstmal die Bühne sperrte. Wir unterbrachen die Show und nach etwa einer Dreiviertelstunde ging es weiter, obwohl es zu diesem Zeitpunkt noch ziemlich schüttete. Aber es windete halt nicht mehr. Und der ein oder andere war ja durchaus in der Lage, sich aus Tischen einen passablen Unterstand zu bauen :-)

Neben Max Zankl als Moderator waren auch Stefan Peters, Oswald Sattler und die Geschwister Hofmann zu sehen …

… außerdem noch Andy Borg, den der ein oder andere ja vielleicht als Moderator aus dem ZDF – Musikantenstadl kennt. Alles sehr nette und pflegeleichte Künstler komplett ohne Allüren. Dieses Künstlergespann war in dieser Form ein echter Segen, denn mir fällt durchaus der ein oder andere Künstler ein, der nicht so locker auf die Sturmsituation reagiert hätte.

Zum Abschluß des Abend kamen nochmal alle für einen gemeinsamen Song auf die Bühne…

… bevor es dann ein großes Abschlußfeuerwerk über dem See gab.

So eine sturmunterbrochene Show ist vielleicht nicht der Traumabend schlechthin, aber zumindest doch mal einer, an den man sich noch nach Jahren erinnert ;-)