Copyright: HMV/Christina Hansen
Jeder von uns kennt das Problem: da wurde mit immensem Aufwand eine große Produktion gestaltet, Zeit, Geld & Nerven verbrannt und dann ist die Produktion vorbei und die komplette Deko und Ausstattung wandert in den Müll. Da blutet einem das Herz. Auf der anderen Seite sitzt man dann ein paar Wochen später bei einer freien Produktion ohne ernsthaftem Etat und weiß nicht, wie und wo man denn nun die benötigte Kulisse auftreiben soll. Genau hier setzt ein neues Projekt an, das in diesen Tagen in Hamburg eröffnet: die hanseatische Materialverwaltung. Eine tolle Idee, wie ich finde.
Die HMV sammelt Kulissen und Ausstattungen von Institutionen ein, die sie nicht mehr benötigen. Das können Theater, Werbefilmer, oder sonstige Produktionen sein, die im Grunde hochwertiges Material haben, das sie nicht mehr lagern können/wollen. Das Material wird dann in der HMV eingelagert und an kleine Produktionen ausgegeben. Schultheater beispielsweise, oder Offproduktionen. Und weil die HMV ja irgendwovon leben muß, kann Material auch kommerziell dort gekauft werden. Für die nächste große Produktion. Ein gigantischer, offener Ausstattungsfundus also, dessen Preise sich danach richten, wer das Material denn braucht. 70% des Materials soll kleinen Produktionen zugutekommen, die sich sonst ihre Ausstattung kaum leisten können.
Ich bin von dieser Idee so angetan (weil nämlich auch mir immer schlecht wird, wenn gerade nach irgendwelchen Industrieshows hunderte von Kubikmetern hochwertigen Materials in den Container verpreßt wird), daß ich hier unbedingt dafür Werbung machen muß. Nutzt diese Institution ! Plant beim Abbau großer Produktionen die Materialweitergabe an die HMV ein und denkt bei der Ausstattungsbeschaffung neuer Produktionen auch daran, damit der Laden boomt und die Idee auch auf wirtschaftlich gesunden Beinen steht.In den nächsten Wochen werde ich dort auch mal vorbeischauen und hier berichten.