böse

Heute sind wir in der Hauptstadt des südlichsten Bundeslandes und alle Vorurteile sind mal wieder bestätigt. Ja, die Brezen der Hofpfisterei sind immer noch die besten der Welt, aber ansonsten macht mich die Kombination aus Königgläubigkeit, gefährlichem Halbwissen, Vorschriftenüberinterpretation, Besserwisserei und Penetranz schier wahnsinnig.

Drehschelle; Litecraft Produktphoto

Ein Beispiel: oben seht Ihr eine Drehschelle. Die ist so zugelassen wie sie ist und hat den Vorteil, daß sie auch dann hält, wenn man die Schrauben nicht fest zuzieht; sie sichert sich gewissermaßen selbst über eine Unterlegscheibe, die in einer Nut einrastet. Hier im philharmonischen Haus sollten wir nun erst eine konventionelle Mutter fest anziehen, dann die Flügelmutter als Sicherungsschraube darüberdrehen. Oder die ganze Konstruktion (ein Alupipe – Geflecht mit 22 Schellen) immer mit Safety sichern. Aha. Nach längerer Diskussion einigten wir uns wenigstens darauf, daß alle Flügelmuttern „nur“ mit einem Flügelmutternschlüssel angezogen werden. Da bin ich eigentlich auch kein Freund von (nicht nur, weil der Abbau dann länger dauert, sondern auch, weil man dabei sehr gern das Gewinde zerstört und die Mutter dann dauerfest sitzt), das war aber am ehesten zu realisieren.

Update

Wenn man morgens in Mannheim in den Rosengarten (so heißt da die Stadthalle) kommt und so eine Begrüßung mitten im Weg hängt, dann muß ich mir doch mal eben die Zeit nehmen, mich wenigstens zu bedanken. Allerdings ist es schwierig, der Bitte des Updates ernsthaft nachzukommen — ich habe da einfach keine Zeit für. Die Gregorian – Tour ist eine arbeitsintensive Sache, bei der einfach nicht der ruhige Moment bleibt, sich mal bloggend hinzusetzen. Ich selbst bedauere das am meisten, weil es ja durchaus eine Menge zu erzählen gäbe und ich das Blog ja auch als mein persönliches Tagebuch nutze. Es müssen dringend, ganz dringend wieder ruhigere Zeiten kommen und dann blogge ich auch mehr.

Proberaum

Während wir im großen Saal unseres Probenhotels alles für die Show schick machen, proben die Musiker nebenan im Raum „Hannover“, den wir zum Proberaum de luxe umgebaut haben. Die beiden Tonkollegen sind auch schon mit dabei, hören sich die Songs an und programmieren Cues. Und eines kann ich schon verraten: es wird rockig. Garantiert.

Gestöber

Am Mittwoch Abend fuhr ich von Hamburg aus nach Crailsheim, weil dort am Donnerstag der Probeaufbau für die Gregorian begann. Bei Kassel erwischte uns es ziemlich stark: wir kamen in ein wildes Schneegestöber, das uns ziemlich langsam fahren ließ. Um 01:30 waren wir dann glücklich im Hotel.

Seitdem bauen und programmieren und überdenken und tüfteln und ändern wir an der neuen Show. Ich kann natürlich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Details verraten, aber es wird ganz sicher beeindruckend. Sehr beeindruckend. Laßt Euch überraschen.

Morgen bauen wir in Crailsheim wieder ab und fahren dann nach Timmendorf. Dort gibt es dann wie schon bei der letzten Tour im Herbst 2009 Proben mit den Sängern und der Band und am 29.01. auch eine Preview. Eine zweite Preview wird es am 01.02. in Stade geben, Premiere ist dann ausgerechnet am 02.02. in Hamburg.

Hear what happens

Diese CD schenkte mir Klaus nachträglich zu Weihnachten, dafür natürlich ganz, ganz herzlichen Dank nach Bonn. Thomas Quasthoff, eigentlich eher im klassischen Bereich zuhause und übrigens ein äußerst sympathischer Mensch, streifte mit The Jazz Album zum ersten Mal in anderen musikalischen Gefilden umher und das wirklich überzeugend gut. Ich hörte die CD das erste Mal beim Spülen und die ersten Nummern plätscherten schön gemütlich fast Bar-Jazz – mäßig vor sich hin, bis ich plötzlich ganz unvermittelt merkte, daß das ganz schön weit weg ist von Bar-Jazz. Spätestens ab Track 4 ist das wirklich sehr emotional und sowohl musikalisch, als auch von der Interpretation her perfekt eingesungen und es macht eine unglaubliche Freude, diese CD wieder und wieder zu hören, um noch weitere Details dieser Produktion zu entdecken.

Thomas Quasthoff verläßt sich nicht auf die üblichen Interpretationsweisen der zum größten Teil bekannten Stücke, sondern entwickelt ganz eigene Versionen, die zeigen, daß das Jazz – Album nicht einfach eine Facette ist, die man mal abhaken mußte, um es auch mal gemacht zu haben, sondern ein Projekt, das mit Herzblut angegangen wurde, mit dem sich der Bariton Quasthoff intensiv auseinandersetze. Es ist eine tolle Platte geworden, die anzuhören ich Euch wärmstens empfehlen kann.

Herzlich willkommen

Als kleinen Nachtrag zum Konzert in Passau kann ich noch dieses Bild hier beisteuern. Wenn man als Techniker so empfangen wird, dann weiß man eigentlich, daß es ein angenehmer Tag werden wird. Ich jedenfalls freue mich jedes Mal, wenn ich in meinen Unterlagen sehe, daß uns dieser Veranstalter örtlich betreut, weil ich weiß, daß alles so sein wird, wie es soll.

Plumps

Am Samstag war ich bei einem Treffen meiner Lieblingsphotogruppe und wir haben SchiffeDingeversenken gespielt. Herausgekommen sind ein paar schöne Photos, die ich Euch hier und die besten irgendwann in den nächsten Tagen in meinem Photoblog zeigen werde. Der Aufbau ist im Grunde ganz einfach, läßt sich im Zweifelsfall in jeder Küche nachbauen und wir hatten eine Menge Spaß beim Planschen. Seht selbst.

Das letzte Konzert

Am Freitag war nun mein vorerst letztes Konzert mit den Kastelruther Spatzen und ich gehe mit einem gespaltenen Gefühl. Klar, die Musik ist nicht ganz meine Richtung und auch die ständigen Tourunterbrechnungen sind echt nervig. Auf der anderen Seite ist die Crew eine sehr angenehme Truppe; mit denen kann man es schon aushalten. Immerhin eine Person aus dem Tourumfeld der Spatzen werde ich wiedersehen: Chris, in der Vergangenheit oft Koch dort, wird uns bei den Gregorian verwöhnen. Sehr gut … oder auch nicht, wenn ich an meinen Bauch denke.

Als wir das diesjährige Set entwarfen hatte ich die Idee, daß man die Plätze am Tisch auf der Bühne ja durchaus auch nutzen könne: als Verlosungsgewinn des jeweiligen lokalen Medienpartners. In Passau waren nun die ersten Gewinner auf der Bühne und ich hatte den Eindruck, daß sie ihre Zeit dort durchaus genossen — Norbert hat ja für sein Alter auch einen durchaus knackigen Hintern ;-)

Das war es also erstmal von der Spatzenfront, in den nächsten Tagen geht es gregorianisch weiter.

Die Hallen der letzten Tage

Am ersten Tag der Spatzentour waren wir in der Oberfrankenhalle in Bayreuth, die ich ja schon an anderer Stelle vorstellte. Der zweite Tag führte uns ins Congress Centrum Suhl. Da war ich schon länger nicht mehr. Die Halle wurde noch zu DDR – Zeiten gebaut (daher auch die typisch sozialistische Bühne, die zwar endlos breit, aber nicht besonders tief ist) und nach der Wende umgebaut. Das immerhin so gut, daß ich immer dachte, die Halle sei erst nach 1990 entstanden. Auf der Bühne alles fein, nur vor der Bühne gibt es sehr begrenzte Hängemöglichkeiten, was leider zu einem ziemlichen Gebastel beim Video führte. Letztlich spielte es aber.

An meinem letzten Spatzentag waren wir dann in der Dreiländerhalle Passau. Diese Halle kannte ich noch gar nicht und ich war schwer angetan. Echt viel Platz, man kann mit dem Truck reinfahren, ausreichend Hängemöglichkeiten auch für größere Produktionen … alles schick. Außerdem mal wieder einen der angenehmsten örtlichen Veranstalter; das Gespann Gross – Obermeier ist jedes mal wirklich sehr bemüht, unglaublich freundlich und auch in der Vorbereitung sorgfältig. Da paßte also alles: Halle und Örtlicher. Ein schöner Abschlußtag also.